Stadt München testet: Grüne Welle für Radler in der Schellingstraße

Für Radler auf der Schellingstraße heißt es ab kommender Woche: Freie Fahrt! Dann testet das Kreisverwaltungsreferat eine Grüne Welle für den Radl-Verkehr.
Ralph Hub |
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Das KVR testet eine Grüne Welle für Radler auf der Schellingstraße.
dpa Das KVR testet eine Grüne Welle für Radler auf der Schellingstraße.

München - Es ist ein Pilotversuch, ein Test. Wenn er erfolgreich verläuft, wird Radeln in München deutlich schneller. Möglich macht’s die Grüne Welle. Allerdings vorerst nur im Uni-Viertel. Auf der Schellingstraße zwischen Luisen- und Ludwigstraße wird eine Grüne Welle speziell für Radler eingerichtet. Die Strecke ist rund einen Kilometer lang.

Die Ampeln werden so geschaltet, dass Radler ab 19. Mai problemlos durchfahren können. Allerdings muss man ziemlich fit sein. Wer auf der Grünen Welle reiten will, muss Tempo 20 schaffen. „Die belebte Straße im Univiertel mit Linienbussen, Autos und Radlern ist ein anspruchsvolles Umfeld für einen Test unter realistischen Bedingungen“, sagt KVR-Chef Thomas Böhle.
Der Versuch wird von der TU München begleitet. Am Ende sollen Fakten belegen, welche Auswirkungen die Grüne Welle für Radler auf die übrigen Verkehrsteilnehmer hat.

Zudem soll es für Radler den Grünen Pfeil an Kreuzungen geben. „In vielen Fällen können Radfahrer an roten Ampeln rechts abbiegen, ohne dabei mit anderen Verkehrsteilnehmern in Konflikt zu geraten“, sagt Sabine Effner, Leiterin des Verkehrsmanagements im KVR.

Insgesamt an 18 Stellen im Stadtgebiet soll der Grüne Abbiegepfeil angebracht werden. Die Stadt hat bereits um die Zustimmung des Innenministeriums gebeten. Der Versuch soll 2018 starten. Die entsprechenden Schilder müssen noch entworfen werden.

Ein weiterer Pilotversuch wird im kommenden Jahr auf Fahrradstraßen durchgeführt. Radler sollen auf speziellen Routen Vorfahrt haben. Getestet wird auf drei Strecken. No 1: Menzinger Straße – Nymphenburg – Petuelring. No 2: Clemensstraße. No 3: eine künftige Route im Neubaugebiet Freiham Nord. Fahrradstraßen liegen meist in Tempo-30-Zonen. Dort gilt Rechts vor Links. "Das bremst den Fluss auf der Fahrradstraße und ist immer wieder auch Ursache von Unfällen", betont Thomas Böhle. Um die Beschilderung zu ändern und Radlern Vorrang zu geben, ist ebenfalls das Ok. des Innenministeriums erforderlich. Der Antrag der Stadt wird derzeit geprüft.

Eine Million Fahrräder in München

Rund eine Million Radl gibt es in München, schätzt die Stadtverwaltung – mindestens eines pro Haushalt. Und es werden in den kommenden Jahren noch mehr werden. „Radeln steht für Nachhaltigkeit, zukunftsfähige Mobilität und es macht Spaß“, sagt KVR-Chef Böhle.

Wegen chronisch verstopfter Straßen und überfüllter öffentlicher Verkehrsmittel steigen immer mehr Münchner aufs Radl um. Man steht nicht im Stau, muss keinen Parkplatz suchen und tut auch noch was für seine Gesundheit. Weil immer mehr so denken, wird’s auf Radwegen bald noch viel turbulenter zugehen. Thomas Böhle: "München muss noch radlfreundlicher werden."

2016 wurden drei neue Fahrradstraße eingerichtet: Sparkassenstraße, Am Isarkanal und die Parallelfahrbahn an der Schwere-Reiter-Straße. Aktuell gibt es 60 Fahrradstraßen in der Stadt. Zudem sind 363 Einbahnstraßen für Radler in beide Richtungen geöffnet.

Lesen Sie hier: Münchens Radwege - So gefährlich ist München wirklich für Radler

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