Föhringer Ring in München: Neue Brücke gegen Stau

Am Föhringer Ring gehen die Bauarbeiten in die entscheidende Phase. Für Autofahrer gibt es Beeinträchtigungen.
von  Paul Nöllke
So soll der Föhringer Ring stückweise ausgebaut werden. Bauabschnitt 1 ist schon vollendet, Bauabschnitt 2 ist in Arbeit.
So soll der Föhringer Ring stückweise ausgebaut werden. Bauabschnitt 1 ist schon vollendet, Bauabschnitt 2 ist in Arbeit. © GoogleEarth

München - Auch heuer werden Münchner Autofahrer wieder viel Geduld brauchen: 2019 kommt zum Dauerstau an der A99 Ostumfahrung nämlich die Großbaustelle am Föhringer Ring dazu. Hier sind Autofahrer Staus und Beeinträchtigungen ja schon gewohnt, weshalb 2017 endgültig der vierspurige Ausbau beschlossen wurde.

Nun hat der zweite, entscheidende Bauabschnitt begonnen: Südlich der Herzog-Heinrich-Brücke wird eine neue Brücke gebaut, auf der dann zwei der vier neuen Spuren des Föhringer Rings verlaufen sollen. Im vorherigen Bauabschnitt wurde an der Münchner Straße eine Überführung abgerissen und für den vierspurigen Betrieb ausgebaut.

Am 5. Februar wurde mit Baumfällungen begonnen, um Platz für die neue Brücke zu schaffen, am Sonntag den 17. Februar wird der Föhringer Ring komplett gesperrt, um Autofahrer bei den Fällarbeiten nicht zu gefährden.

Neue Zufahrten bis 2025

Der Ausbau des Föhringer Rings war schon lange geplant, ein Streit um die Finanzierung hielt das Projekt aber lange auf. Da der Föhringer Ring sowohl auf dem Münchner Stadtgebiet als auch in Unterföhring liegt, der Freistaat aber für die Staatsstraßen zuständig ist, war lange unklar, wie die Kosten verteilt werden. Erst 2017 stimmte der Münchner Stadtrat der Finanzierung zu – seitdem ist klar, dass der Freistaat Bayern 42 Millionen Euro zahlt, die Stadt und die Gemeinde je fünf Millionen Euro.

Wenn die neue südliche Brücke fertig ist, wird der Verkehr auf diese umgelegt und mit dem Abriss und Neubau der Herzog-Heinrich-Brücke begonnen. Von 2022 bis 2025 werden dann die Zufahrten zu den Brücken auf vierspurigen Verkehr ausgebaut, zwischen der A9 und der Isar müssen dazu ein paar kleinere Brücken abgerissen und neu gebaut werden.

Rücksicht auf Tierschutz 

2025 soll die neue Straße dann fertig sein und das sogenannte "Nadelöhr am Föhringer Ring" endlich Geschichte sein. Laut Projektleiter Stefan Rinderer seien die umfassenden Bauarbeiten dringend nötig. Der Föhringer Ring gehöre heute schon mit täglich 50.000 Autos zu den meistbefahrenen Straßen Münchens, bis 2025 würden Prognosen einen Anstieg auf bis zu 74.000 Fahrzeuge an Werktagen vermuten – etwa die Einwohnerzahl einer mittelgroßen bayerischen Stadt.

"Das steigende Verkehrsaufkommen stellt nicht nur die Geduld der Autofahrer durch Staus, Verzögerungen und Unfallrisiko auf die Probe, sondern geht auch den Straßen und Brücken auf der Strecke in die Substanz", sagt Rinderer. Besonders die Herzog-Heinrich-Brücke müsse dringend ersetzt werden.

Da die Baustelle direkt an der Isar liegt, wird auf den Tierschutz besondere Rücksicht genommen. Während der Bauarbeiten wird deshalb ein hoher Fledermauszaun errichtet. "Es soll verhindern, dass die Tiere in den Verkehrsraum gelangen - zu ihrem eigenen Schutz und dem der Verkehrsteilnehmer", so Rinderer.

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