Mehr gepflanzt als gefällt: Städtische Baumbilanz erneut positiv

Bis Ende Februar stehen für das Baureferat umfangreiche Baumfällarbeiten an - so müssen unter anderem im Olympiapark 14 Bäume weichen. Auch der kranke "Kanada-Baum", der zu Olympia 1972 symbolisch eingepflanzt worden war.
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Im Olympiapark müssen 14 Bäume weichen. (Symbolbild)
Im Olympiapark müssen 14 Bäume weichen. (Symbolbild) © Sven Hoppe/dpa

München - Mit der Pflanzung zusätzlicher Bäume im Stadtgebiet könne auch im Hinblick auf den Klimawandel ein nachhaltiger Beitrag zu einem lebenswerten Umfeld geleistet werden, betont die Stadt.

Münchner Baumbilanz 2021: 2.343 Bäume gepflanzt, 1.697 Bäume gefällt  

Sie macht aber zugleich darauf aufmerksam, dass die Suche nach sinnvollen und geeigneten Standorten für die Pflanzungen von Bäumen im öffentlichen Raum eine besondere Herausforderung sei.

Für das Jahr 2021 veröffentlichte die Stadt am Montag erneut eine positive Baumbilanz: Demnach sind in München insgesamt 2.343 Bäume auf öffentlichen Flächen neu gepflanzt worden, demgegenüber mussten 1.697 Bäume gefällt werden. Letzteres geschah "im Zuge insbesondere der regulären Baumpflegemaßnahmen auf öffentlichen Grün- und Verkehrsflächen", teilt das Baureferat mit.

Muss der Baum wirklich weg? Baureferat zieht externe Gutachter hinzu

Ziel dieser Maßnahmen sei es, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und den wertvollen Baumbestand in Parks und Grünanlagen, auf Friedhöfen sowie auf Plätzen und entlang von Straßen zu pflegen. Dabei ziehe das Baureferat in vielen Fällen externe Gutachter hinzu, um überprüfen zu lassen, ob die betroffenen Bäume nicht doch erhalten bleiben können.

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Bis Ende Februar stehen für das Baureferat umfangreiche Baumfällarbeiten an: So werden unter anderem im Westpark sieben und im Pasinger Stadtpark 21 Bäume in enger Abstimmung mit den örtlichen Bezirksausschüssen und dem Bund Naturschutz entfernt.

"Kanada-Baum" im Olympiapark wird gefällt

Im Olympiapark müssen 14 Bäume weichen – darunter wegen Pilzbefall, Rindenschäden, Rissbildungen und Morschungen im Stamm der sogenannte "Kanada-Baum", der zu den Spielen 1972 vom Teilnehmerland symbolisch eingepflanzt worden war.

Für ihn werde ein anderer Zuckerahorn an gleicher Stelle als Ersatz gepflanzt, den Stamm belasse man als liegendes Totholz an einer geeigneten Stelle in der Nähe. Wegen des in ganz Mitteleuropa grassierenden Eschentriebsterbens müssen aktuell zudem insgesamt 551 Eschen entfernt werden.  "Das Baureferat hat sich zum Ziel gesetzt, auf den öffentlichen Flächen in seiner Zuständigkeit möglichst viele zusätzliche Bäume zu pflanzen", heißt es in der Mitteilung. 

Machbarkeitsuntersuchung in Zusammenarbeit mit den Bezirksausschüssen

Die 25 Bezirksausschüsse seien gebeten worden, Vorschläge für neue Baumstandorte im öffentlichen Raum zu machen – also in Parks, Grünanlagen oder an Straßen. Weit über 2.000 potenzielle Standorte seien eingegangen, sie werden in einer derzeit laufenden Machbarkeitsuntersuchung "hinsichtlich der grundsätzlichen Realisierbarkeit geprüft" und der Kostenrahmen ermittelt. 

"Da nicht bei allen vorgeschlagenen Standorten umfangreiche Voruntersuchungen und bauliche Anpassungen erforderlich sind, hat das Baureferat in einer vorgezogenen Maßnahme bereits im Herbst 2021 die ersten 150 Baumneupflanzungen an von den Bezirksausschüssen vorgeschlagenen Standorten in Parks und Grünanlagen realisiert." Der Stadtrat habe die dafür notwendigen Mittel bereitgestellt.

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12 Kommentare
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  • Ropra am 12.02.2022 19:55 Uhr / Bewertung:

    Diese Bilanz hat einen extremen Rechenfehler! In der gesamten Gotthardstrasse über die Willibaldstrasse hinaus zur Baumschule wurden in einer Blitzaktion mehrere hundert alte Bäume für 2 Stationen U Bahn gefällt! Die gesamte Straße sieht aus wie nach einem Atomangriff! Der Bau der UBahn wäre auch laut Gutachten unterirdisch gegangen.

  • MucPeter am 12.02.2022 15:01 Uhr / Bewertung:

    Das Problem liegt oft nicht im öffentlichen sondern im privaten Raum. Altbepflanzungen fallen Neubauten zum Opfer - und die geforderten Ersatzpflanzen entfallen entweder komplett oder werden, falls es Auflagen zur Wiederbepflanzung gab, nach Aufforstung wieder entfernt, da für Jungbäume keine Genehmigungen zur Fällung nötig sind. Denn Kontrollen finden, wenn überhaupt, nur nach Fertigstellung der Neubaugebiete statt - aber nicht über Jahre.

  • Sarkast am 12.02.2022 11:46 Uhr / Bewertung:

    >>>im Hinblick auf den Klimawandel ein nachhaltiger Beitrag zu einem lebenswerten Umfeld geleistet werden<<<

    Selten so einen Blödsinn gehört.
    5 alte Bäume fälle ich, 6 neue Bäumchen pflanze ich.
    Jungs, dann fangt mal an in Brasilien, im Amazonasgebiet,
    in Indonesien auf Mitte Java und soweiter und sofort.
    Da gibt es mehr zu tun.
    Aber das interessiert uns hier nicht in unserer kleinen deutschen Parzelle...

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