Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge ist riesig: Fahrer-Run in München

Die Welle der Hilfsbereitschaft in München für die Geflüchteten aus der Ukraine ist riesig. Teilweise kommen die Organisatoren gar nicht mehr hinterher.
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Helfer laden Hilfsgüter und Spenden in einen Lkw.
Helfer laden Hilfsgüter und Spenden in einen Lkw. © Felix Hörhager/dpa

München - Vor guter einer Woche begann der Krieg in der Ukraine, geplant und durchgeführt vom russischen Machthaber Wladimir Putin. Viele Menschen sind seitdem bei den Kämpfen ums Leben gekommen, Tausende flüchteten vor den russischen Angriffen.

Wie auf der ganzen Welt gab es auch in München sehr schnell Solidaritätsbekundungen – bereits am Donnerstag fanden die ersten Demonstrationen statt. Eine weitere große Veranstaltung ist am Mittwochabend auf dem Königsplatz geplant.

Ohnehin ist die Hilfsbereitschaft in München riesig – wer den Menschen in der Ukraine oder den Flüchtlingen helfen möchte, findet in der Stadt etliche Anlaufstellen dafür.

Abholung an der Grenze: Hunderte Fahrer melden sich

Eine davon ist der gemeinnützige Verein Heimatstern: Die Ehrenamtlichen haben mit einem Aufruf in den Sozialen Medien nach Fahrerinnen und Fahrern gesucht, die "sich zutrauen, Menschen aus der Ukraine an der Grenze abzuholen und nach München zu bringen".

Was folgte, war ein wahrer Fahrer-Run: Innerhalb kürzester Zeit erreichten die Organisatoren etliche Anfragen – sogar so viele, dass nicht alle Hilfsangebote angenommen werden konnten. Nach rund fünf Stunden waren es bereits 200 Meldungen, einen Tag nach Veröffentlichung des Aufrufs waren es dann 400.

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Kostenlose Fahrten im MVV für Geflüchtete

Doch die Menschen erfahren nicht nur durch die Fahrerinnen und Fahrer an der Grenze Hilfe. Auch in München wird den Geflüchteten geholfen – so beispielsweise auch vom Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV).

Denn wie bereits schon bei Zügen der Deutschen Bahn (DB) können die Geflüchteten aus der Ukraine ab sofort auch kostenlos alle öffentlichen Verkehrsmittel im MVV-Raum nutzen.

"Auch wir möchten in dieser unsteten und schwierigen Situation, die wir besorgt verfolgen, unseren Beitrag leisten", sagte MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch. "Innerhalb des MVV-Raums können die Flüchtenden nun auch die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen, um zu Unterkünften, zur Familie und zu Bekannten zu gelangen."

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Auch wegen der kostenlosen Verbindungen wird erwartet, dass viele Menschen mit dem Zug in München ankommen werden. Die Stadtratsfraktion der Grünen - rosa Liste möchte deshalb nun eine zentrale Anlaufstelle am Hauptbahnhof schaffen.

"Die Geflüchteten brauchen dringend eine Anlaufstelle, um sich zu orientieren und erste Unterstützungsangebote zu erhalten. Hier können die von der Flucht erschöpften Menschen erstversorgt werden und alle Ankommenden mit Hilfsangeboten zusammengebracht werden", erklärt Clara Nitsche die Initiative.

Grün-Rot setzt sich für koordinierte Zusammenarbeit der Helfer ein

Zudem setzen sich die Grünen gemeinsam mit der Fraktion von SPD/Volt für eine gut koordinierte Zusammenarbeit von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ein.

Das Ziel: "Mit Hilfe der Freiwillige Feuerwehr und der Branddirektion soll die Münchner Stadtverwaltung schnellstmöglich die Koordinierung der Zusammenarbeit zwischen freiwillig Helfenden der Spontanhilfe, hauptamtlich Mitarbeitenden des Katastrophenschutzes und ehrenamtlich Engagierten der Hilfsorganisationen verbessern", wie es in einer Mitteilung der Grünen-Fraktion heißt.

Auch der Verein Heimatstern sowie andere Organisationen sollen den Grünen zufolge von der Stadt unterstützt werden – etwa wenn es um die Suche nach zusätzlichen Lagerräumen geht, die für das Sammeln von Hilfsgütern notwendig sind.

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Stadt München startet eigenen Hilfstransport nach Kiew

Der Stab für außerordentliche Ereignisse (SAE) der Stadt München hat am Mittwoch auf Vorschlag von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) beschlossen, dass die Stadt einen eigenen Transport mit Hilfsgütern für die Partnerstadt Kiew auf den Weg bringen wird.

Wer sich beteiligen möchte, wird gebeten, von Sachspenden abzusehen. Stattdessen könne an das Spendenkonto der Stadt (Stadtsparkasse München, IBAN DE86 7015 0000 0000 2030 00, Verwendungszweck "Solidarität Ukraine") gespendet werden. "Wir stehen in engem Austausch mit unserer Partnerstadt Kiew. Mit den Spendengeldern können wir gezielt Hilfsgüter beschaffen, die jetzt vor Ort dringend benötigt werden", sagt OB Reiter zum Hilfstransport.

Innenminister Herrmann erwartet rund 50.000 Kriegsflüchtlinge in Bayern

Indes bereitet sich Bayern weiter auf die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine vor. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) rechnet in den kommenden Tagen und Wochen mit der Ankunft von bis zu 50.000 Menschen.

In den Asylunterkünften des Landes stünden derzeit noch "einige wenige tausend Plätze in den Flüchtlingsunterkünften zur Verfügung", sagte Herrmann. Die vorhandenen Plätze sollten in jedem Fall maximal ausgeschöpft werden.

Zur Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge sollen in einem weiteren Schritt zusätzliche Plätze in der Anschlussunterbringung wie auch bei den Übergangswohnheimen geschaffen werden. "Hierbei ist das gesamte Instrumentarium zu nutzen wie Neuanmietungen oder Containerbauten", teilte die Staatskanzlei mit. "Ergänzend hierzu kann in akuten Notsituationen bei hohem Fluchtgeschehen auf Sporthallen, leerstehende Gebäude und Traglufthallen zurückgegriffen werden", hieß es.

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