Luxushotel in München: So wird der neue Königshof am Stachus

Das Fünf-Sterne-Hotel Königshof am Münchner Stachus ist außen fast fertig und mittlerweile verkauft. In einem Jahr residieren hier Gäste, die es sich leisten können. Auch rundum, etwa in der Neuhauser Straße, wird es teuer.
Nina Job
Nina Job
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
20  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Spektakuläre Lobby mit Blick auf den Stachus: In dem tiefen Gebäudeeinschnitt wird sich der Empfangsbereich des Luxushotels befinden.
Spektakuläre Lobby mit Blick auf den Stachus: In dem tiefen Gebäudeeinschnitt wird sich der Empfangsbereich des Luxushotels befinden. © NSA - Nieto Sobejano Arquitectos

München - Markant steht er da, der neue Hotelbau am Karlsplatz. Die helle Fassade mit den vielen unregelmäßig angeordneten Fenstern wirkt eher zurückhaltend, doch der selbstbewusste Bau prägt schon jetzt das Areal.

Sind erst mal die Gerüste verschwunden, wird sich das noch verstärken: Dann wird der vertikale Einschnitt sichtbar, den sich die spanischen Stararchitekten Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano für die Fassade ausgedacht hatten.

Aussicht auf den Stachus und die Neuhauser Straße 

In dem großen rechteckigen Loch in der Mitte soll künftig die Hotellobby sein. Von hier können die Gäste von oben auf das bunte Treiben auf dem belebten Stachus und in die gesamte Neuhauser Straße blicken - und dabei Münchenluft schnuppern.

Die Menschen werden im Freien stehen und sind doch geschützt vom Gebäude. Brüstungen aus Glas, so ist es auf Visualisierungen zu sehen, schützen vor dem Herunterfallen.

So soll das fertige Fünf-Sterne-Hotel mal ausschauen: Im Erdgeschoss sind Luxusgeschäfte geplant. In der Visualisierung haben sie noch Fantasienamen – die aber stark bekannten Edelmarken ähneln.
So soll das fertige Fünf-Sterne-Hotel mal ausschauen: Im Erdgeschoss sind Luxusgeschäfte geplant. In der Visualisierung haben sie noch Fantasienamen – die aber stark bekannten Edelmarken ähneln. © NSA - Nieto Sobejano Arquitectos

Königshof am Karlsplatz: Luxusmarken im Erdgeschoss

Ins Erdgeschoss sollen Geschäfte ziehen. Erste Gespräche mit potenziellen Mietern laufen bereits, teilte Nicole Inselkammer, Geschäftsführerin der Eigentümergesellschaft Inka Karlsplatz gestern mit. Namen nannte sie noch keine.

Aber es ist davon auszugehen, dass hier Luxusmarken einziehen: Auf Darstellungen sind Boutiquen zu sehen, deren Namen stark an die hochpreisige Juwelierkette Tiffany und den italienischen Modekonzern Armani erinnern.

Luxushotel soll internationales Publikum ansprechen

Außerdem sind im Erdgeschoss laut Inselkammer auch Wellnessflächen vorgesehen. Man wollte für so ein renommiertes Objekt in bester Lage und im Umfeld international tätiger Firmen ein internationales Publikum ansprechen.

Die gesamte Innenstadt werde sich verändern und neu ausrichten, so Inselkammer. Sie ist davon überzeugt, dass sich neben Touristen und Laufkundschaft künftig mehr denn je "ein diverseres und kosmopolitisches Publikum" in der Innenstadt aufhalten wird.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Wandel in der Innenstadt: Karstadt und weitere Gebäude werden abgerissen

Davon gehen viele aus, die die Entwicklungen in der Innenstadt verfolgen. Das neue Luxushotel im Herzen der Stadt ist erst der Anfang. Bald sollen der alte Karstadt und andere Gebäude zwischen Stachus und Hauptbahnhof abgerissen werden.

Hier plant die Signa von Immobilien-Tycoon René Benko eine großflächige Neubebauung mit Büros und Gewerbe. Das Areal zwischen Stachus und Hauptbahnhof wird sein derzeit teils sehr schmuddliges Aussehen verlieren.

Kaufkraft für die City: Gesicht der Neuhauser Straße ändert sich

Auch die Neuhauser Straße samt Alter Akademie ist stark im Wandel, wo sich immer mehr große Firmen wie Pharmaunternehmen oder das Max-Planck-Institut mit vielen Mitarbeitern ansiedeln - und viel Kaufkraft in die City bringen.

Die Inka Karlsplatz GmbH der Familie Inselkammer hat sich den Hotelneubau nun noch früher geschnappt. 2022 hatte sie das Hotel zunächst in einem sogenannten Asset-Deal nach Fertigstellung gekauft. Jetzt haben die Inselkammers die Luxusherberge von der Münchner Hotel-Dynastie Geisel mitsamt Projektgesellschaft gekauft: vor dem Beginn des Innenausbaus. Betrieben werden soll es künftig unter der Marke JS Marriott.

Der Neubau ist so gut wie fertig. Nun ist der Innenausbau dran. In einem Jahr soll alles fertig sein.
Der Neubau ist so gut wie fertig. Nun ist der Innenausbau dran. In einem Jahr soll alles fertig sein. © Daniel von Loeper

Geisel-Familie wollte Königshof selbst bauen - bis Corona kam

Die Geisel-Familie hatte den Königshof, der hier bis 2019 stand, seit 1938 im Besitz. Dann ließ sie ihn für den Neubau abreißen, um das neue Hotel zu bauen und selbst zu betreiben. Doch dann kam Corona und die Familie verkaufte ihr Flaggschiff.

Die Inselkammers wollen die neue Luxusherberge zum "prägenden Gesicht der neuen Innenstadt" machen. "Mit dem Gesamterwerb eröffnen wir uns weitere Entwicklungsmöglichkeiten für die neue Nutzung und Gestaltung", so Nicole Inselkammer.

Fertig werden soll es im ersten Quartal 2024. Bei Marriott hieß es am Mittwoch, man rechne mit dem zweiten Quartal nächsten Jahres. So oder so: Viel Zeit bleibt nicht.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
20 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Rudi B. am 11.05.2023 18:54 Uhr / Bewertung:

    Bald fertig. Dann bleibt zu hoffen, dass nicht eine Flüchtlingsunterbringung erforderlich wird, der Flüchtlingsgipfel deutet in diese Richtung.

  • Der wahre tscharlie am 11.05.2023 16:05 Uhr / Bewertung:

    Letztens war ich mal dort und hab mir das angeschaut.
    Den neuen Königshof als solches finde ich architektonisch super. Endlich mal etwas neues, auch wenn es im Zusammenhang mit den anderen Gebäuden vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist.
    Aber alleine schon die offene Lobby, und wie das lt. dem Foto aussehen soll, finde ich hervorragend.
    Auch wenn ich am Anfang skeptisch war, wenn man dort steht und es sieht, schaut es richtig gut aus.

  • Monika1313 am 11.05.2023 12:35 Uhr / Bewertung:

    Hoffentlich gehen die Hotelgäste nicht nach unten Richtung U-Bahn/S-Bahn/Einkaufspassagen, sonst bekommen sie einen Kulturschock.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.