Karin Müller-Wohlfahrt: 569.000 Euro weg!

Drei Angeklagte sitzen vor dem Münchner Landgericht. Sie erzählen, wie der Deal mit FC-Bayern-Doc-Frau Karin Müller-Wohlfahrt gelaufen sein soll – und schieben sich gegenseitig die Schuld zu.
Torsten Huber |
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Die Kunstmalerin Karin Müller-Wohlfahrt ist auf eine Abzockerbande reingefallen. Das Geld ist weg.
Martha Schlüter Die Kunstmalerin Karin Müller-Wohlfahrt ist auf eine Abzockerbande reingefallen. Das Geld ist weg.

München - FC-Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt habe seine Gattin Katrin stets gewarnt, dass sie mit der Vermögensgesellschaft „Paragon“ GmbH keine Geschäfte machen soll. Aber die Malerin Karin Müller-Wohlfahrt, die den Künstlernamen Karen LaKar trägt, schlägt jeden Rat in den Wind. Bei einem Anlagegeschäft mit angeblich bis zu 50 Prozent Rendite verliert sie 569000 Euro. Seit gestern sitzen die drei mutmaßlichen Abzocker Karlheinz I. (64), Ulrich K. (57) und Peter Sch. (65) wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betruges vor dem Münchner Landgericht.

Finanz-Coach und Wirtschafts-Journalist Karlheinz I. weist die Vorwürfe von sich: „Ich habe in meinem ganzen Leben noch niemanden betrogen.“ Was dann folgt, ist eine unglaubliche Geschichte, bei der sich der Vorsitzende Richter Peter Noll ein Lächeln kaum verkneifen kann.

„Ich habe Frau Müller-Wohlfahrt 2008 kennen gelernt. Sie suchte jemanden, der sie bei ihrer Altersversorgung berät. Für ihren Mann sollte ich auch was tun. Aber der mochte mich irgendwie nicht“, sagt Karlheinz I., der das dubiose Anlagegeschäft Frau Müller-Wohlfahrt nicht aufschwatzt haben will. Das sei ihre Finanzberaterin gewesen, der er mal von dem hohen Renditegeschäft erzählt habe. „Ich habe mit Frau Müller-Wohlfahrt auf ihrer Dachterrasse in Rom nur über ihre Familie und Lothar Matthäus gesprochen“, sagt I., der zunächst auch an den Deal geglaubt haben will.

Die Daten, die ihm der Mitangeklagte Ulrich K. übermittelt habe, seien sehr überzeugend gewesen: „Daran konnte ich ablesen, dass sein Trader (Aktienhändler, die Red.) diese Rendite erzielen kann. Als Wirtschaftsjournalist erkenne ich das.“ Zunächst sieht es auch so aus, als würde es funktionieren: Nachdem der Vertrag – 52 Wochen Laufzeit mit 50 Prozent Rendite und monatlicher Gewinnausschüttung – steht, überweist die Arzt-Gattin am 17. März 2009 die ersten 100.000 Euro aufs Konto der Firma „Paragon“ in der Schweiz.

Tatsächlich kommt kurz danach regelmäßig eine Gewinnausschüttung. Als sie Ende August die letzten 100000 Euro überweist, bleiben die Gewinne plötzlich aus. Karlheinz I. sei dann misstrauisch geworden. Er sei in die Schweiz gefahren und habe 21000 Euro abgehoben: „Die wollte ich für sie retten.“ Aber: „Als ich mit dem Wagen aus der Schweiz kam, habe ich auf einem Rastplatz das Geld in meine Unterhose gesteckt. Als ich weiterfahren wollte, war es weg. Ich weiß Herr Richter, die Geschichte glaubt mir keiner, aber so war es.“ Warum er dann keineVerlustanzeige erstattet habe? „Die hätten mir nie geglaubt.“ Der Mitangeklagte Ulrich K. schiebt alles auf I.: „Er hat den Vertrag mit Frau Müller-Wohlfahrt ausgehandelt.“ Das Geld sei weg. Für Unkosten und um Anleger zu ködern. Am Donnerstag soll die Gattin des Bayern-Docs vor Gericht aussagen.

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