Flughafen-Baby: Polizei sucht neue Zeugin

Das neugeborene Mädchen, das am Münchner Flughafen ausgesetzt wurde, scheint gute Überlebenschancen zu haben. Weniger positiv verläuft die Fahndung nach der Mutter. Jetzt gibt es offenbar eine neue Zeugin.
von  AZ
Ein Notarzt behandelte das neugeborene Mädchen noch am Flughafen, bevor es mit dem Helikopter in die Klinik geflogen wurde.
Ein Notarzt behandelte das neugeborene Mädchen noch am Flughafen, bevor es mit dem Helikopter in die Klinik geflogen wurde. © dpa/NJ

Das neugeborene Mädchen, das am Donnerstag am Münchner Flughafen ausgesetzt wurde, scheint gute Überlebenschancen zu haben. Weniger positiv verläuft die Fahndung nach der Mutter. Jetzt gibt es offenbar eine neue Zeugin.

 

München – Wie ein Polizeisprecher gegenüber der AZ bestätigte, wurde das kleine Mädchen tatsächlich im Parkhaus-WC des Flughafens Franz Josef Strauß zur Welt gebracht und anschließend dort zurückgelassen. Spekulationen, das Kind sei eventuell woanders entbunden und nur auf der Flughafen-Toilette ausgesetzt worden, wird damit eine Absage erteilt.

 

Unklar ist nach wie vor, wie die Mutter zum Flughafen gelangte und wohin ihr Weg von dort aus führte. Ein Spürhund der Polizei konnte zwar eine Spur der Frau zwischen Taxistand und Toilette wittern, allerdings ist daraus nicht ableitbar, wann die Frau ein Taxi verwendete. Sie könnte dies sowohl getan haben, um vor der Entbindung zum Flughafen zu gelangen, als auch hinterher, um ihn wieder zu verlassen.

 

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Die Polizei konzentriert ihre Ermittlungen daher jetzt neben der Befragung von Taxifahrern auf die Auswertung von Videomaterial. Der Flughafen zählt zu den am besten mit Videokameras überwachten Orten im Großraum München. Dementsprechend ist es zwar einerseits sehr wahrscheinlich, dass die Mutter des Findelkinds auch von einer Kamera erfasst wurde, andererseits ist die Sichtung der zahlreichen Aufzeichnungen auch eine sehr zeitintensive Arbeit.

 

Unterdessen scheint es den Münchner Ärzten gelungen zu sein, den Zustand des kleinen Mädchens zu stabilisieren. Nachdem der Säugling zunächst reanimiert werden musste, gelten seine Überlebenschancen jetzt als gut, dennoch wird es nach wie vor intensivmedizinisch behandelt. Ob das Kind die Aussetzung allerdings ohne bleibende Schäden überstanden hat, wird sich erst viel später feststellen lassen.

 

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Nachtrag:

Inzwischen hat die Kriminalpolizei Erding einen Hinweis auf eine bislang unbekannte Zeugin erhalten. Demnach soll sich eine Frau zur tatrelevanten Zeit gegen 14:30 Uhr vor dem Eingang im Vorraum der Damentoilette aufgehalten haben. Es wird vermutet, dass sie dort auf jemanden gewartet hat. Die Polizei bittet die Frau dringend, sich zu melden. Ebenso werden weitere Besucher des Toilettenbereiches im tatrelevanten Zeitraum von 14.30 bis 15.15 Uhr gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Erding in Verbindung zu setzen.

 

Die Kriminalpolizei Erding oder jede andere Polizeidienststelle nimmt sachdienliche Hinweise zur Identität der Mutter oder der gesuchten Zeugin gerne und vertraulich entgegen, Tel. 08122 / 968-0 oder 089/ 979-0 (Flughafenpolizei).

 

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