Absurd! Toter Münchner soll Wahlunterlagen vernichten

Siegfried Hollweck ist 2013 gestorben. Die Stadt hat ihm trotzdem ständig Amtspost geschickt. Nun schreibt sie ihm erneut.
Nina Job
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Am 26. September fand die Bundestagswahl statt - noch nie machten so viele Briefwahl
Am 26. September fand die Bundestagswahl statt - noch nie machten so viele Briefwahl © Boris Roessler/dpa

München - Wenn der Amtsschimmel erst mal wiehert, dann aber richtig: Vor der Bundestagswahl berichtete die AZ, dass das Kreisverwaltungsreferat (KVR) jahrelang Wahlbenachrichtigungen an den 2013 verstorbenen Münchner Siegfried Hollweck († 79) verschickt hat. Erst, als die AZ nachhakte, versprach man dort, der Fehler würde sofort korrigiert.

Wahlunterlagen an Toten geschickt: Witwe wartet auf Entschuldigung

Witwe Angelika Hollweck hätte wenigstens eine Entschuldigung erwartet, doch weit gefehlt. Am Donnerstag kam erneut Post vom Amt, wieder adressiert an ihren verstorbenen Mann.

So schreibt das KVR an den verstorbenen Siegfried Hollweck.
So schreibt das KVR an den verstorbenen Siegfried Hollweck. © ho

Absurdität: Toter soll Brief vernichten und Bundestagswahl inzwischen vorbei

Der Brief ist an Absurdität kaum zu überbieten: "Wir haben Sie heute aus dem Wählerverzeichnis der Landeshauptstadt München gelöscht", heißt es darin. Der Grund sei, "dass sich Ihre Voraussetzungen für die Wahlberechtigung in München geändert" hätten. Tote dürfen also nicht mehr wählen? Aber vernichten solle der Empfänger die Wahlbenachrichtigung bitte noch. Überflüssig zu erwähnen, dass die Wahl inzwischen vorbei ist.

Zu guter Letzt ist das Schreiben noch mit einem rechtlichen Hinweis versehen: "Sie können Einspruch einlegen, wenn Sie mit der Streichung nicht einverstanden sind."

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4 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 01.10.2021 15:19 Uhr / Bewertung:

    Einfach nur köstlich grinsen
    Anscheinend ein vorgefertigtes Schreiben, in dem nur Namen und Adresse eingesetzt werden müssen.
    Die gute Frau darf sich eigentlich glücklich schätzen, dass ihr 2013 verstorbener Mann nicht aufgefordert wurde, persönlich mit Personalausweis beim KVR zu erscheinen, um seine Daten löschen zu lassen. Ironie aus.

  • Hundekrawatte am 01.10.2021 14:09 Uhr / Bewertung:

    An seiner Stelle würde ich jetzt zurückschreiben, dass ich den Wahlschein leider bereits zur Bundestagswahl genutzt habe zwinkern))

  • huraxdax am 01.10.2021 07:52 Uhr / Bewertung:

    Da kommt alles zusammen: Die berühmte deutsche Bürokratie, gepaart mit der Unflexibilität und Lustlosigkeit von Beamten. Wenn schon mal ein Fehler passiert, dann reicht doch auch ein Schreiben mit vorgefertigten Textblöcken, so absurd sie auch sein mögen

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