"Letzte Generation" kündigt Aktionen in Bayern an – und sucht Freiwillige für Präventivhaft
München - Vergangene Woche haben in der Münchner Innenstadt Hunderte am Protestmarsch für die "Letzte Generation" teilgenommen. Auslöser war die großangelegte Polizei-Razzia, bei der unter anderem mehrere Wohnungen von Aktivisten durchsucht wurden. Die Maßnahme wurde im Anschluss teils scharf kritisiert, vor allem die Härte, mit der bei der Razzia vorgegangen wurde, schockierte viele und in erster Linie die Aktivisten.
Bereits wenige Stunden später gab es eine erste Solidarisierungsaktion in München, am Friedensengel gab es eine spontane Kundgebung. Tags darauf folgte dann der angekündigte Protestmarsch durch die Innenstadt.
"Letzte Generation" kündigt viele weitere Protestmärsche an
Es werden mit Sicherheit nicht die einzigen beiden Aktionen der "Letzten Generation" in München gewesen sein. In einer Mitteilung von vergangenem Freitag kündigten die Aktivisten weitere Protestmärsche und -aktionen an. Ein Schwerpunkt dabei: Der Freistaat Bayern.
"Die Protestmärsche werden vorher öffentlich angekündigt, aber nicht mit den Versammlungsbehörden abgesprochen oder angemeldet. Wir gehen sehr langsam und zeigen so unsere Friedlichkeit und Entschlossenheit", heißt es in der Mitteilung.
Die Aktivisten nennen auch Gründe, warum sie vor allem in Bayern protestieren wollen. "Nur in Bayern werden friedliche Bürger:innen bis zu 30 Tage in vorbeugenden Gewahrsam genommen – ohne Gerichtsurteil. Nur die bayerische Landesregierung verweigert sich dermaßen, den Wandel hin zu erneuerbaren Energien entschieden anzugehen."
Protest in Bayern: Beginn Mitte August
Ab dem 14. August soll die Kampagne "100 für Bayern" starten. Dafür sucht die "Letzte Generation" 100 "entschlossene Bürger:innen, die auch trotz drohender Präventivhaft bereit sind, als mutige Vorbilder voran zu gehen".
Weiter wird in der Mitteilung erklärt: "Wir haben die Kraft von mutigen Menschen, die nach Bayern gehen, schon einmal erlebt: Letzten November gab es als Antwort auf die knapp 30 Inhaftierungen in München von der Bevölkerung eine massive Welle von Solidarität, sichtbar an über Tausend mitmachbereiten Menschen und Unterstützung durch Spenden und Briefe. Was werden wir auslösen, wenn wir diesen Sommer dreimal so viele sind?" Welche Aktionen genau geplant sind, ist aber wie so oft bei der "Letzten Generation" (noch) nicht bekannt.
Bündnis will Strafanzeige gegen bayerische Politiker stellen
Die Razzia der Polizei gegen die "Letzte Generation" schlägt weiterhin hohe Wellen. Ein Bündnis verschiedener Parteien und Initiativen – darunter noPAG, die Linke aus Bayern, Mut sowie die Urbane – hat sich nun dazu entschlossen, Strafanzeige gegen "hochrangige Politiker der Bayerischen Staatsregierung" zu stellen, wie die Linke am Montag mitgeteilt hat. Konkrete Namen wurden bislang aber noch nicht genannt. Der Vorwurf: Die Politiker würden durch ihr Handeln die Verantwortung für die Razzien tragen. In einer Pressekonferenz am Mittwoch sollen weitere Details bekanntgegeben werden.
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