Gastro-Ärger: Trachtenvogl darf Freischankfläche nicht ausweiten

München - Um den Münchner Gastronomen in der Corona-Krise zu helfen, hat sich der Stadtrat darauf geeinigt, dass Parkplätze in Freischankflächen umgewandelt werden dürfen. Viele Lokale nutzen die Möglichkeit, anderen wiederum sind die Hände gebunden – denn nicht jeder darf seine Freischankflächen ausweiten.
Der Grund: Dem Beschluss zufolge dürfen nur Schank- und Speisewirtschaften ihre Fläche erweitern. Andere Gastro-Betriebe, wie Cafés oder Eisdielen, schauen hingegen in die Röhre.
"Trachtenvogl" ärgert sich über Gastro-Vorlage
Das Problem ist bereits bekannt, doch noch immer nicht behoben: Nun macht der nächste Gastronom auf die Schwierigkeiten aufmerksam, denn auch der "Trachtenvogl" in der Reichenbachstraße darf seine Fläche nicht erweitern.
Wie das Speisecafé auf seiner Facebook-Seite schreibt, hat das Kreisverwaltungsreferat (KVR) den Antrag nach rund zwei Wochen abgelehnt, "mit dem Hinweis, dass nur Schank- und Speisewirtschaften dieses Privileg erhielten. Da wir jedoch als Café konzessioniert seien, käme eine Genehmigung hierfür nicht in Frage."
Wird der Beschluss bald abgeändert?
Das KVR würde durch die strikte Auslegung des Beschlusses "eine Wettbewerbsverzerrung und Existenzgefährdung ohne jegliche sachliche Grundlage" erzeugen, schreibt das "Trachtenvogl"-Team weiter. Das Café hofft, dass der Missstand in der nächsten Stadtratssitzung am 17. Juni behoben wird.
Viele Stadträte setzen sich bereits jetzt dafür ein, dass sämtliche Gastronomen ihre Freischankflächen erweitern dürfen – also auch Betriebe, die derzeit vom Beschluss ausgeschlossen sind. "Wir suchen das Gespräch mit dem KVR. Wir möchten das ohne Brimborium und Anträge machen, weil es darum geht, schnell zu helfen", sagt Beppo Brem von den Grünen zuletzt. "Der politische Wille war klar, es ist nur ein formaler Fehler, der viele Gastronomen ausschließt."

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