150 Tafeln pro Tag: Dieser Münchner verkauft Dubai-Schokolade

In den Sozialen Medien und darüber hinaus ist die Aufregung um die gefüllten Tafeln groß. Auch in München gibt es das süße Statussymbol inzwischen zuhauf. Die AZ hat es probiert.
Niclas Vaccalluzzo
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Neben der Tafel verkauft Adamopoulos auch seine Loukoumades in der Dubai-Variante. Fotos: Daniel von Loeper
Neben der Tafel verkauft Adamopoulos auch seine Loukoumades in der Dubai-Variante. Fotos: Daniel von Loeper

München - Ansturm auf eine Tafel Schokolade? Menschen, die stundenlang Schlangestehen und dann noch um die 15 Euro dafür ausgehen? Sicher erscheint das für Außenstehende ungewöhnlich. Dennoch ist die Aufregung um die Trend-Schokolade aus Dubai ungebändigt. Auch in München ist die Wüsten-Schokolade längst angekommen.

Dubai-Schokolade in München: Eine süße Versuchung mit Engelshaar

Das süße Schmankerl stammt ‒ wie der Name schon sagt ‒ aus der Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Gefüllt ist die Schokolade mit Pistaziencreme, Tahini (Sesam-Paste) und Kadayif (Teigfäden, auch Engelshaar genannt). Die Rezeptur stammt von der Fix Dessert Chocolatier in Dubai. Gründerin Sarah Hamouda sei die Idee 2022 während ihrer Schwangerschaft gekommen, wie sie in einem Interview mit dem Gourmetmagazin "Falstaff" verrät.

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Auf Social Media ‒ vor allem auf der Kurzvideo-Plattform Tiktok ‒ hat sich die Dubai-Schokolade dann schnell verbreitet. Selbst der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt ist inzwischen auf den Zug aufgesprungen und hat seine eigene Version der Wüsten-Schokolade auf den Markt gebracht ‒ limitiert und für 15 Euro.

In die Leopoldstraße statt nach Dubai

Christos Adamopoulos von Lukumadesmuc in der Leopoldstraße verkauft die Dubai-Schokolade schon seit Mai. "Wir waren die ersten in München und einer von dreien in ganz Deutschland", erzählt er beim Besuch der AZ. Adamopoulos habe den Trend selbst auf Tiktok entdeckt und zunächst zu Hause versucht, die Schokolade herzustellen. "Dann haben wir gesagt, wir machen das auch."

Zutaten wie die Pistaziencreme und das Engelshaar habe er ohnehin schon zuvor für seine griechischen Süßspeisen verwendet. Dementsprechend sei der Aufwand nicht allzu hoch gewesen. Die selbstgemachte Tafel kostet bei Lukumades 13 Euro. Laut Adamopoulos sei das günstig im Vergleich zu anderen Läden in München.

Das Innere der Dubai-Schokolade: Pistaziencreme und Engelshaar. Daniel von Loeper
Das Innere der Dubai-Schokolade: Pistaziencreme und Engelshaar. Daniel von Loeper

Schlangestehen für eine Tafel Schokolade

"Im Juni ging es dann richtig los mit dem Hype ‒ da standen die Leute Schlange", erinnert sich Adamopoulos. Er habe eigentlich damit gerechnet, dass der Trend gegen Ende des Sommers abflachen würde. "Ab September kam dann die zweite Welle." Pro Tag würde er um die 150 Tafeln ab 14 Uhr zum Verkauf anbieten.

"Manchmal sind die innerhalb von einer halben Stunde weg", sagt er und lacht. Erst kürzlich habe er einen Auftrag für 350 Tafeln für die Weihnachtsfeier eines Fernsehsenders bekommen.

Statt Teigbällchen jetzt die Dubai-Schokolade

Eigentlich liegt der Fokus in seinem Laden seit 2021 auf Loukoumades, frittierte, oft gefüllte Teigbällchen. Die bietet er mit zahlreichen Füllungen und Toppings an ‒ süß oder herzhaft. Inzwischen gibt es freilich auch hiervon eine spezielle Dubai-Version.

Die Kugeln werden mit Pistaziencreme befüllt. Obendrauf kommen Schokoladensauce, Pistazien und die Teigfäden.

Neben der Tafel verkauft Adamopoulos auch seine Loukoumades in der Dubai-Variante. Foto: Daniel von Loeper
Neben der Tafel verkauft Adamopoulos auch seine Loukoumades in der Dubai-Variante. Foto: Daniel von Loeper

Das sagt der AZ-Tester:

Auch eine Dubai-Bowl hat Adamopoulos sich ausgedacht ‒ eine Art Schichtdessert mit den entsprechenden Komponenten. Die AZ probiert die Dubai-Schokolade: Die Tafel ist mit einem leichten Goldschimmer versehen und erweckt dadurch direkt das Gefühl, dass es sich hier um etwas Besonderes handelt.

Beim Auseinanderbrechen der Schokolade quillt prompt die knusprig-cremige Füllung heraus. Nach dem ersten Biss fällt vor allem das Knistern der dünnen Teigfäden im Mund auf. Die Schokolade ist ziemlich süß und hat durch die Pistazie und die Tahini einen nussigen Geschmack. Insgesamt ist die Dubai-Schokolade schon ein besonderer Genuss. Ob sie den Preis, die zuweilen lange Wartezeit und letztlich die große Aufregung Wert ist, bleibt fraglich.

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Die Schoki bleibt der Renner

Der Hype jedenfalls hält vorerst an. "Irgendwann werden alle die Schokolade probiert haben", sagt Adamopoulos, "Es ist eine Blase, die irgendwann platzt." Er glaubt, dass gegen Ende des Jahres die Nachfrage zurückgehen wird. Ihm geht es ohnehin vor allem darum, dass die Leute von seinen Loukoumades erfahren. Der nächste große Hype lässt dann sicher nicht lange auf sich warten.

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