Geflüchtete Ukrainer bringen Tiere mit - so ist die Lage im Münchner Tierheim
München - Millionen von Menschen sind seit dem russischen Angriff aus der Ukraine geflüchtet - zuletzt auch vermehrt mit Tieren. Andere Vierbeiner mussten im Kriegsgebiet zurückgelassen werden. Der Krieg ist sowohl für Menschen als auch deren Tiere eine Katastrophe.
Tiere in der Ukraine: "Je länger Krieg andauert, desto dramatisch wird es"
"Die Lage in der Ukraine ist auch für die Tiere dramatisch", sagte Peter Höffken von der Tierschutzorganisation Peta der AZ: "Und je länger der Krieg andauert, desto dramatisch wird es."
Unter anderem sind zahlreiche Tierheime zerbombt worden – die, die es noch gibt, sind restlos überfüllt. Andere Tiere sind herrenlos.

Tierschützer vor Ort versuchen, die Tiere in den Westen des Landes und westliche Nachbarländer zu bringen. Aus Deutschland fahren Lkw in die Ukraine, bringen unter anderem Tiernahrung in die Heime.
Tierschutzverein München schickt Lkw mit Tiernahrung in die Ukraine
Der Tierschutzverein München hat am Dienstag ebenfalls einen Lkw losgeschickt, der 44-Tonner hatte neben Sachspenden für die Menschen vor Ort ebenfalls Futter für die Tiere geladen. "Wir sind überwältigt von so viel Solidarität und bedanken uns ganz herzlich bei den fleißigen HelferInnen, wie auch bei allen SpenderInnen, die diesen Transport erst möglich gemacht haben!", so der Tierschutzverein auf seiner Website.
Viele Ukrainer haben auf der Flucht ihre Tiere mitgenommen und kommen damit auch in München an. Einige der Flüchtlingsunterkünfte erlauben Tiere, andere nicht. Das hängt vom jeweiligen Betreiber ab.
Tierschutzverein München: "Appellieren dafür, dass die Hunde in die Unterkünfte mitdürfen"
Bislang ist die Lage im Münchner Tierheim noch ruhig. Mehrere Gemeinden haben zwar angefragt, ob Tiere aus der Ukraine aufgenommen werden könnten, so eine Tierheim-Sprecherin zur AZ, "aber am Ende wurde immer eine andere, bessere Lösung gefunden." Nur kurzzeitig mussten drei Hunde aufgenommen werden. Die Sprecherin weiter: "Die große Welle ist bisher zum Glück ausgeblieben. Wir appellieren, dass die Tiere in die Unterkünfte mitdürfen."
Dürfen die Tiere bei ihren Besitzern bleiben, spendet der Tierschutzverein Futter und macht darauf aufmerksam: "Die Unterkünfte sollen sich bei uns melden, dann bekommen sie Nahrung von uns."
FDP-Fraktion: Anfrage an Münchens OB Dieter Reiter
Die FDP Bayernpartei hat eine Anfrage an den Oberbürgermeister gestellt, wie sich die Stadt München in Sachen Haustiere aus der Ukraine verhält. Die Stadtratsfraktion fragt unter anderem: "Welche Maßnahmen werden ergriffen für Geflüchtete, die mit ihren Tieren ankommen?"
Zudem schreiben die Stadträte Jörg Hoffmann, Gabriele Neff, Fritz Roth und Richard Progl in ihrer Anfrage: "Natürlich soll die oberste Priorität der Landeshauptstadt auf der Hilfe von ankommenden Menschen liegen, jedoch sind es häufig die Tiere, die den Flüchtlingen noch ein Gefühl von Heimat geben und ihnen dabei helfen, sich weniger einsam zu fühlen – besonders in Zeiten des Krieges in der Heimat."