Kommt das Großprojekt für den Englischen Garten doch noch?

Warum es eine kleine Hoffnung für die Tram durch den Englischen Garten gibt und: Warum man jetzt Wohnungen anmietet.
Felix Müller
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Durch den Englischen Garten wird vorerst keine Tram tuckeln. Oder vielleicht doch?
Durch den Englischen Garten wird vorerst keine Tram tuckeln. Oder vielleicht doch? © IMAGO/argum

München – Eigentlich ist die Sache klar: Der Landtag hat das Projekt endgültig gekippt. Und selbst im Rathaus soll mancher inzwischen ganz froh sein, dass die Sache vom Tisch ist: Weil man sich eine neue Tramstrecke gerade in Wahrheit eh nicht leisten könnte.

Doch einer mag einfach nicht aufgeben: Ingo Wortmann. Am Rande der MVV-Schifferlfahrt auf dem Starnberger See bestätigte er: "Ja, es gibt ein Gesprächsangebot." Er habe bei der Staatsregierung um einen Termin gebeten – und der finde nun nächste Woche tatsächlich statt. Eine kleine letzte Hoffnung, dass die Garten-Tram doch noch Fahrt aufnimmt!

MVG-Chef Ingo Wortmann.
MVG-Chef Ingo Wortmann. © picture alliance/dpa

"Viele Bedenken sind unbegründet"

Wortmanns Taktik für das Gespräch? "Wir wollen noch mal darlegen, dass wir die Straße schöner und besser wiederherstellen können", sagt der MVG-Chef. "Wir wollen keine Großbäume fällen, es wird alles sehr gartenverträglich und es soll auch keine Absperrungen geben." Also sind viele Bedenken unbegründet? Ja, findet Wortmann. "Ohne Absperrungen fährt die Tram da wie an der Perusastraße." Klar sei auch, dass die Tramfahrer "angemessen" – heißt wohl: ziemlich langsam – durch den Park fahren werden.

Ob Wortmann die Staatsregierung so zu einem Umdenken bewegen kann? Sehr unwahrscheinlich. Bei anderen MVG-Projekten hingegen kann er echte Fortschritte vermelden. Zum Beispiel beim Thema Mitarbeiterwohnungen, das, um überhaupt noch Bewerber in die teure Region zu bekommen, immer wichtiger wird.

Etwa für Busfahrer setzt man schon länger auf den Bau neuer Mitarbeiterwohnungen. Doch das reicht schon lange nicht mehr aus, hat Wortmann erkannt. "Bisher war nur die Strategie, Werkswohnungen zu bauen", sagt er. "Jetzt versuchen wir auch verstärkt, Häuser zu kaufen und Belegrechte in Wohnungsgesellschaften zu bekommen." Für eine Gruppe spanischer Kollegen habe man soeben ein ganzes Haus angemietet.

Überhaupt: Beim Anwerben von Mitarbeitern blicken die Verkehrsunternehmen der Region verstärkt aufs Ausland. Albaner und eben Spanier hat die MVG zuletzt gezielt als Busfahrer angeworben, man versucht aber auch, weitere einheimische Zielgruppen als Mitarbeiter zu gewinnen oder länger zu erhalten.

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Personalsuche in Ägypten

So berichtet Wortmann, dass nun der zweite Kurs laufe, um Studenten zu Tramfahrern auszubilden, dass man nun die reguläre Ausbildung auch in Teilzeit absolvieren kann – und, dass man versucht, Fahrer, die eigentlich schon in den Ruhestand gehen würden, länger zu halten.

S-Bahn-Chef Heiko Büttner.
S-Bahn-Chef Heiko Büttner. © picture alliance/dpa

Auch S-Bahn-Chef Heiko Büttner berichtet von seiner Personalsuche, aktuell etwa gezielt in Ägypten. Büttner ist stolz auf die Erfolge auf dem schwierigen Arbeitsmarkt. "Bei uns ist noch nie ein Zug stehengeblieben, weil Personal gefehlt hat", sagt er.

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10 Kommentare
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  • eule75 am 04.07.2024 16:50 Uhr / Bewertung:

    Und was sagt der Alois im Himmel? Er ist sprachlos, was wieder verzapft wird.

  • HanneloreH. am 04.07.2024 15:18 Uhr / Bewertung:

    Das stimmt nicht ganz, Söder hat das Projekt gekippt das ist ein Unterschied. Söder will den Linken im Stadtrat zeigen wer am längeren Hebel sitzt.

  • freeman am 04.07.2024 14:17 Uhr / Bewertung:

    Ich bin zwar ein Fan der Straßenbahn, aber durch den Engl. Garten braucht man wirklich keine, der Bus reicht völlig, ist sogar besser, da flexibler. Was aber merkwürdig ist: die Personalsuche in Ägypten&Co. Es gibt doch Millionen junger Flüchtlinge und Bürgergeldempfänger. Warum geht man nicht also erst im eigenen Land an die verfügbaren Ressourcen ran, lockt sie mit gutem Lohn an den Arbeitsplatz? Das kann ich wirklich nicht verstehen.

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