Grüne Welle für Radler in München: Ganz ohne Stopp geht es nicht
Am Freitag startet der Grüne-Welle-Pilotversuch für Radler in der Schellingstraße. Doch bevor es losgeht, warnt das KVR: Ganz ohne Stopp wird es nicht gehen.
München - Am Freitag soll es losgehen mit der Grünen Welle für Radler in der Schellingstraße. "Bislang hat das in München noch keiner versucht. Wir wollen diesen Sommer unter realistischen Bedingungen ausprobieren, ob sich die Idee umsetzen lässt", sagt Kreisverwaltungsreferent Dr. Thomas Böhle. "Wenn Radlerinnen und Radler mit der Grünen Welle flotter durch den Stadtverkehr kommen, macht es das Fahrradfahren in der Landeshauptstadt attraktiver und München ein Stück fahrradfreundlicher."
Eine grüne Welle für Radler, die dadurch ohne Absteigen zügig an ihr Ziel kommen - eine gute Idee. Gerade in der selbsterklärten "Radelhauptstadt" München. Doch so ganz glaubt anscheindend nicht mal das federführende KVR an den Erfolg. Die Behörde teilt am Donnerstag mit, dass "die Beschleunigung der MVG-Buslinien 153 und 154 auch während des Verkehrsversuchs grundsätzlich erhalten bleiben muss". Und weil die Busse ebenfalls in der Schellingstraße fahren, "wird die Grüne Welle für Radler Unterbrechungen erfahren. Vermutlich wird es deshalb eher selten möglich sein, dass Fahrradfahrer ohne einen einzigen Stopp durch die Teststrecke kommen."
Was heißt Grüne Welle?
Also doch keine grüne Welle? Nun, zumindest wohl eher ein grünes Wellchen. "Ziel ist es, die Zahl der Ampelstopps für Radlerinnen und Radler so weit es geht zu reduzieren", so das KVR weiter. In dem Testabschnitt zwischen Ludwigs- und Luisenstraße gibt es genau fünf Ampeln - diese fünf Stopps sollen also "so weit es geht" minimiert werden.
Um herauszufinden, wie das am besten möglich ist und wie hoch die zu fahrende Geschwindigkeit während dieser Grünen Welle tatsächlich sein muss, werden während der Versuchszeit denn auch Radler um ihre Meinung gefragt. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie sollen bis Mitte 2018 vorliegen und dann präsentiert werden. Fraglich, ob das Fazit durchwegs positiv ausfallen wird.
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- Thomas Böhle