Gewerkschaft fordert Lohnplus für Geringverdiener

Fast 60.000 Münchner bekommen Niedriglohn. NGG fordert mindestens zehn Prozent mehr.
Nina Job
Nina Job
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
1  Kommentar
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die rasant steigenden Preise für Energie und Lebensmittel treffen Menschen mit geringem Einkommen mit voller Wucht.
Die rasant steigenden Preise für Energie und Lebensmittel treffen Menschen mit geringem Einkommen mit voller Wucht. © Lino Mirgeler/dpa

München - In München arbeiten rund 59.400 Menschen zum Niedriglohn. "Sie müssen sowieso schon jeden Cent zweimal umdrehen, aber explodierende Lebenshaltungskosten bringen sie jetzt endgültig ans Limit - und das, obwohl sie einen Vollzeitjob haben", darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hin.

Die NGG beruft sich auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Demnach liegen in der Landeshauptstadt neun Prozent aller Vollzeitbeschäftigten beim Einkommen unter der amtlichen Niedriglohnschwelle von derzeit 2.344 Euro brutto im Monat. Bayernweit liegt der Schnitt bei 15 Prozent (rund 558.000 Beschäftigte).

Bei Bäckern, Metzgern, in Hotels und der Gastro gibt's oft nur Mini-Löhne

"In Restaurants, Hotels, Bäckereien und Metzgereien arbeiten besonders viele Menschen zu Mini-Löhnen. Die rasant steigenden Preise für Energie und Lebensmittel treffen sie mit voller Wucht", sagt der Münchner NGG-Geschäftsführer Tim Lünnemann. Deshalb sei es nötig, jetzt "Lohn-Täler anzuheben" und möglichst viele Beschäftigte von einem "kräftigen Lohn-Plus" von "zehn Prozent plus X" profitieren zu lassen.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

 

Die Gewerkschaft NGG hat sich für 2023 vorgenommen, Lohnerhöhungen sowohl bei Tarifverhandlungen für ganze Branchen als auch bei Haustarifverträgen mit einzelnen Betrieben durchzusetzen. Lünnemann: "Die Verbraucherpreise werden oben bleiben. Ziel ist es deshalb, die Einstiegslöhne auf mindestens 13 Euro pro Stunde anzuheben."

Außerdem will sich die NGG für die kurzfristig wirksame Inflationsausgleichsprämie starkmachen. "Bis zu 3.000 Euro ohne Steuern und ohne Abgaben sind ein gutes und zusätzliches Instrument, das die Bundesregierung den Unternehmen an die Hand gegeben hat, um Beschäftigten über die ‚Klippen der Krise' zu helfen". Eine Bäckereifachverkäuferin habe schon in normalen Zeiten Schwierigkeiten, mit ihrem Geld bis zum Monatsende klarzukommen, so Gewerkschafter Lünnemann. "Der Job muss auch in der Krise dafür sorgen, dass es nicht am Nötigsten zum Leben hapert."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
1 Kommentar
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Dr. Schönfärber am 21.12.2022 14:28 Uhr / Bewertung:

    Fordern können sie ja. Nur wer soll das bezahlen? Das treibt ja die Inflation noch mehr an.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.