Keine neuen Verhandlungen zwischen Lufthansa und Piloten – wieder Streiks?

Die erste Streikwelle der Piloten bei der Lufthansa ist rum, doch eine Annäherung beider Seiten bleibt zunächst aus. Die Passagiere müssen weiter zittern.
AZ/dpa |
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Mit seiner Uniformmütze auf dem Kopf steht ein Pilot der Lufthansa am Flughafen in Frankfurt am Main.
Mit seiner Uniformmütze auf dem Kopf steht ein Pilot der Lufthansa am Flughafen in Frankfurt am Main. © picture alliance/Boris Roessler/dpa/Symbolbild

München/Frankfurt - Nach der ersten Streikwelle gibt es vorerst keine neuen Verhandlungen zwischen der Lufthansa und ihren Piloten. Es seien bislang weder konkrete Gesprächstermine noch ein verbessertes Angebot eingegangen, sagte am Montag ein Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit in Frankfurt. Eine Unternehmenssprecherin betonte zwar die grundsätzliche Gesprächsbereitschaft der Lufthansa, nannte aber ebenfalls keine konkreten Termine.

Lufthansa: Schaden von 32 Millionen wegen Pilotenstreik

Wohl nur mit erneuten Gesprächen könnte eine zweite Streikwelle verhindert werden. Am Freitag vergangener Woche waren wegen des ganztägigen Pilotenstreiks mehr als 800 Flüge mit 130.000 betroffenen Passagierenausgefallen. Die Lufthansa hat nach eigenen Angaben einen Schaden von 32 Millionen Euro erlitten. Am Samstag hatte sich der Flugbetrieb an den Drehkreuzen Frankfurt und München dann schnell wieder stabilisiert.

Vor dem Arbeitsgericht München hat die VC ihre Tarifforderung in einem Detail abgeändert. Weil auch die Richter rechtliche Bedenken gegen einen automatischen Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr äußerten, wird nun ein "pauschaler" Inflationsausgleich in Höhe von 8,2 Prozent verlangt. Im laufenden Jahr sollen die Gehälter um 5,5 Prozent steigen. Dazu kämen eine neue Gehaltstabelle sowie mehr Geld für Krankheitstage, Urlaub und Training.

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Lufthansa hoch verschuldet

Laut Lufthansa würden die zusammengefassten VC-Forderungen die Personalkosten im Cockpit um 40 Prozent erhöhen. Die Mehrbelastung würde demnach auf eine Laufzeit von zwei Jahren rund 900 Millionen Euro betragen. Dies sei selbst ohne Rücksicht auf die finanziellen Folgen der Corona-Krise außerhalb des Vertretbaren, teilte das hoch verschuldete Unternehmen mit.

Erst im Juli hatte die Gewerkschaft Verdi mit einem eintägigen Warnstreik des Bodenpersonals den Flugbetrieb der größten deutschen Airline nahezu lahmgelegt. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo will im Herbst für ihre Mitglieder verhandeln. Sie erklärte sich "ausdrücklich und uneingeschränkt solidarisch" mit dem Streik der Piloten.

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  • mausundkatz am 06.09.2022 12:01 Uhr / Bewertung:

    Alle Arbeitnehmer sollten streiken für Lohn- und Gehaltserhöhungen bis die Schwarte kracht. Selbständige müssen ihre Stundensätze massiv hochstehen und die Gastronomen und Kaufleute mit den Preisen herzhaft anziehen.
    Es ist absolut nicht einzusehen, dass die brutalen Verfehlungen der "Ampelkoalition" beim Bürger einschlagen.

  • loewenhund am 06.09.2022 21:45 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von mausundkatz

    brutale verfehlungen der regierung ? -machen die eigntlich die preise für lebensmittel und energie oder sind das die raffzähne in den armen firmen

  • Heinrich H. am 06.09.2022 08:02 Uhr / Bewertung:

    ......nur einmal angenommen, nachdem ja viel weniger Flüge stattfinden, entlässt die Lufthansa ( und andere Gesellschaften ) die Hälfte der Piloten und Flugbegleiter...........wem ist damit geholfen.......???? Man frägt ja nur und stellt einmal klar, Streick ist auch nicht die beste Option, vor allem nicht bei sehr gut bezahlten Piloten..!!!!

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