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Junger Gorilla im Tierpark Hellabrunn eingeschläfert: Tierschützer fordern Verbot

Erst sieht alles wie ein Silvesterwunder aus. Doch dann muss das neu geborene Gorillababy im Tierpark Hellabrunn sterben.
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Neema, die Mutter des Jungtieres.
Neema, die Mutter des Jungtieres. © Gemma Borrell

München - Völlig unbemerkt ist im Tierpark Hellabrunn ein Gorillababy auf die Welt gekommen. Doch dann wendet sich das Schicksal. Das Leben des jungen Tieres sollte nicht lange dauern. 

Tierpark Hellabrunn: Gorillajunges eingeschläfert

In den Morgenstunden des neuen Jahres hatten Tierpfleger des Urwaldhauses bei Dienstbeginn einen neugeborenen Gorilla entdeckt. Doch keiner aus der fünfköpfigen Gorillagruppe kümmerte sich um das Tier. Das weibliche Jungtier war in der Nacht zur Welt gekommen und stark unterkühlt. Als Mutter konnte die 35-jährige Neema identifiziert werden. 

Pfleger versorgten das Neugeborene so weit wie möglich. Noch einmal versuchten sie, Gorillamutter und Neugeborenes zusammenzuführen. Vergeblich. 

Neema zeigte kein Interesse an ihrem Kind. Aus Hellabrunn heißt es, das könne dann vorkommen, wenn Gorillababys in einem "lebensschwachen Zustand" seien. 

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Tierpark entschließt sich, Gorillajunges einzuschläfern

Über Stunden habe sich laut Tierpark eine Kommission aus Hellabrunner Primatenpflegern, Direktion, Tierärzten und Kuratoren sowie der zuständigen Veterinärbehörde und Experten des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Gorillas beraten.

Gemeinsam trafen sie dann die schwere Entscheidung, das geschwächte Jungtier von seinem Leid zu erlösen. Untersuchungen zeigten, dass es an einer Blutung im Kopf sowie einer fortgeschrittenen Nabelentzündung litt.

Nach Tod von Gorilla-Baby: Tierschützer fordern Verbot

Die Tierschutzorganisation PETA fordert nach dem traurigen Tod Konsequenzen: Wegen der "unnatürlichen und meist mangelhaften Haltungsbedingungen" komme es bei Menschenaffen "immer wieder zu plötzlichen Todesfällen, Verhaltensstörungen und anderen Krankheiten", so PETA in einer Mitteilung. 

Sie fordert den Tierpark deshalb auf, keine Menschenaffen mehr zu halten: "Menschenaffen können nicht tiergerecht in Gefangenschaft gehalten werden", sagt die Biologin Dr. Yvonne Würz. Auch Artenschutz zähle nicht als Argument, denn es sei "nahezu unmöglich, im Zoo geborene Menschenaffen erfolgreich auszuwildern". 

Seit Anfang 2010 seien in deutschen Zoos mindestens 24 junge Menschenaffen gestorben, sagt PETA.

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14 Kommentare
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  • Wickie712 am 04.01.2023 07:22 Uhr / Bewertung:

    Bei den Menschen kommt es immer wieder zu Fehlgeburten oder Todgeburten. Das Eltern oder mögliche Eltern daran leiden, wird kaum angesprochen.
    Bei den Tieren wird kein unnützer Balast mitgenommen, wenn er nicht gesund ist. Sei es bei elefanten oder Affen. wenn die Tiere merken, dass der Nachwuchs nicht lebt oder nicht Überlebensfähig ist, wird er abgestoßen. Schließlich lockt ein totes Tier (Kadaver) immer Freßfeinde an.
    Völlig natürliches Verhalten. Im Urwald oder Dschungel oder in der Savanne.
    Wieviele Jungtiere dort sterben, weiß PETA bestimmt besser. In Tiergärten wird die Zahl halt erfasst, da die Pfleger bei den Tieren sind.

    In der Landwirtschaft kommt es auch immer wieder zu Fehl- oder Todgeburten. Tut jedem Landwirt auch weh, wenn ein Jungtier bei der Geburt oder später stirbt.

  • Unbesorgter Bürger am 04.01.2023 07:05 Uhr / Bewertung:

    Wenn es keine Menschenaffen mehr im Zoo gibt, würde fast niemand mehr diese faszinierenden Tiere live sehen können. Und eine Organisation, die Lamas aus dem Zirkus befreit, die dann bei uns in Panik über die Straßen laufen ist sowieso zu vergessen.

  • Minga 71 am 03.01.2023 22:11 Uhr / Bewertung:

    Peta sind genauso für Tiere, wie die Klimakleber fürs Klima.

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