Hostelbau in der Münchner Landwehrstraße: Nachbarin verklagt Milchbar-Chef

Milchbar-Gastronom Jakob Faltenbacher will ein Hostel in der Landwehrstraße bauen, stößt aber auf Widerstand. Eine Nachbarin fürchtet, dass es in der Gegend rund um die Paulskirche zu laut wird und klagt.
John Schneider
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Die Landwehrstraße mit Blick auf die Paulskirche. Hier soll in einem Hinterhof ein Hostel entstehen. Foto: Daniel von Loeper
Die Landwehrstraße mit Blick auf die Paulskirche. Hier soll in einem Hinterhof ein Hostel entstehen. Foto: Daniel von Loeper © abz

München - Es gab Zeiten, da sind die Eigentümer der beiden Nachbargrundstücke in der Landwehrstraße sehr harmonisch miteinander umgegangen. In den 70er Jahren hat man Dienstbarkeiten im Grundbuch eintragen lassen, die eine friedliche Koexistenz ermöglichten.

Das ging auch viele Jahre gut, doch jetzt gibt es Probleme. Der Münchner Top-Gastronom Jakob Faltenbacher (51), Chef der Milchbar und gemeinsam mit Bruder Florian unter anderem Mitgesellschafter der Taverna Melina, will auf seinem Grundstück bauen. Ein Hostel soll die Gegend bei der Paulskirche aufwerten.

Neubau in der Landwehrstraße: Hostel vs. Sozialeinrichtung für Wohnungslose

Doch gleich nebenan rührt sich Widerstand. Die Eigentümerin des Nachbargrundstücks, Brigitte R. (69), hat in ihrem Haus an die Drogenhilfe des Vereins Prop vermietet. Hier finden die "Ärmsten der Armen" – der Ausdruck fällt gleich mehrmals an diesem Prozesstag – eine Anlaufstelle. Auch zum Schlafen. Und da liegt das Problem: Brigitte R. fürchtet um die Nachtruhe für das Klientel des Prop.

Das Hostel ist mit Laubengängen geplant, auf denen dann auch noch spät geraucht und geratscht wird, so die Befürchtung der Klägerin. Sie fordert die Schließung der Laubengänge – was Faltenbacher und sein Architekt Jakob Bader wiederum ablehnen.

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Nachbarin klagt gegen Baugenehmigung für Hostel in der Landwehrstraße

Auch Richter Peter Falk findet, dass Hostel und Notschlafstelle durchaus kompatibel sind, seine Vorstöße, die Sache doch gütlich zu regeln, versanden aber unerhört. Falk bietet den Parteien dann ein Mediationsverfahren an. Aber dazu kommt es nicht. Auch ein Vergleich kommt nicht zustande. Immerhin: Beide Parteien wollen im Gespräch bleiben.

Müssen sie auch, denn bereits am 12. Juni wird in einem Parallelverfahren am Verwaltungsgericht die Baugenehmigung für das Hostel von Brigitte R. angefochten. Richter Falk bittet die Parteien darum, von den Ergebnissen dort schnell zu erfahren. Er selber legt den nächsten Verhandlungstag auf den 22. August.

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15 Kommentare
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  • AllesBesser am 24.05.2023 14:52 Uhr / Bewertung:

    Ein Hostel soll die Gegend "aufwerten"? Und wie genau soll sich diese Aufwertung zeigen? Inwiefern wertet ein Hostel eine Gegend auf?

  • Dr. Right am 24.05.2023 14:29 Uhr / Bewertung:

    Wohnungen wären wichtig. Noch ein Hostel eher nicht so sehr.

  • Herr Gamsbichler am 24.05.2023 15:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Dr. Right

    Nachdem mittlerweile von Mietendeckel-Zwangsenteignung und Sanierungszwang gesprochen wird halten sich Wohnungs-Investoren verständlicherweise zurück.

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