Idee des VCD: Neue Tramlinien ab dem Münchner Ostbahnhof?
München - Vom Ostbahnhof kommt man gut weiter in die Stadt. Mit der S-Bahn, der U4 oder U5. Nur, bis man aus dem Osten zu diesem wichtigen Verkehrsknotenpunkt gelangt, ist es oft zu mühsam - so sieht es zumindest der Verkehrsclub Deutschland (VCD).
VCD fordert zwei neue Tramlinien für München
Der hat nun vorgeschlagen, den Ostbahnhof mit zwei neuen Tramlinien anzubinden. Konkret sollen nach der Vorstellung des VCD die Linien 25 und 26 neu geordnet werden. Die neue Linie 25 könnte von Grünwald über den Max-Weber-Platz weiter über die Grillparzerstraße zum Ostbahnhof gelangen. In einer Schleife über den Rosenheimer Platz ginge es dann zurück nach Grünwald.
VCD-Vorstand Liebscher: "Es braucht keine neuen Gleise dazu"
Für die Linie 26 hat der Verkehrsclub folgende Idee: Von St. Emmeram aus ginge es über den Arabellapark und Max-Weber-Platz zum Ostbahnhof. Von hier dann zurück über die Grillparzerstraße und erneut den Max-Weber-Platz zurück nach St. Emmeram.

"Es braucht keine neuen Gleise dazu", sagt VCD-Vorstand Wolfram Liebscher. Wenn auf den gut ausgebauten Betriebsgleisen zwischen Haidenauplatz und Grillparzerplatz auch regulär Tramlinien fahren würden, wäre das ein absoluter Gewinn, so Liebscher.
MVG: Idee ist aufgrund der aktuellen Finanzlage durch Corona nicht umsetzbar
Die neue Tramführung würde seiner Meinung nach dazu führen, das Busnetz zu entlasten, das in den Augen des VCD ohnehin stauanfällig und deshalb weniger attraktiv ist. Die Neuerung ließe sich kostenneutral und sogar schon zum kommenden Jahr umsetzen.
Von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hört man verhaltene Töne. "Im Zuge der längerfristigen Entwicklung des Tramnetzes und weiterer Taktverdichtungen kann die vorgestellte Linienführung grundsätzlich interessant sein", so MVG-Sprecher Johannes Boos zur AZ.
Sind die skizzierten Linienwege grundsätzlich betrieblich machbar?
Die neue Linienführung würde aber dazu führen, dass mehr Fahrzeuge und auch mehr Trambahnfahrer gebraucht würden. Das sei aufgrund der aktuellen Finanzlage durch Corona aber nicht umsetzbar.
"Unabhängig vom Mehrbedarf an Fahrzeugen müsste die MVG prüfen, ob die skizzierten Linienwege grundsätzlich betrieblich machbar sind", so Boos weiter. Dazu gehöre auch eine fundierte verkehrstechnische Bewertung der entsprechenden Knoten wie zum Beispiel am Max-Weber-Platz.
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