Gastro-Sperrstunde: L'Osteria lässt Verfassungsmäßigkeit prüfen
München - Auch die Corona-Regeln für die Gastronomie wurden in Bayern verschärft, ab kommendem Mittwoch gilt eine Sperrstunde ab 22 Uhr. Clubs, Diskotheken und Bars müssen für die nächsten drei Wochen gar ausnahmslos schließen. In Corona-Hotspots (Landkreise mit 7-Tage-Inzidenz von über 1.000) muss die Gastro sogar komplett dichtmachen!
Die italienische Gastro-Kette L'Osteria lässt nun die Verfassungsmäßigkeit von Sperrstunden und einer drohenden 2G+-Verordnung in einigen Bundesländern prüfen. Das teilte das Unternehmen kurz nach der Bekanntgabe der Regel-Verschärfungen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit. Das Unternehmen schließt zudem nicht aus, möglicherweise Klage einzureichen.
L'Osteria: 2G+-Regel ist "wirtschaftliche Katastrophe"
Die Restaurantkette (alleine neun Restaurants in München) betont in ihrer Mitteilung, die flächendeckende 2G-Regelung zu begrüßen. Die Einführung einer Sperrstunde sowie die 2G+-Regelung, die zwar nicht in Bayern aber in anderen Bundesländern droht, wären für die Branche jedoch wie ein Lockdown und würden "eine erneute wirtschaftliche Katastrophe für die Gastronomie" bedeuten.
"Eine Branche, die seit Beginn der Corona-Pandemie eine Sonderopferrolle leistet, wird in diesen Tagen erneut vor schwere Herausforderungen und Entscheidungen gestellt. Im Interesse unserer Mitarbeitenden, Partner:innen und letztendlich für die gesamte Gastronomie-Branche sehe ich leider keine andere Möglichkeit, als mit Rechtsmitteln gegen die neuen Sperrstunden und 2GPlus-Verordnungen vorzugehen", wird L'Osteria-CEO Mirko Silz in einer Mitteilung zitiert.

Für ihn sei es absolut unerklärlich, dass man überhaupt nochmal in eine solche prekäre Lage kommen sei. "Der Politik ist bekannt, dass die klassische Gastronomie nicht Treiber dieser Pandemie ist und trotzdem sind wir stets die Ersten, die unter den Maßnahmen zu leiden haben."
Verschärfte Corona-Regeln: Dehoga reagiert fassungslos
Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hält die verschärften Corona-Regeln für "absolut nicht nachvollziehbar" und reagiert fassungslos. "Wir wissen aus dem letzten Jahr, dass Teilschließungen und einseitige Lockdowns in unserer Branche nicht wirkungsvoll sind", sagte Verbandspräsidentin Angela Inselkammer am Freitag und forderte postwendend massive Hilfen: "Wir erwarten jetzt ein Bayerisches Sofortprogramm in Form von Umsatzentschädigungen sowie sofortige Steuerstundungen für die von der unverschuldeten Schließung betroffenen Betriebe."