Der Uni-Rat hat gewählt

Die Ludwig-Maximilians-Universität behält ihren Präsidenten: Amtsinhaber Bernd Huber setzt sich gegen Julian Nida-Rümelin durch. Das Ergebnis ist deutlich – 15 : 1 Stimmen
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Bernd Huber (l.) behält sein Amt
dpa Bernd Huber (l.) behält sein Amt

MÜNCHEN - Die Ludwig-Maximilians-Universität behält ihren Präsidenten: Amtsinhaber Bernd Huber setzt sich gegen Julian Nida-Rümelin durch. Das Ergebnis ist deutlich – 15 : 1 Stimmen

Er hatte überraschend seinen Hut in den Ring geworfen: Julian Nida-Rümelin (55), Philosophie-Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), ehemaliger Münchner Kulturreferent, Kulturstaatsminister a. D., wollte Präsident der Universität werden. Gewählt wurde am gestrigen Dienstagnachmittag aber Amtsinhaber Bernd Huber (50). Und zwar mit 15 von 16 Stimmen.

Damit wurden die Prognosen fachkundiger Uni-Beobachter bestätigt, die dem Philosophen nur geringe Chancen eingeräumt hatten. Aber ein Unsicherheitsfaktor war bis zuletzt geblieben. Denn erstmals wurde das höchste Amt an der LMU nicht vom hauseigenen Senat und den Dekanen bestimmt, sondern vom Hochschulrat. Dem gehören etwa der Münchener Rück-Boss, Goethe-Instituts-Chefin Jutta Limbach, der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft oder Unternehmensberater Roland Berger an. Die Studierenden sind mit nur einer Stimme in dem Gremium vertreten. Und mit dieser Stimme hatten sie sich bereits im Vorfeld klar für den öffentlichkeitswirksam agierenden SPD-Politiker ausgesprochen.

„Ich bereue die Kandidatur keineswegs“, erklärte Nida-Rümelin kurz nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses der AZ. „Sie hat einige Debatten angestoßen, die jetzt nicht vorbei sind.“ In Sachen Bologna-Prozess, also der Umstellung der traditionsreichen Diplom- und Magisterstudiengänge auf die angelsächsischen Bachelor- und Masterabschlüsse, sei bereits ein deutlicher Kurswechsel erkennbar. Nach Ansicht Nida-Rümelins ist diese Reform komplett gescheitert. Die wichtigsten Ziele, etwa eine bessere internationale Konkurrenzfähigkeit deutscher Hochschulabsolventen, eine geringere Abbrecherquote und höhere Mobilität der Studierenden, seien nicht erreicht worden, wetterte Nida-Rümelin im Vorfeld. Er forderte eine „Reform der Reform – und einen grundsätzlichen Kurswechsel bei der Hochschul-Politik.

Die dritte Amtszeit von Professor Huber beginnt am 1. Oktober und dauert sechs Jahre. „Beiden Kandidaten danken wir ausdrücklich für ihre Bereitschaft zur Kandidatur und ihr Engagement für die LMU“, erklärte der Hochschulrat nach der Abstimmung. hu

hu

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