Gelbe Tonne: Stadt München soll Möglichkeiten für Einführung prüfen
München - Auf nahezu jeder Bürgerversammlung sind sie Thema: Überfüllte oder verschmutzte Wertstoffinseln. Zu wenig, zu seltene Leerungen, mühsames System sind die Begriffe, die dort meist fallen.
Seit Einführung des dualen Systems hat München diese Wertstoffinseln, zu denen die Münchner ihr Glas oder Plastik selber bringen müssen. In anderen Kommunen und Städten gibt es hingegen den gelben Sack oder die gelbe Tonne. Bring- versus Abholsystem also.
Grün-Rot will Möglichkeiten von gelber Tonne untersuchen
Bemühungen - meistens von Bürgerseite - das auch in München einzuführen, gab es zwar durchaus, bisher scheiterten diese aber immer. Nun aber könnte Bewegung in die Sache kommen: Denn die Grün-Rote Rathauskoalition hat einen Antrag eingebracht, in der sie fordert: Die Stadt soll Alternativen zur Wertstoffentsorgung in München untersuchen!
Konkret soll das Abfallwirtschaftsreferat zusammen mit dem Referat für Klima- und Umweltschutz drei Varianten der Wertstoffentsorgung "vergleichend auf ihre ökologische Bilanz, Umsetzbarkeit, Kosten und Benutzerfreundlichkeit" überprüfen: Die Beibehaltung des derzeitigen Bring-Systems mit Wertstoffinseln, die Einführung einer gelben Tonne oder die Einführung einer Wertstofftonne, die neben Verpackungen auch für die Aufnahme von sogenannten stoffgleichen Nichtverpackungen geeignet ist.

Kommt die gelbe Tonne in München?
"Für den Zeitraum ab 2023 könnte hierzu eine erneute Abstimmung, insbesondere bezüglich der Einführung einer gelben Tonne oder einer neuen Wertstofftonne zur einheitlichen Erfassung von Wertstoffen und Metallen in München, erfolgen", schreiben die Stadträte von SPD und Grünen, bis dahin sollten alle Vor- und Nachteile "eingehend geprüft" werden.
Unterstützung kommt von der FDP/Bayernpartei - die die Einführung einer gelben Tonne ebenfalls bereits gefordert hat. Fraktionsvorsitzender Jörg Hoffmann sagt: "Natürlich hätte dies schon früher kommen können, aber die neuentdeckte Liebe der Grünen und der SPD zur Gelben Tonne stimmt uns als Fraktion milde. Auch wenn beide Fraktionen in der bisherigen Amtszeit unsere Vorschläge bremsten, werden wir diesen Vorstoß selbstverständlich mittragen. Es ist an der Zeit für eine Wende bei der Entsorgung, der Müll muss bürgerfreundlich direkt an der Haustür abgeholt werden können – dies bieten auch wesentlich kleinere Kommunen seit langer Zeit an."
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