Erneuter Anschlag und Sachbeschädigung im Forst Kasten
München - Die Botschaften, die die Täter nach ihrer Sabotageaktion in Forst Kasten hinterlassen haben, sind deutlich: "Den Wald verteidigen", sprühten sie auf den schwerbeschädigten Schlepper, auf einem Anhänger stand gut lesbar "Verpisst Euch". Beim Staatsschutz hat das Kommissariat K 43, zuständig für Straftaten aus dem linken Spektrum, die Ermittlungen aufgenommen.
Im Forst Kasten gab es schon mal einen Anschlag
Es ist nicht der erste Anschlag im Bereich Forst Kasten, in dem 10.000 Bäume zum Abbau von Kies gefällt werden sollen. 2021 zündeten Unbekannte eine Förderanlage an. Der Sachschaden betrug rund eine Million Euro. Die Tat wird von der Polizei radikalen Umweltschützern zugeordnet.
Jetzt zerstachen Unbekannte an einem Schlepper sieben Forstspezialreifen mit massivem Mantel aus Stahlgeflecht. Die Forstmaschine dient dazu, gefällte Bäume aufzunehmen und abzutransportieren. Zudem zerstachen die Täter die Reifen eines Anhängers.

Und wieder gibt es einen hohen Sachschaden
Der Gesamtschaden an den Maschinen wird auf 20.000 Euro geschätzt. Arbeiter, die in dem Gebiet die alljährliche winterliche Waldpflege durchführen, haben vergangene Woche den Schaden entdeckt und gemeldet.
"Mit den Maschinen werden die städtischen Waldbestände gepflegt und eine aktive Entwicklung zum klimatoleranten Wald gefördert", teilte die Forstverwaltung mit. Zudem pflanzt und sät die städtische Forstverwaltung nach eigenen Angaben jedes Jahr durchschnittlich mindestens 100.000 Bäume.
Kommunalreferentin Frank zeigt sich verärgert
Kristina Frank (CSU), Leiterin der Städtischen Forstverwaltung und Kommunalreferentin betonte: "Klimaschutz ist ein Herzensanliegen für mich. Über den richtigen Weg kann man häufig trefflich streiten. Nun aber wurde eine rote Linie überschritten, indem städtisches Eigentum mutwillig demoliert wurde."
Die Radikalisierung des Protests - durch solche Aktionen oder durch die Bagatellisierung von Straftaten durch Klimaaktivisten - bereite ihr und ihren Mitarbeitern Sorge. Erhebliche Sachbeschädigungen seien keine Kavaliersdelikte.
Wahllose Zerstörung halten Umweltschützer nicht für zielführend
Münchner Umweltschützer distanzierten sich gestern ausdrücklich von der Tat und wiesen jegliche Verantwortung dafür zurück. "Sabotage heißt nicht, wahllos irgendetwas zu zerstören.
Es bedeutet, diejenigen Dinge lahmzulegen, die überproportional zur Zerstörung unserer Lebensgrundlagen beitragen. Das ist bei Baumpflegegeräten nicht der Fall, deshalb können sie nicht unser Ziel sein", schrieb Sprecherin Lisa Poettinger in einer Erklärung.
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