FDP will Münchner Bürgermeister-Wahl absagen
Folgt Manuel Pretzl auf Josef Schmid? Nicht, wenn es nach der Stadtrats-FDP geht.
München - Eigentlich soll heute der neue zweite Bürgermeister gewählt werden – doch die Stadtrats-FDP hätte es gerne anders: Sie beantragt, die Wahl erst einmal nicht durchzuführen. Die Stadtverwaltung solle stattdessen ihre Satzung ändern, so dass das Amt auch ehrenamtlich statt hauptberuflich ausgeübt werden kann. Dann nämlich könnte Josef Schmid (CSU), der das Amt wegen seines Landtagsmandates aufgegeben hat, einfach auf dem Posten bleiben.
Der Hintergrund
Die Rathaus-CSU hat als Kandidaten ihren Fraktionschef Manuel Pretzl auserkoren (AZ berichtete). Genau das passt der FDP nicht: „Der Vorschlag der CSU, dass ein Fraktionsvorsitzender auch noch hauptberuflicher zweiter Bürgermeister werden soll“, sei „in keiner Weise sinnvoll“, sagt FDP-Chef Michael Mattar. Wenn schon eine Ämterhäufung, so Mattar, dann solle der „schon eingearbeitete“ Schmid die verbleibenden 17 Monate im Amt bleiben.
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Mit dem Arbeitsaufwand eines Landtagsabgeordneten sei dies sicherlich vereinbar, so Mattar. Ganz nebenbei gibt es ja noch eine weitere Kandidatin für den vakanten Posten: Katrin Habenschaden von den Grünen. Sie ist ebenfalls Fraktionsvorsitzende, zusammen mit Florian Roth, und sie bekommt Unterstützung: Die Linke teilte gestern mit, Habenschaden – unter bestimmten inhaltlichen Bedingungen – zu unterstützen. Dies sei eine Chance zum Politikwechsel.
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