Fall Gurlitt: Kunsthistorikerin kritisiert Behörden

Fall Gurlitt: Die Kunsthistorikerin, die von den Zollfahndern hinzugezogen wurde, spricht in einem Interview über den Kunstsammler – und kritisiert die Behörden.
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Im Fall Gurlitt kritisiert Kunstexpertin das Vorgehen der Behörden.
Goran Gajanin/ Action Press/Paris Match/ Staatsanwaltschaft Augsburg Im Fall Gurlitt kritisiert Kunstexpertin das Vorgehen der Behörden.

München - Die Kunsthistorikerin Vanessa Voigt, die bei der Durchsuchung der Münchner Wohnung von Cornelius Gurlitt in Altschwabing vor Ort war, hat den 80-Jährigen als bei der Razzia „völlig entrückt von der Realität“ beschrieben.

„Man hatte das Gefühl, dass er überhaupt nicht damit zurecht kommt, dass auf einmal so viele fremde Menschen in seinem privaten Bereich sind. Er war paralysiert“, sagte sie dem Kunstmagazin „art“. Die Kunsthistorikerin kritisierte zudem, wie andere bereits vor ihr, auch das Vorgehen der Behörden.

Die teilweise Veröffentlichung der Werke aus Gurlitts Privatbesitz im Internet nannte sie „sehr bedenklich“. Voigt war von den Zollfahndern als Expertin hinzugezogen worden, weil sie im Rahmen ihrer Doktorarbeit über Gurlitts Vater geforscht hatte, den Kunsthändler Hildebrand Gurlitt.

Den Abtransport der Bilder habe sie „nicht verstanden“. Im Umgang mit dem Fall herrschte ihrer Einschätzung nach „totale Überforderung“. Eine einzige Kunsthistorikerin mit der Identifikation der Bilder zu beauftragen, sei „angesichts der Größe dieses Konvolutes nicht verständlich“, sagte Voigt dem Blatt.

Sie forderte eine Institution für die konsequente Aufarbeitung der Geschichte der Kunst im Dritten Reich, eine Art Max-Planck-Institut zur Grundlagenforschung. Seitens der Behörden hätte sie sich gewünscht, dass mehr mit Cornelius Gurlitt kommuniziert worden wäre.

 

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