Grias di, Jambo! Es gibt einen Neuen im Münchner Tierpark

Schimpansen-Mann Jambo ist Hellabrunns neuester Bewohner. Warum das für den Zoo ein anspruchsvolles Projekt ist – und warum das Münchner Urwaldhaus zeitweise schließen könnte.
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Schimpanse Jambo ist der Neue im Münchner Tierpark Hellabrunn.
Schimpanse Jambo ist der Neue im Münchner Tierpark Hellabrunn. © Jan Saurer - Monacoshots

München – Im Hellabrunner Urwaldhaus ist es in diesen Tagen besonders spannend: Die Schimpansen-Gruppe bekommt ein neues männliches Mitglied. Jambo heißt der Neue und ist Anfang der Woche aus dem Zoo Pilsen nach München gekommen.

Ein schwieriges Unterfangen: Jambo muss sich in die Gruppe einfügen

Der zehn Jahre alte Schimpansen-Herr muss sich jetzt erstmal hinter den Kulissen an die Tierpfleger gewöhnen, danach geht es dann nach und nach ans Kennenlernen mit den insgesamt sechs anderen Affen der Gruppe. Diese Eingewöhnung sei besonders anspruchsvoll, heißt es aus dem Zoo, da „Schimpansen in ihren sozialen Strukturen sehr komplex und hierarchisch sind“.

Jambo muss sich nicht nur an seine neue Umgebung, sondern auch an die sozialen Dynamiken innerhalb der Gruppe gewöhnen. Streitigkeiten und körperliche Auseinandersetzungen seien keine Seltenheit und gehörten zur natürlichen Interaktion. 

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Der zuständige Kurator Dr. Hanspeter Steinmetz erklärt: „Zunächst muss Jambo seine neue Umgebung, das Futter und die täglichen Abläufe kennenlernen und dann natürlich auch die Gruppe. Dies wird zuerst über Gerüche und Gehör erfolgen, bevor er nach und nach alle Anlagen, die Weibchen und die beiden Männchen kennenlernt."

Jambo wird vorgestellt – Rangkämpfe sind möglich

Schimpansen sind sehr dominante Tiere mit komplexen Sozialstrukturen, daher wird Jambo nicht sofort mit allen sechs Gruppenmitgliedern gleichzeitig konfrontiert, sondern schrittweise eingeführt. So kann er einen Platz in der Gruppenhierarchie einnehmen, um mögliche Konflikte zu minimieren.

"Wir werden Schritt für Schritt vorgehen, viel beobachten und dann situationsbedingt entscheiden, wie es weitergeht. Sicherlich wird es in der Zeit der Eingewöhnung auch mal etwas lauter werden im Urwaldhaus, und auch Rangkämpfe sind nicht ausgeschlossen. Das ist völlig normal bei Schimpansen und würde auch in der Natur nicht anders ablaufen", erklärt Steinmetz.

Die Schimpansen Willi und Hannerl im Tierpark Hellabrunn bekommen einen neuen Mitbewohner.
Die Schimpansen Willi und Hannerl im Tierpark Hellabrunn bekommen einen neuen Mitbewohner. © Jan Saurer - Monacoshots

Dass Jambo nach München kommt, ist eine Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für die Unterart der zentralafrikanischen Schimpansen. Die Hellabrunner Weibchen Zenta und Sophie gehören dieser Unterart an und Jambo soll hier für Nachwuchs sorgen. 

Zur Hellabrunner Schimpansen-Gruppe gehören neben den beiden zentralafrikanischen Schimpansen-Weibchen Zenta und Sophie die beiden Männchen und Söhne von Sophie, Willi und Walter, sowie die beiden Weibchen Hannerl und Annemarie. Zenta und Sophie waren beide bereits mehrfach Mütter. Das letzte Jungtier in Hellabrunn war Walter, der 2003 geboren wurde.

Nur noch 43 zentralafrikanische Schimpansen in Zoos weltweit

Zentralafrikanische Schimpansen seien nicht nur in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet im Kongo, Gabun und Kamerun stark gefährdet, sondern es gibt auch nur noch 43 Individuen dieser Unterart in Zoos, so der Tierpark. „Ob uns dieses Vorhaben gelingt, können wir aktuell natürlich noch nicht vorhersehen“, so Tierparkdirektor Rasem Baban.

„Aber als wissenschaftlich geführter Zoo wollen wir selbstverständlich dazu beitragen, dass diese Unterart von Schimpansen erhalten bleibt, und haben uns deshalb gemeinsam mit dem Pflegerteam der Primaten und Dr. Steinmetz für die Aufnahme von Jambo entschieden.“

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Während der Eingewöhnungsphase kann es gelegentlich zu kurzfristigen Schließungen des Urwaldhauses kommen. Wann Jambo zum ersten Mal für die Besucherinnen und Besucher zu sehen sein wird, steht aktuell noch nicht fest. Es wird jedoch rechtzeitig darüber informiert.

 

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3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • am 28.11.2024 07:42 Uhr / Bewertung:

    Schade, dass Jambo eingesperrt wird.

  • Analyst am 28.11.2024 19:08 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    War er denn in Pilsemer Zoo Frei?
    48 Exemplare leben noch,das sind deiner Meinung nach genug,in den Lebensräumen,dieser Tiere.

  • am 29.11.2024 07:19 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Analyst

    Sie halten einen Zoo für Artenschutz?

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