München: Neuer Königshof wird Marriott-Luxushotel
München - Seit die Gebrüder Geisel den Rohbau des früheren Königshofs im Oktober 2021 an Hans und Nicole Inselkammer von der Inka Karlsplatz GmbH & Co. KG verkauft hatten, wurde viel spekuliert. Ein so prominentes Objekt in so prominenter Lage – eine durchaus spannende Frage war monatelang, wer dieses künftige Luxushotel mal betreiben würde. Fest stand nur: Die Inselkammers wollten es unbedingt weiterverpachten.
München: Inselkammer-Dynastie kauft Königshof
Seit Mittwochnachmittag steht die Antwort auf diese Frage fest. Die Munich Hotel Partners (MHP) AG wird Betreiber des spektakulären Luxusobjekts am Stachus. 90 Jahre lang war das Vorgängergebäude, der Königshof in Familienhand der Geisels und noch bis vergangenen Oktober Eigentum des Unternehmens "Geisel Privathotels".

Ein langlaufender Pachtvertrag sei das zwischen Inka und MHP, heißt es in einer Pressemitteilung. Zahlen werden nicht genannt. Der Pachtvertrag dürfte ab der Fertigstellung des Hotels beginnen. Die ist Ende 2023 geplant. Über die Pachthöhe ist nichts zu lesen.
Der ehemalige Königshof wird künftig aber nicht MHP oder so ähnlich heißen. Das Unternehmen ist offenbar auch Franchisenehmer der Hotelmarke Marriott. Daher wird der frühere Königshof ab der Eröffnung, spätestens 2024, einen wahrscheinlich großen, deutlich erkennbaren "Marriott"-Schriftzug erhalten.
Marriott-Franchise am Stachus
Die MHP-Verantwortlichen jubeln. Schließlich standen viele internationale Hotelketten Schlange, um dieses Filetstück zu pachten. "Wir freuen uns sehr, dass Herr Dr. Hans Inselkammer und Frau Dr. Nicole Inselkammer uns als Münchner Unternehmen das Vertrauen schenken, dieses besondere Luxushotel in bester Citylage zu führen", wird Jörg Frehse, der MHP-Vorstandssprecher zitiert. MHP betreibt bereits das Hotel Le Méridien, ganz in der Nähe am Hauptbahnhof. Der ehemalige Königshof wird künftig also das zweite MHP-Hotel in der Gegend sein.

Auch bei den Inselkammers ist man offenbar glücklich, einen lokalen Pächter gefunden zu haben, auch wenn der Marriott-Schriftzug nicht unbedingt münchnerisch sein wird. "Aufgrund unserer langen Verbundenheit zur Stadt München sind wir uns unserer generationsübergreifenden Verantwortung bewusst und verpflichten uns zu einem wertebasierten Handeln und nachhaltigen Wirtschaften", sagt Nicole Inselkammer.

Luxushotellerie ist derzeit auch eine Zukunftswette. Und da wird viel Geld gesetzt. Wie wird die Nachfrage in der Branche sein, nach der Pandemie? Eine genaue Antwort hat natürlich niemand. Aber schon den Inselkammers war diese Wette viel Geld wert. Auf einen Kaufpreis von jenseits der 200-Millionen-Euro-Marke für den Rohbau spekulierten Münchner Immobilienexperten. Ein paar Millionen dürfte die Pacht pro Jahr daher wohl kosten.
Auch architektonisch wurde nicht gespart. Die Stars der Branche sind am Werk: Die Geisels hatten Nieto Sobejano Architects mit der Neugestaltung beauftragt.
- Themen:
- Karlsplatz (Stachus)
- München