Für fast 13 Millionen Euro: Luxus-Penthouse in Münchner Hochbunker frei
München - Es war eines der spektakulärsten Umnutzungsprojekte, die es in München je gab: Aus einem ehemaligen Nazi-Bunker an der Ungererstraße, der bis zu 700 Menschen Schutz vor Chemie- und atomaren Angriffen bieten sollte, wurde vor rund acht Jahren ein Luxus-Wohnturm.
Ehemaliger Nazi-Bunker wird in Luxus-Lofts verwandelt
Der Immobilienentwickler Stefan Höglmaier, Gründer von Euroboden, hatte den siebengeschossigen leerstehenden Bunker 2010 vom Bund gekauft. Insgesamt dauerte es vier Jahre, bis der ehemalige Bunker bewohnbar wurde.
Wo es zuvor nur eine Tür und Ventilationsschächte gegeben hatte, schnitten Arbeiter mit Diamantsägen monatelang Öffnungen für Fenster in die zwei Meter dicken Wände, nach den Umbaumaßnahmen bestand das Gebäude aus fast 2.000 Tonnen weniger Beton als vorher. Schließlich waren vier Loftwohnungen, ein Büro und im Erdgeschoss Räume für Ausstellungen entstanden. 2014 wurde Eröffnung gefeiert.
380 Quadratmeter Wohnfläche, maßgeschneiderter Kamin und WC mit Blattgold-Verkleidung
Stefan Höglmaier, der in München schon viele Gebäude gebaut und den ältesten Bauernhof (Derzbachhof) saniert hat, schuf sich oben in dem ehemaligen Bunker seine ganz persönliche Trutzburg: in einem dreigeschossigen Penthouse mit fast 380 Quadratmetern Wohnfläche und eigenem Lift-Zugang.
Dort richtete er sich gleich mehrere gigantische Sofabereiche ein, ließ einen maßgeschneiderten Kamin anfertigen, exklusive Einbauten schreinern und ein WC mit Blattgold auskleiden. Außerdem ließ er sich eine beheizbare Zirbenstube einbauen. Konzertflügel und frei stehende Badewanne im Vintage-Stil, von der aus man über München blicken kann, durften auch nicht fehlen.
Den spektakulärsten Blick freilich konnte der Immobilienentwickler von seiner Dachterrasse mit Brüstung aus Sicherheitsglas genießen – bei schönem Wetter bis zur Zugspitze. Höglmaier lud Promis in sein spektakuläres Zuhause ein, ließ aber auch die Öffentlichkeit teilhaben. 2015 führte er ein Kamerateam des Architekturmagazins AD durch sein Penthouse. Das Video kann man sich heute noch bei Youtube anschauen:
"Es wird zu groß und es zieht mich aufs Land", sagt Höglmaier zur AZ
Nun aber will Höglmaier sein Penthouse aufgeben. Er hat den Makler Riedel Immobilien damit beauftragt, es für ihn zu verkaufen. Der bietet es als "Internationale Design-Ikone" und "fantastisches Penthouse mit Panorama-Rooftop" an: sieben Zimmer, drei Schlafzimmer, zwei Balkone, zwei Badezimmer für insgesamt 12.940.000 Euro - 33.995 Euro also pro Quadratmeter. Bei Interesse, so heißt es auf der Seite des Maklers, könnten in Absprache mit dem Eigentümer Teile des Mobiliars und der Lampen übernommen werden.
Und warum will Stefan Höglmaier aus seinem spektakulären Penthouse ziehen? Er sagte der AZ: "Da es nur von ein bis zwei Personen bewohnt wird, wird es zu groß." Außerdem teilte er mit: "Es zieht uns in die Natur Richtung Berge."