Kritik an Baurecht-Genehmigungen in München: "Es geht zu langsam"

2020 hat die Stadt nur für 100 Wohneinheiten Baurecht geschaffen - so wenig wie lange nicht.
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Im Vergleich zum letzten Jahrzehnt konnte die Zahl der genehmigten Wohneinheiten um 56 Prozent gesteigert werden. Doch vor allem 2020 hat die Stadt München zu wenig Baurecht geschaffen.
Im Vergleich zum letzten Jahrzehnt konnte die Zahl der genehmigten Wohneinheiten um 56 Prozent gesteigert werden. Doch vor allem 2020 hat die Stadt München zu wenig Baurecht geschaffen. © Julian Stratenschulte/dpa

München - In dem neuen Quartier Freiham soll die 100.000. Wohnung entstehen, die München in den vergangenen zehn Jahren genehmigt hat. Eine gute Bilanz, findet die Stadt. Es sei eine "eindrucksvolle Marke" erreicht, heißt es in einer Mitteilung.

2020 hat die Stadt für 100 Wohneinheiten Baurecht geschaffen

Denn im Vergleich zum vorhergehenden Jahrzehnt habe das städtische Planungsreferat die Anzahl der genehmigten Wohneinheiten um 56 Prozent steigern können. Trotzdem müsste es schneller gehen, findet Stadtrat Christian Müller (SPD). Vor allem im vergangenen Jahr habe die Stadt zu wenig Baurecht geschaffen. Gründe dafür seien Corona und die Kommunalwahl, vermutet Müller. Tatsächlich hat die Stadt 2020 nur für 100 Wohneinheiten Baurecht geschaffen. 2019 waren es hingegen rund 3.500, 2018 sogar fast 7.000 Baurechtsschaffungen.

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Darüber, wie diese niedrige Zahl aus 2020 zusammenkommt, wundert sich auch Heike Kainz, die die CSU im Planungsausschuss vertritt, der am Mittwoch tagt. Sie wolle da noch einmal genau nachfragen. Die Bauverfahren könnte aus ihrer Sicht durch die Digitalisierung beschleunigt werden. "Momentan werden Unterlagen für die Beteiligungen noch mit der Post verschickt", sagt sie. "Das geht viel zu langsam."

Durchschnitt liege in München bei 4.100 Wohneinheiten im Jahr

Und die Erklärung der Stadt, warum 2020 so wenig Baurecht erteilt wurde? Beschlüsse seien von 2020 auf 2021 verschoben worden, schreibt das Planungsreferat. Trotzdem liege der Durchschnitt bei den Baugenehmigungen bei annähernd 4.100 Wohneinheiten im Jahr. Das Jahr 2020 könne also kompensiert werden. Für das Jahr 2021 sei "mit einer Erholung" bei den Baurechtsschaffungen zu rechnen.

"Natürlich haben wir den Anspruch, dass es mehr wird", sagt jedoch auch Anna Hanusch (Grüne). Denn auch bei den fertiggestellten Wohnungen verfehlt die Stadt ihr Ziel knapp. Dieses lag 2020 bei 8.500 Wohnungen. Am Ende wurden es rund 200 Wohnungen weniger. Für den geförderten Wohnungsbau wurden laut der Stadt Grundstücke für 1.873 Wohneinheiten vergeben.

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4 Kommentare
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  • Leserin am 08.04.2021 00:30 Uhr / Bewertung:

    Genehmigt wird viel, gebaut wenig. Irgendwann gehen nicht nur die Kräne und der Platz aus, sondern auch der Sand.

  • ShotgunHorst am 10.03.2021 10:49 Uhr / Bewertung:

    Eigentümer von Grundstücken mit Baugenehmigung sollten zum zeitnahen bauen verpflichtet werden, bzw nach einer bestimmten Zeit ohne Tätigkeit, zB 6 Monate, mit einer Strafsteuer belastet werden. Viele lassen ihr Grundstück mit Baugenehmigung brach liegen um es später wieder teurer zu verkaufen.

  • am 09.03.2021 11:55 Uhr / Bewertung:

    "Tatort" München, Bayerstraße.

    Ein Gutmensch beantragte den Umbau von Geschäften in ein Atelier für arbeitslose Maler, damit sie dort arbeiten, malen, können.

    Dem wurde stattgegeben.

    Was wurde aus diesem Bauantrag? Der Einreicher, ein stadtbekannter Krimineller, errichtete in diesen Räumen eine sog. "Peepschow", für Männer,. die zuschauen und sich abarbeiten konnten.

    Genehmigt ist genehmigt! Wer würde das denn anzweifeln oder gar widerrufen? Niemand!

    So verlogen war und ist unsere Münchner Verwaltung. Ich "glaube" nicht, daß da Bakschick geflossen ist! Beste Grüße

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