Guardinistraße in München-Hadern: Multinational und katholisch
München - Der Stadtbezirk 20 der Landeshauptstadt besteht aus den drei Bezirksteilen Blumenau, Großhadern und Neuhadern.
Hadern (München) war vor hunderten von Jahren ein Bauerndorf, Großhadern gehörte zum Kloster Benediktbeuern und Kleinhadern zum Kloster Schäftlarn. Nachdem die Gemeinden im Laufe der Zeit zusammengefasst wurden, wurde Hadern (München) 1938 zur Stadt München eingemeindet.
In der Folge wurden bis in die 80er Jahre viele Ein- und Mehrfamilienhäuser, darunter auch viele Sozialwohnungen, gebaut. Der größte Krankenhauskomplex Münchens, das Klinikum Großhadern der LMU, liegt in diesem Stadtbezirk. Außerdem hat die Münchner Volkshochschule eine Außenstelle in Hadern (München) und die Münchner Stadtbibliothek ist mit der Stadtteilbibliothek Hadern (München) ansässig. Mit steigender Bevölkerungszahl auf mittlerweile über 50 000 Einwohner stieg auch die Zahl der ausländischen Bewohner im Bezirk an. Ihr Anteil liegt dort bei zirka 28 Prozent.
Und mit diesen Menschen aus anderen Ländern kommen auch Geschäfte, Restaurants, Cafés und Haltungen. Das macht die Gegend hier eben so abwechslungsreich.
Guardinistrasse 60: Gebaut wird in den Ferien
Kurz vor Ferienende kann man die Schule nur schwer betreten. Fotos: lh
Hier steht eine Kombination aus Grund- und Mittelschule. Noch wird vor dem Haupteingang fleißig gebaut. Das soll sich bis zum Schulstart am 11. September aber ändern. Die Innenhöfe, den Sportplatz und den Schulgarten kann man schon von außen sehen. Doch die Schule hat auch eine Schwimmhalle, Informatikräume und einen Fitnessparcours. Außerdem wirbt sie mit besonders rückenfreundlichen Möbeln.
Guardinistrasse 94: Kunden von Laim bis Solln
"Ich habe großen Spaß an der Arbeit", sagt Inhaberin Sibiya Valikhani.. Foto:lh
Die kleine Änderungsschneiderei am Haderner Stern existiert bereits seit 23 Jahren. Inhaberin Sibiya Valikhani kam 1992 aus dem Iran nach Deutschland und leitet die Schneiderei seit nunmehr elf Jahren. "Wir ändern alles, ob zu eng, zu weit oder kaputt", sagt sie eingangs. Ihre Kunden kommen auch von etwas weiter weg, etwa aus Laim oder Solln. Dies erklärt sie durch ihre vielen Stammkunden. Denn "viele Kunden, die früher hier gewohnt haben und weggezogen sind, kommen noch immer zu mir", so Valikhani. Durch die vielen Kunden habe sie auch immer genug zu tun. "In der Gegend haben viele Menschen, wie ich, einen Migrationshintergrund", sagt sie.
Guardinistrasse 94: Sofort essen oder selber kochen
Im Vordergrund: der Imbiss, dahinter: der Supermarkt - beides ist asiatisch.. Foto: lh
Wenn man den Laden betritt, riecht es erst einmal nach Räucherstäbchen. Also eher nach Erholung, Zerstreuung, weniger nach Essen. Dabei ist er ein Hybrid aus Imbiss und Supermarkt, beides voll von asiatischen Spezialitäten. Die Gerichte reichen von Suppen über Fleisch bis hin zu Sushi. Im Supermarkt findet man alles mit asiatischer Herkunft, was man sich nur vorstellen kann. Alkoholische Getränke, Gewürze, Saucen, aber auch Fischspezialitäten und Beilagen.
Guardinistrasse 83: Im Zeichen des Umbruchs
Das Üblacker-Häusl war früher eine Herberge, heute ist es ein Museum. Foto: Daniel von Loeper
Namensgeber der römisch-katholischen Kirche Sankt Ignatius ist Ignatius von Loyola. Er lebte von 1491 bis 1556 und erlebte "genau wie wir", so die Gemeinde, eine "Zeit des Umbruchs und der Veränderung". Am 28. Januar 1979 wurden die Kirche und das Pfarrzentrum eingeweiht. Die Zeltkirche wurde vom Architekten Professor Josef Wiedemann entworfen. Kürzlich, am 25. August, ist der Gründungspfarrer der Gemeinde, Pfarrer Johannes Hain, verstorben. Das Requiem fand am vergangenen Freitag, den 31. August, statt.
Anfang der 70er Jahre war das Gebiet der Gemeinde noch weitgehend unbebaut. In den Folgejahren wurden viele Wohnhäuser nahe der Kirche errichtet. Auch ein Studentenwohnheim zählt zu den Bauten. Insgesamt hat die Gemeinde St. Ignatius zirka 4.000 Mitglieder. Wöchentlich finden mehrere Gottesdienste statt. Es tut sich ganz schön was.
Stiftsbogen 43: Hier dreht sich alles ums Salz
Hier ist heute der Alpenverein untergebracht. Foto: Daniel von Loeper
Aus uralten Himalaya-Salzsteinen sind die Grotten errichtet. Ein 45-minütiger Aufenthalt sei vergleichbar mit einem Tag am Meer. Heißt’s. Die Inhaber betonen, dass die Besuche wohltuend und reinigend sind, sie sollen gesundheitsfördernd sein und unter anderem helfen, trockene Schleimhäute wieder zu befeuchten. Außerdem werden besondere Veranstaltungen wie Lach-Yoga oder Klangschalen-Meditation in der Münchener Salzgrotte angeboten.
Gurdinistrasse 180: Regional und International
Ein paar Jahre möchte er den Stand auf jeden Fall noch betreiben: Inhaber Giorgios Koemtzidis.. Foto: lh
Seit über 30 Jahren gibt es den Obst- und Gemüsestand in der Guardinistraße, an der Ecke zum Stiftsbogen. Und der Grieche Giorgios Koemtzidis (58), seit 1987 in Deutschland, ist seit 2006 Inhaber des Standls. Seine Kunden kommen überwiegend aus der Nachbarschaft, kaufen bei ihm Obst und Gemüse aus aller Welt und die griechischen Spezialitäten, die Koemtzidis anbietet. Diese reichen von Feigen über Fetakäse bis hin zu Olivenöl. Aber auch ein paar Flaschen hochprozentiger Ouzo stehen auf einem kleinen Brett, das an der Wand hängt.
AZ-Serie "Von der Straße"
Die Humboldtstraße: Der erste Teil der Serie
Die Schützenstraße: Der zweite Teil der Serie
Die Dachauer Straße: Der dritte Teil der Serie
Die Ubostraße: Der vierte Teil der Serie
Die Georgenstraße: Der fünfte Teil der Serie
Die Wendel-Dietrich-Straße: Der sechste Teil der Serie
Die Balanstraße: Der siebte Teil der Serie
Der Pfanzelt-Platz: Der achte Teil der Serie
Die Plinganserstraße: Der neunte Teil der Serie
Die Landwehrstraße: Der zehnte Teil der Serie
Die Fürstenrieder Straße: Der elfte Teil der Serie