Käfers Witwe: „Gerd lebt in Michael weiter“

München - Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück, es kommt nicht darauf an, wie lange es ist, sondern wie bunt.“
Dieser Spruch von Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr. – 65 n. Chr.) ziert die Trauerkarte für Gerd Käfer († 82). Darauf zu sehen, ist kein Porträt des Verstorbenen, sondern nur sein Markenzeichen. Ein Käfer, diesmal nicht im knalligen Rot, stattdessen in Schwarz.
Die Karten sind an die Trauergäste verschickt, die Vorbereitungen für die zweitägige Feier laufen auf Hochtouren (AZ berichtete).
Einem Theaterstück hat auch die familiäre Beziehung geglichen. Meist private Tragödie, leider. Doch zum Schluss haben sich Vater Gerd und Sohn Michael (57) versöhnt.
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Auch nach dem Tod des Party-Patriarchen kommen sich sein Sohn und seine Witwe, PR-Frau Uschi Ackermann, immer näher. Sie telefonieren täglich miteinander, erkundigen sich nach dem Befinden des anderen, tauschen sich über die wichtigsten Sachen aus.
Beide tragen jetzt Schmuckstücke, die Gerd Käfer bis zum Schluss an sich hatte. Beide sind sich einig, dass die Trauerfeier im Sinne von Gerd stattfinden soll. Eigene Interessen werden hinten angestellt. Er wollte es bunt, mit Clowns, also gut. So soll es geschehen.
„Gerd lebt in Michael weiter“, sagt Uschi Ackermann und ist selbst ein wenig überrascht, wie ernst sie diesen Satz meint. „Er macht das alles so toll, kümmert sich wunderbar. Es ist auf gewisse Weise traurig, aber doch auch tröstlich: Gerds Tod lässt uns zusammenwachsen. Er schweißt uns zusammen. Das hätte Gerd gefallen.“
Genauso wie die Tatsache, dass die beiden Möpse zur Beerdigung des Herrchens dürfen. Hochoffiziell, die Stadt erlaubt es (auch künftig für Nicht-Prominente).
Obendrein plant Michael ein Käfer-Museum mit all seinen vielen Sachen, Bildern, Sammelstücken. Das war immer Gerds großer Wunsch gewesen. Dass dieser ihm erfüllt wird, hätte er zu Lebzeiten nicht zu träumen gewagt.
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