Flüge günstig in den Urlaub: Fluglinien im Test

Flüge billig und günstig: „Mobil in Deutschland“ hat die größten acht Fluglinien und Fluggesellschaften verglichen – beim Preis, Service und vielem mehr. Hier das Ergebnis.
München - And the winner is: Lufthansa. Kopf an Kopf mit German Wings, der Billigflieger-Tochter von Lufthansa. Beim Flugatlas 2013 hat der Münchner Autoclub „Mobil in Deutschland“ (MiD) die acht größten Fluglinien in Deutschland verglichen.
Dafür machte das MiD-Team Testbuchungen nach London, Palma und Barcelona (Vueling) in den Ferienwochen. Preise für Flug und Gepäck, Alter der Flotten, Kinderermäßigung und Tiermitnahme, Essen an Bord bis hin zur Zahl der Klicks bis zur fertigen Buchung – alles floss in die Bewertung ein.
Download (Rechtsklick, Ziel speichern unter): Der große Flug-Atlas 2013 von Mobil in Deutschland e.V.
Am Ende hatten die beiden Fluglinien der Kranich-Airline mit der Gesamtnote von jeweils 2,0 die Flugzeugnase vorn. Tuifly (2,18) und Air Berlin (2,24) schafften es aufs Stockerl. Condor und Vueling brachten es dahinter auf jeweils 2,35. Easy Jet und Ryan Air teilten sich brüderlich den letzten Platz (jeweils 2,65).
Warum schnitten die Billigflieger so schlecht ab? „Der mündige Passagier kann bei Ryan Air viel sparen, muss aber aufpassen“, sagt MiD-Präsident Michael Haberland. Für jedes Gepäckstück muss extra gezahlt werden, die Sitzplatzreservierung kostet 12 Euro, Kinder ab zwei Jahren kosten Erwachsenentarif, Übergepäck ist mit 20 Euro pro Kilo auch nicht billig.
Dafür ist die Flotte mit nur vier Jahren im Durchschnitt sehr modern. Und die Preise locken. Knappe 154 Euro für den Flug nach Palma – Das schafft keine andere Airline. Mit Abstand.
Ärgerlich nur, dass der Weg zum Flug-Schnäppchen sehr beschwerlich ist. 42 Klicks brauche man bei Ryan Air bis zur fertigen Buchung. Bei Lufthansa, Tuifly oder Vueling sind es lediglich 28 bis 29.
Im Vergleich zum letzten Test im Jahre 2011 hat sich wenig getan. Auch damals lag German Wings vorne, Easy Jet und Ryan Air belegten die hinteren Plätze. Air Berlin hat etwas an Boden verloren, das liege an den Umstrukturierungen und Preissteigerungen, erklärte MiD-Vizepräsident Ralf Baumeister.
Ein Thema lag den beiden Mobilitäts-Lobbyisten noch am Herzen: die Abschaffung der Luftverkehrsabgabe (7,50 Euro bis 42 Euro pro Fluggast je nach Strecke). Die bringe nichts außer Wettbewerbsnachteilen für die deutschen Airlines.
Dass der Flugverkehr bislang keinerlei Kerosinsteuer bezahlen muss und mit der Abgabe dem Kohlendioxid-Ausstoß des Luftverkehrs entgegen gewirkt soll, spielte bei ihrer Argumentation wohl nur eine untergeordnete Rolle. Für Haberland ist die Abgabe zunächst einmal eine „reine behördliche Schikane“, die hoffentlich nach der Wahl abgeschafft werde.