Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger in München gestorben

Die Worte von Hans Magnus Enzensberger hatten Gewicht. Nun ist einer der bedeutendsten Intellektuellen in Deutschland gestorben. Hans Magnus Enzensberger starb mit 93 Jahren in München.
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Hans Magnus Enzensberger ist tot. Er starb mit 93 Jahren in München.
Hans Magnus Enzensberger ist tot. Er starb mit 93 Jahren in München. © Nicolas Armer/dpa

München/Berlin - Der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 93 Jahren in München, wie der Suhrkamp Verlag in Berlin am Freitag unter Berufung auf die Familie mitteilte. Enzensberger zählte zu den bedeutendsten Lyrikern und Intellektuellen in Deutschland.

Hans Magnus Enzensberger ist tot

Neben Günter Grass, Martin Walser, Uwe Johnson und Heinrich Böll war der am 11. November 1929 in Kaufbeuren im Allgäu geborene Enzensberger einer der prägenden Autoren der bundesdeutschen Nachkriegsliteratur. Er mischte im legendären Literaturclub «Gruppe 47» oder bei den rebellischen 1968ern mit. Über seine Zeit in der damaligen Außerparlamentarischen Opposition (APO) gibt eines seiner Erinnerungsbücher mit dem vielsagenden Titel «Tumult» Auskunft.

In dieser Zeit gründete er auch 1965 das Kulturmagazin «Kursbuch». Enzensberger probierte vieles aus: Er war Verlagslektor bei Suhrkamp in Frankfurt, verbrachte einige Zeit im sozialistischen Kuba, lebte in Norwegen, Italien, Mexiko, den USA und West-Berlin und kam schließlich 1979 nach München.

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Enzensberger schrieb Romane, Essays, Anekdoten und Erinnerungen sowie Dramen, etwa «Untergang der Titanic», 1980 von George Tabori inszeniert. Auch Jugendlichen widmete er Bücher wie «Immer das Geld: Ein kleiner Wirtschaftsroman» oder «Lyrik nervt». Schon mit seinem ersten Lyrikband «Verteidigung der Wölfe» von 1957 hatte er Aufsehen erregt.

Dass Enzensberger auch im Alter nicht müde wurde, zeigte sein Buch «Fallobst» (2019), in dem er sich Gedanken auf der Höhe der Zeit machte, etwa zum Thema Migration.

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  • Der wahre tscharlie am 25.11.2022 14:55 Uhr / Bewertung:

    Man kann dem Artikel nicht mehr viel hinzufügen, außer, Deutschland ist um eine großartigen Intellektuellen ärmer geworden. Was bleibt, sind seine großartigen und streitbaren Bücher.

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