Trotz leerer Kassen: Kauft die Stadt München Mega-Grundstück in Riem?

Die Bayerische Hausbau bietet ein Grundstück in Riem an, heißt es. Doch welchen Preis für die Stadt München hat es?
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Aus diesem Acker in München soll eine Siedlung werden.
Aus diesem Acker in München soll eine Siedlung werden. © Bayerische Hausbau

Riem - Als der Flughafen in den 90er Jahren von Riem ins Erdinger Moos zog, war plötzlich Platz da für ein neues Wohngebiet. Hier, am östlichen Stadtrand, entstand die Messestadt Riem. 16.000 Menschen leben und 10.000 arbeiten dort. Doch ganz fertig ist die Messestadt immer noch nicht:

Der fünfte Bauabschnitt, eine 24 Hektar große Fläche zwischen Kirchtrudering und der Messestadt Riem, besteht bis jetzt noch aus Wiesen und Äckern. Ab dem Jahr 2028 soll diese Fläche bebaut werden. Etwa 2500 Wohnungen sind angedacht.

So soll die Fläche bebaut werden. Eine Jury hat sich für diesen Entwurf von dem Architekturbüros 03 arch. zusammen mit Studio Vulkan entschieden.
So soll die Fläche bebaut werden. Eine Jury hat sich für diesen Entwurf von dem Architekturbüros 03 arch. zusammen mit Studio Vulkan entschieden. © 03 arch

Ein Viertel der Fläche – nämlich sechs Hektar – gehört der Stadt. Private Eigentümer besitzen den Rest – die größten sind das Immobilienunternehmen Pandion und die Bayerische Hausbau. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, will die ihre Flächen an die Stadt verkaufen.

Kauft die Stadt München ein Grundstück in Riem? "Zu Marktgerüchten äußern wir uns nicht"

Bestätigen wollte das der AZ die Bayerische Hausbau allerdings nicht. "Zu Marktgerüchten äußern wir uns grundsätzlich nicht", antwortet das Unternehmen bloß. Das Kommunalreferat, das für die Stadt bei solchen Geschäften verhandelt, verwies auf den Datenschutz.

CSU und SPD haben von den Verhandlungen auch nur aus der Presse erfahren und möchten sich, so lange noch so viel im Unklaren ist, nicht äußern. Eine entscheidende Rolle dürfte aber der Preis spielen.

Kann sich die Stadt München den Kauf leisten?

Und hier muss die Stadt abwägen. Denn zwar heißt es einerseits immer, dass der Stadt für günstigen Wohnraum die Flächen fehlen. Andererseits ist es um den städtischen Haushalt nicht mehr so rosig bestellt – die Verschuldung liegt auf Rekordniveau.

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Auch aus einem weiteren Grund dürfte die Stadt nicht jeden Preis zu zahlen bereit sein: Durch die Beschlüsse im Stadtrat, dass die Fläche bebaut werden darf, haben die Äcker und Wiesen an Wert gewonnen. Doch Ausgaben hatten die Eigentümer bis jetzt kaum welche. Die Stadt muss also aufpassen, dass sich am Ende nicht Immobilienspekulanten über all zu satte Gewinne freuen.

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Das nächste Mal soll sich der Stadtrat am 7. Februar mit dem Bauabschnitt im Planungsausschuss befassen. Denn die Büros mussten die Entwürfe anpassen, um möglichst viel Grünflächen zu erhalten. Die Ergebnisse will das Planungsreferat dem Stadtrat vorstellen. Die Bayerische Hausbau gehört zur Schörghuber Unternehmensgruppe. Und die entwickelt auch das Lerchenauer Feld in Feldmoching sowie ein Gebiet am Rappenweg in Trudering und den Dreilingsweg in Pasing.

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21 Kommentare
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  • huraxdax am 30.01.2024 12:16 Uhr / Bewertung:

    Das ist ein toller Erfolg für die Bayerische Hausbau, die (vielleicht durch ihre politischen Verflechtungen?) Bauerwartungsland günstig gekauft hat und nun zu einem vielfachen mehr verkaufen kann, weil das Bauen ihnen mittlerweile zu teuer kommt.
    Und wer ist der Dumme an dem Geschäft? Immer der mit der Notlage - in dem Fall die Stadt München und damit der Steuerzahler

  • Max Merkel am 29.01.2024 13:14 Uhr / Bewertung:

    Von München Riem bis zum Chiemsee, das wird die Bodenversiegelung für Wohnraum der nächsten 100 Jahre sein. Die Zuwanderung wird sich noch dramatisch steigern und die Remigration total scheitern!!! ich möchte in diesem Land nicht mehr jung sein.

  • Newi83 am 30.01.2024 10:20 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Max Merkel

    Dann seien Sie doch froh, dass es bei Ihnen in ein paar Jahren vorbei ist.

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