Freiluft-Partys im Univiertel: Florian Post und Dehoga fordern Club-Öffnungen

Die Situation in der Maxvorstadt spitzt sich zu: Wochenende für Wochenende feiern dort Tausende Menschen und sorgen für Ärger bei Anwohnern und Polizei. Jetzt werden von mehreren Stellen Club-Öffnungen gefordert.
Michael Schleicher |
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Wein, Bier, Schnaps: Flaschen ohne Ende in der Maxvorstadt.
Wein, Bier, Schnaps: Flaschen ohne Ende in der Maxvorstadt. © Daniel von Loeper

München - Auch am vergangenen Wochenende hat die Polizei wieder die Türkenstraße geräumt – sowohl am Freitag- als auch Samstagabend feierten hier Hunderte Menschen lautstark und mit reichlich Alkohol. Der Polizei zufolge brachten einige der Feiernden sogar große Musikboxen mit, die Anwohner waren angesichts der nächtlichen Dauerbeschallung wenig begeistert. Gegen 2.20 Uhr machte die Polizei der Open-Air-Feierei dann ein Ende, die Straße wurde geräumt.

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Einer, der sich bei den Partys in der Maxvorstadt immer wieder selbst ein Bild von der Situation vor Ort macht, ist der SPD-Bundestagesabgeordnete Florian Post. Er hat schon lange kein Verständnis mehr für die Partys im Univiertel, denn neben dem Lärm sind vor allem die Müllberge am nächsten Morgen sowie das wilde Urinieren in Hauseingänge und Co. ein großes Problem.

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Die Maxvorstadt entwickelt sich im zweiten Corona-Sommer zum Party-Hotspot der Stadt – auch, weil noch immer alle Clubs und Diskotheken der Stadt geschlossen haben. Auch Post sieht hier einen Grund für die sich zuspitzende Situation im Viertel.

Der SPD-Politiker fordert deshalb nun eine Aufhebung der Sperrstunde für die Gastronomie, die aktuell noch ab 24 Uhr gilt. Außerdem setzt er sich dafür ein, dass Clubs und Diskos in München wieder öffnen dürfen, mit beschränkter Personenanzahl und unter strengen Auflagen, wie er betont. "Die Regierungen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg haben es jetzt vorgemacht und haben den Startschuss für die Rückkehr ins Nachtleben gegeben; das sollte auch bei uns zur Entspannung der Situation führen", sagt Post.

Für die SPD im Bundestag: Florian Post.
Für die SPD im Bundestag: Florian Post. © Daniel von Loeper

Auch Dehoga fordert Club-Öffnungen

Auch der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga fordert angesichts der nächtlichen Outdoor-Partys im öffentlichen Raum eine Öffnung von Clubs und Diskotheken. "Die Erfahrungen zeigen doch: Die Menschen treffen sich zum Feiern", sagte Landesgeschäftsführer Thomas Geppert zuletzt. "Die Frage ist doch nur, will ich das irgendwo in einem ungeschützten Raum ohne jegliche Auflage und Nachverfolgbarkeit oder biete ich sichere Bereiche."

Aus seiner Sicht würde die Öffnung von Clubs "sofort Entspannung schaffen und für mehr Sicherheit sorgen und zudem die Akzeptanz anderer Maßnahmen erhöhen".

Bereits vorletzte Woche hatte sich die grün-rote Rathauskoalition mit einem Antrag dafür eingesetzt, dass das Nachtleben in der Stadt wieder mehr in den Fokus rückt. Ihre Forderung: Die Stadtverwaltung solle prüfen, unter welchen Bedingungen Öffnungen von Clubs und Bars wieder möglich sind.

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22 Kommentare
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  • Red Angel am 22.06.2021 16:31 Uhr / Bewertung:

    Es soll jedernb tag ab 20 uhr schütten wie aus kübeln das ungemütlich wird zu feiern

  • Stadtbummler am 22.06.2021 11:22 Uhr / Bewertung:

    Den Zusammenhang zwischen geschlossenen Clubs und diversen Feierorten wage ich zu bezweifeln, da es bereits vor Corona diese Verwüstungsfeiern gab (Gärtnerplatz, Nymphenburger Kanal usw.)

    Diese Orte werden wohl auch künftig weiter "bespielt", da es hier ungezügelter und "freier" zugeht.

    Denn auch in einem Club kann man nicht ganz uneingeschränkt "feiern".

  • MonacoFranze am 22.06.2021 08:53 Uhr / Bewertung:

    Sehe ich genauso, und kann Ihnen nur zustimmen.
    Ich finde auch dass man den Jugendlichen in dieser Speziellen Situation einfach mehr Freiraum zugestehen muss.
    Sie können sich ja wirklich nicht in Luft auflösen, und haben lange genug verzichtet.
    15 - 20.000 im Stadion sind ok, aber bei 20, 30 oder 100 Leuten wird gleich aufgelöst. Das passt nicht zusammen.
    Andernfalls sehe ich das Müllproblem natürlich kritisch. Die jungen Leute sollten bei Allem Verständnis Ihren Anstand wiederentdecken!

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