Flüchtlinge am Hauptbahnhof: Neuer Zug aus Ungarn angekommen
München - Nach der Aufhebung polizeilicher Kontrollen am Budapester Ostbahnhof strömen weiter zahllose Flüchtlinge aus Ungarn nach Österreich und Deutschland.
Mehr als 2000 Menschen reisten allein am Dienstagmorgen vom Salzburger Hauptbahnhof aus mit Zügen nach Bayern.
Die meisten von ihnen hätten die Nacht auf dem Bahnhof verbracht, um auf Anschlussverbindungen zu warten, teilte eine Polizei-Sprecherin der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit.
Verfolgen Sie die Entwicklungen am Hauptbahnhof im Liveticker:
+++ Neuer Zug aus Ungarn eingetroffen +++
Am Nachmittag ist ein weiterer Railjet aus Budapest im Hauptbahnhof angekommen. Der Zug bringt wieder hunderte Flüchtlinge nach München.
Sogar auf Englisch bittet die Polizei alle freiwilligen Helfer erneut, nicht noch weitere Sachspenden an den Bahnhof zu bringen. Für alle bereits anwesenden als auch noch ankommenden Flüchtlinge sei vorerst genug da.
Please do not bring any more goods for the Moment.The donations at hand will be sufficient for the refugees present and arriving today.
— Polizei München (@PolizeiMuenchen)
1. September 2015
+++ Polizei ist "überwältigt" +++
Die Münchner Polizei ist von der Hilfsbereitschaft der Münchner überwältigt. Auf Twitter bedankt sie sich bei allen, die am Dienstag Wasser, Essen, Spielzeug und Windeln am Hauptbahnhof vorbeigebracht haben.
Wir sind überwältigt von den vielen Hilfsgütern der #Münchner für die #Flüchtlinge am Hbf. Bitten euch aktuell keine Sachen mehr zu bringen
— Polizei München (@PolizeiMuenchen)
1. September 2015
+++ Halle am HBF wird bereitgestellt +++
Über 2000 Flüchtlinge sind bis jetzt in München angekommen, davon 700 bis 800 in Zügen aus Ungarn. Wie Sozialministerin Emilia Müller (CSU) am Dienstag mitteilte, würden diese nun in Bussen in ganz Bayern verteilt - wobei inzwischen zusätzliche Busse geordert worden seien. Baden-Württemberg hat bereits Unterstützung zugesagt.
Die Stadt München stellte nach Angaben der Regierung von Oberbayern mittlerweile eine Halle in der Nähe des Hauptbahnhofs für neu ankommende Flüchtlinge bereit. Zudem bemühe man sich in der Stadt und den anliegenden Kreisen um Not-Kapazitäten, sagte eine Sprecherin. Und mit der Bahn werde über Möglichkeiten für eine unbürokratische Weiterreise der Flüchtlinge in andere Bundesländer verhandelt.
+++ Polizei bittet um Spenden-Stopp +++
Die Münchner haben am Dienstag so viel Wasser, Essen, Spielzeuge und Co. am Hauptbahnhof für die Flüchtlinge vorbeigebracht, dass heute nichts mehr benötigt wird. Die Polizei teilt auf Twitter mit, dass die Spenden sowohl für die bereits anwesenden als auch für die heute noch ankommenden Flüchtlinge ausreichen.
Die vorhandenen Spenden für die (noch) anwesenden und die heute noch kommenden #Flüchtlinge reichen aus. Danke #München
— Polizei München (@PolizeiMuenchen)
1. September 2015
Die Polizei München bittet daher, heute keine weiteren Spenden mehr vorbeizubringen.
Wir sind überwältigt von den vielen Hilfsgütern der #Münchner für die #Flüchtlinge am Hbf. Bitten euch aktuell keine Sachen mehr zu bringen
— Polizei München (@PolizeiMuenchen)
1. September 2015
+++ "Bayern kann das alleine nicht mehr schaffen" +++
Angesichts der dramatisch steigenden Asylbewerberzahlen und der ungehinderten Einreise von Flüchtlingen aus Ungarn fordert Bayern dringend die Unterstützung aller anderen Bundesländer. "Bayern kann das alleine nicht mehr schaffen", sagte Sozialministerin Emilia Müller (CSU) am Dienstag. "Der Zugang von Asylbewerbern explodiert derzeit." Hier erfahren Sie mehr.
+++ Arnulfstraße gesperrt +++
Aufgrund des Ausnahmezustands am Hauptbahnhof ist die Arnulfstraße derzeit gesperrt. Wann die Sperrung wieder aufgehoben wird, ist noch unklar.
+++ Feuerwehr stellt Lüfter auf, Polizei verteilt Schokoriegel +++
Derzeit herrschen in München wieder Temperaturen über 30 Grad. Um es den ankommenden Flüchtlingen bei der Hitze ein wenig erträglicher zu machen, hat die Feuerwehr Lüfter aufgestellt. Die Polizei kümmert sich in der Zeit um die leeren Mägen: Sie hat Schokoriegel gekauft und verteilt diese nun an die Menschen, die bereits seit Wochen unterwegs sind und heute in München ankommen.
+++ Polizei im Dauereinsatz +++
Der Flüchtlingsstrom am Hauptbahnhof verlangt von der Münchner Polizei einiges ab. Im Präsidium gehen derzeit so viele Medienanfragen ein, dass die Beamten fast zu nichts anderem mehr kommen. Sogar die US-Zeitung "Wall Street Journal" wollte Informationen aus München haben.
Wie die Polizei am Dienstagmorgen mitteilt, sind derzeit rund 60 Beamten im Einsatz. Die Münchner Polizei hat am Bahnhof von der Deutschen Bahn einen Raum angemietet, von dem aus sie den Einsatz koordinieren können.
+++ Ungewöhnliche Verbrüderung am HBF +++
Schon seit der Nacht engagieren sich zahlreiche Freiwillige am Hauptbahnhof für die ankommenden Flüchtlinge. Darunter auch eine Gruppe junger Münchner, die sich sonst bei Anti-Pegida-Demos versammelt und nicht unbedingt immer einer Meinung mit der Münchner Polizei ist. Heute allerdings ist das anders! Die Helfer sind überglücklich, wie "geil" die Zusammenarbeit mit der Polizei funktioniert. Alle haben schließlich ein gemeinsames Ziel: Flüchtlingen helfen!
+++ Polizei rechnet nicht mit einer Beruhigung der Lage +++
Polizeisprecher Thomas Baumann geht nicht davon aus, dass sich die Lage im Laufe des Tages beruhigt. Selbst wenn sich der Bahnhof in Budapest langsam leert, werden weitere Züge aus anderen Regionen mit Flüchtlingen in München ankommen.
+++ Spendenbereitschaft ist enorm +++
Die Spendenbereitschaft am Hauptbahnhof ist beachtlich! Die Münchner bringen Kuscheltiere, Wasser und Essen vorbei, um es den Flüchtlingen nach ihrer langen Reise ein wenig erträglicher zu machen.
Viele Freiwillige bringen Getränke, Lebensmittel, Babynahrung, Windeln etc. zum Ausgang Nord für die #Flüchtlinge. Wir finden das super!!!
— Polizei München (@PolizeiMuenchen)
1. September 2015
+++ Hydranten sollen Wasser spenden +++
Aus Platzgründen wurde die Idee mit den Kesselwagen der Brauereien wieder verworfen. Nun sollen die Flüchtlinge mit dem Wasser aus den Hydranten am Hauptbahnhof versorgt werden.
+++ Unbedingt benötigt: Windeln und Babynahrung! +++
Unter den über 2000 Flüchtlingen, die am Dienstag in München angekommen sind, befinden sich auch merh als 100 Kinder. Daher werden die Münchner gebeten, neben Wasser und Essen vor allen Dingen auch Windeln und Babynahrung zu spenden!
+++ Flüchtlinge werden alle in die Maria-Probst-Straße gebracht +++
Die 800 Flüchtlinge, die in der Nacht in München ankamen, wurden alle noch auf verschiedenen Ankunftszentren verteilt. Die 1600 Menschen, die am Dienstagvormittag am Hauptbahnhof eingetroffen sind, werden nicht mehr registriert, sondern sofort mit Bussen in das Aufnahmezentrum in der Maria-Probst-Straße gebracht.
Sobald sich die Lage am Mittag wieder beruhigt hat, will die Polizei wieder die Registrierung übernehmen.
+++ Reiter lobt ehrenamtliche Helfer +++
Dieter Reiter lobt alle Freiwilligen, Polizisten und Sicherheitsleute, die am Dienstagmorgen so schnell zur Stelle waren und so präzise und zügig geholfen haben. Auch in Zukunft sollen die Flüchtlinge, solange sie in München sind, genauso human untergebracht und behandelt werden.
+++ Dieter Reiter organisiert Wasser von Brauereien +++
Mittlerweile ist auch OB Dieter Reiter vor Ort. Er hat zugesagt, von den Münchner Brauereien Kesswelwagen mit Wasser zu organisieren. Auch die Münchner sind weiterhin aufgerufen, bei der Hitze Wasser (ohne Kohlensäure) zu spenden.
Außerdem brauchen die Flüchtlinge Gebäck (Brezeln, Semmeln) Gemüse, Reis und Obst.
+++ Polizei buhlt um freiwillige Helfer +++
Am Dienstagvormittag sind mittlerweile rund 700 Flüchtlinge mit dem Railjet aus Budepest angekommen. Am Bahnhof herrscht Chaos. Polizei und Feuerwehr versorgen die Menschen mit Wasser – und rufen Münchner dazu auf, am Hauptbahnhof mitzuhelfen.
Jeder, der gerne helfen möchte ist herzlich willkommen.
— Polizei München (@PolizeiMuenchen) September 1, 2015
+++ Erste Züge mit Flüchtlingen aus Salzburg erreichen München +++
Die Menschen - unter ihnen viele Familien mit Kindern - waren aus Ungarn über Wien nach Salzburg gekommen, von wo es am späten Montagabend keine Zugverbindungen mehr nach München gab. Sie wurden auf dem Bahnhof vom Roten Kreuz und anderen Hilfsorganisationen betreut. Lediglich drei der Flüchtlinge haben in Salzburg laut Behördenangaben um Asyl nachgesucht, während alle anderen nach Deutschland wollten.
+++ Auch in Tschechien Flüchtlinge abgefangen +++
Auch in Tschechien wurden in der Nacht zum Dienstag und am frühen Morgen mehr als 200 Flüchtlinge aufgegriffen, die in Zügen aus Österreich und Ungarn nach Deutschland gelangen wollten. Darunter seien auch 61 Kinder gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Migranten seien vorübergehend in Turnhallen der Städte Breclav und Hodonin untergekommen, bevor sie in Erstaufnahmelager gebracht werden können. Die weit überwiegende Zahl der Flüchtlinge stammte aus Syrien.
+++ Budapest räumt Bahnhof wegen Überlastung +++
Die ungarischen Behörden haben am Dienstagvormittag den von Flüchtlingen bedrängten Budapester Ostbahnhof geschlossen. Polizisten forderten Reisende und Migranten dazu auf, die Bahnhofsanlage zu verlassen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur MTI. Am Vortag hatte die Polizei überraschend auf die Bahnsteigkontrollen verzichtet, die dazu gedient hatten, um visumpflichtige Reisende ohne gültiges Visum für Österreich oder Deutschland am Besteigen der internationalen Züge zu hindern.
+++ Bayern eröffnet erstes Asylzentrum für Balkan-Flüchtlinge +++
Ein Großteil der Flüchtlinge kommt aus den Kriegsgebieten Syriens, Nordiraks und aus Diktaturen wie Eritrea. Rund 40 Prozent stammen aber auch vom Balkan und haben wenig Chancen auf ein Bleiberecht. Speziell für sie eröffnet Bayern an diesem Dienstag das bundesweit erste Aufnahmezentrum für Balkan-Flüchtlinge. In einer ehemaligen Kaserne am Rande von Manching bei Ingolstadt sollen künftig 500 Flüchtlinge aus Südosteuropa untergebracht werden. Durch enge Zusammenarbeit der Behörden sollen die Verfahren deutlich schneller als bisher abgewickelt werden. Ziel ist es, abgelehnte Asylbewerber so schnell wie möglich wieder in ihre Heimat zurückzuschicken.