Genossenschaften in München: So werden Sie zum Genossen
München - Wer baut und wo? Und was muss man beachten, um Mitglied zu werden? Die AZ gibt Ihnen einen Überblick über verschiedene Baugenossenschaften – und beantwortet wichtige Fragen.
Kooperative Grossstadt: Die Ideengeber
Umgesetzte Projekte: San Riemo war das erste realisierte Wohnprojekt der Genossenschaft. Das Wohnprojekt Freihampton ist das zweite Bauvorhaben. Im neuen Stadtteil Freiham werden Wohnungen in verschiedenen Fördermodellen realisiert. Ein weiteres Projekt in Haidhausen ist in Planung.
Mitgliedschaft: Um Mitglied zu werden, muss man zwei Pflichtanteile zu je 500 Euro erwerben und ein Eintrittsgeld in Höhe von 200 Euro für den Verwaltungsaufwand bezahlen. Wohnungen werden nach verschiedenen Kriterien vergeben, das wichtigste ist die Dauer der Mitgliedschaft.
Besonderheit: Die Kooperative Großstadt hat eine besonders ausgeprägte soziale Ausrichtung. Jedem, der sich produktiv einbringen möchte, soll ermöglicht werden, an der Genossenschaft teilzuhaben, unabhängig von seinem Einkommen. Die Genossenschaft sieht sich als eine Plattform für Ideen aus der gesamten Stadtgesellschaft.
Kontakt: kooperative-grossstadt.de; E-Mail: kontakt@koogro.de
Progeno: Gemeinschaftlich
Umgesetzte Projekte: Am Prinz-Eugen-Park wurde das erste Projekt umgesetzt und 2018 bezogen. Heuer, 2022, soll ein Bauprojekt mit 104 Wohnungen fertiggestellt werden.
Mitgliedschaft: Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist, dass man die Werte der Genossenschaft teilt und Interesse am gemeinschaftlichen Wohnen mitbringt. Der Pflichtanteil beträgt 1.000 Euro. Weitere Pflichtanteile fallen an, wenn man eine Wohnung erhält. Die Anteile errechnen sich nach der Art der Wohnung.
Besonderheit: Eine ökologische Bauweise, sowie die Verbindung von Arbeiten und Wohnen und viele Gemeinschaftsbereiche für die Bewohner zeichnen diese Genossenschaft aus.
Kontakt: www.progeno.de/freiham; E-Mail: info@progeno.de
Bürgerbauverein München: Vorliebe für Holz
Umgesetzte Projekte: Ein Bauvorhaben mit 87 Wohnungen im Prinz-Eugen-Park in Bogenhausen wurde umgesetzt. 60 Prozent der Wohnungen werden durch staatliche und städtische Programme gefördert.
Mitgliedschaft: Die Pflichteinlage beträgt 1.000 Euro, das Beitrittsgeld 500 Euro. Bei Bezug werden weitere Pflichtanteile nötig. Wichtiges Kriterium ist die Dauer der Mitgliedschaft.
Besonderheit: Der Bürgerbauverein legt Wert auf nachhaltiges, energieeffizientes Bauen und bevorzugt die Holzbauweise.
Kontakt: www.buergerbauverein-muenchen.de; E-Mail: post@buergerbauverein-muenchen.de
WOGENO München: Sie sanieren auch
Umgesetzte Projekte: Die Genossenschaft besitzt unzählige Häuser und Wohnprojekte in der ganzen Stadt verteilt, unter anderem in Riem, im Westend oder Nymphenburg.
Mitgliedschaft: Notwendig ist der Erwerb von drei Pflichtanteilen zu 500 Euro. Alle Haushaltsmitglieder über 18 Jahren müssen sich als Mitglieder eintragen und die Pflichteinlage zahlen. Außerdem beteiligen sich die Bewohner der einzelnen Projekte einmalig mit der Zeichnung von weiteren wohnungsbezogenen Pflichtanteilen. Diese berechnen sich nach der Finanzierungserfordernis und nach individuellen finanziellen Möglichkeiten.
Besonderheit: Die Genossenschaft kauft und saniert auch Häuser. Sie beteiligt sich an Ausschreibungen für geförderte Sozialwohnungen. Die Neubauten sind mit Carsharing und Photovoltaik ausgestattet.
Kontakt: www.wogeno.de; Tel. 890 5718 – 30
Wagnis: Umweltschonend und seniorengerecht
Umgesetzte Projekte: Die Wagnis eG hat bereits viele Bauprojekte umgesetzt. Die realisierten Projekte befinden sich in verschiedenen Stadtvierteln wie Schwabing, Messestadt Riem und Messestadt Ost, Domagkpark und Oberföhring. Weitere Bauvorhaben sind in Planung.
Mitgliedschaft: Um Mitglied zu werden, muss man 1.000 Euro (zzgl. Verwaltungspauschale in Höhe von 80 Euro) als Pflichtanteil einlegen. Wenn man sich einem Wohnprojekt anschließt oder eine freiwerdende Wohnung bezieht, muss man weitere Pflichtanteile erwerben. Die Höhe richtet sich nach der Größe der Wohnung und dem Haushaltseinkommen.
Besonderheit: Die Wagnis eG hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst nachhaltig und umweltschonend zu bauen. Auch sollen die Häuser für behinderte Menschen und Senioren bewohnbar sein.
Kontakt: www.wagnis.org; Tel. 36 03 60-90
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