"Ernster politischer Irrtum": Grüne kritisieren Kürzungspläne der MVG

Aus Kostengründen denkt die MVG über Reduzierungen im Angebot nach. Für die Grünen seien die Pläne ein "ernster politischer Irrtum".
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Auch der Takt bei den U-Bahnen soll teilweise ausgedünnt werden. (Symbolbild)
Auch der Takt bei den U-Bahnen soll teilweise ausgedünnt werden. (Symbolbild) © imago/aal.photo

München - Weniger U-Bahn- und Tram-Verbindungen sowie Buslinien, die sogar komplett gestrichen werden sollen: Diese Pläne hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Der Grund: Zu wenig Geld. Durch "zu geringe Tarifanpassungen" sei das Angebot "strukturell unterfinanziert", erklärte ein MVG-Sprecher zuletzt auf AZ-Anfrage.

Die Stadtratsfraktion der Grünen - Rosa Liste, die die angepeilte Verkehrswende in München maßgeblich vorantreiben möchte, ist von den Plänen der MVG wenig begeistert. Die Devise: Statt einer Kürzung sei vielmehr eine Ausweitung des Angebots das Gebot der Stunde.

Taktausdünnungen seien "das völlig falsche Signal"

Die vorgeschlagenen Einschränkungen im Angebot würden "in diametralem Gegensatz zu den Zielen der Verkehrswende und des Energiesparens" stehen, teilt Fraktionschef Florian Roth mit. Denn die angepeilten Ziele hätten mittlerweile nicht mehr nur klimapolitische Relevanz, sondern wegen des Ukraine-Kriegs auch eine große sicherheitspolitische Bedeutung. "In dieser Situation die Fahrpläne auszudünnen und Linien ganz einzustellen, wäre ein ernster politischer Irrtum", so Roth.

Florian Roth von den Grünen.
Florian Roth von den Grünen. © A. Gregor

Zudem seien die Taktausdünnungen auch im Hinblick auf das im Sommer geplante 9-Euro-Ticket "das völlig falsche Signal". Denn dieses soll ja gerade viele Menschen zur dauerhaften ÖPNV-Nutzung bewegen.

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Grüne fordern Ausbau des Angebots

Die Stadtratsfraktion fordert vielmehr einen weiteren Ausbau des Angebots – laut Roth "beispielsweise die Erschließung des Altstadtrings durch Buslinien oder ein durchgängiger Nachtlinientakt bei den U-Bahnen".

Münchens OB Dieter Reiter (SPD) hatte bereits zuletzt betont, dass es unter ihm bei der MVG zu keinen Kürzungen kommen werde. Letztendlich entscheidet der Stadtrat darüber. Fließt mehr Geld von der Stadt, will die MVG ihre Kürzungspläne zurückziehen.

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13 Kommentare
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  • Boandlkramer am 02.05.2022 07:25 Uhr / Bewertung:

    Vielleicht sollte man ja die Klimapanikposten im Haushaltsplan der Stadt halbieren und das so freiwerdende Geld in den weiteren Ausbau des ÖPNV stecken?

    Auch bei den Geldern zur Förderung irgendwelcher NGO’s ist noch viel Luft nach unten.

  • TheBMW am 02.05.2022 06:57 Uhr / Bewertung:

    Ja mei, wenn man in der Schule nur Singen und Klatschen hatte, kommt sowas raus liebe Grünen! Hier seid doch Regierungspartei und könnt nicht mal einfachste Mathematik!
    Wenn man nur 5€ hat, kann man nicht 6€ für Radl-Firlefanz ausgeben, weitere 3€ für den ÖPNV und gleichzeitig alles dransetzen, dass Einnahmen ausbleiben (zB Verkauf der gewinnbringenden Anteile der SWM an Stromerzeugungen im Ausland, Verkrätzen von Arbeitgebern in München wie KMW usw).
    Ist schon sehr schmerzhaft, wenn man im Wolkenkuckucksheim lebt und immer mehr auf dem Boden der Realität zurück geholt wird...
    Ideologie und Verblendung waren noch nie gute Ratgeber zwinkern

  • Der wahre tscharlie am 02.05.2022 14:04 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von TheBMW

    "Verkrätzen von Arbeitgebern in München wie KMW usw"

    Gleichzeitig wird aber von so manchem Foristen gefordert, den Zuzug durch Firmen zu stoppen, weil sowieso zu wenig Wohnungen da sind. Und das zu wenig Wohnungen da sind, wird dann wieder der Stadtregierung zum Vorwurf gemacht.
    Seltsame "Foristen-Welt".......

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