Ermordet: Millionärin tot in ihrer Luxuswohnung

Die 38-Jährige wollte in Kürze in ein noch nobleres, rund um die Uhr bewachtes Haus ziehen. Jetzt ist sie erdrosselt worden. Der Concierge hat ihre Leiche gefunden.
Nina Job |
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München – Sie hatte ihre Sachen schon gepackt, stand unmittelbar davor, in eine andere Luxus-Immobilie umzuziehen. Doch dazu kam es nicht mehr.

Irgendwann am Dienstagnachmittag muss die Millionärin Elvira S., die in dem Prachtbau „Isar Stadtpalais“ am Alten Südfriedhof wohnte, ihrem Mörder die Tür geöffnet haben.

Am darauffolgenden Tag entdeckte der Concierge die 38-Jährige tot in ihrer Wohnung. Elvira S. war erdrosselt worden. Eine heiße Spur zum Täter gab es bis Freitagabend noch nicht.

 

Der Ehemann des Opfers ist 2014 gestorben - eines natürlichen Todes

 

Elvira S. war 2014 in den Gründerzeitbau an der Thalkirchner Straße gezogen. Früher war hier das alte Arbeitsamt untergebracht. Nach dem Umzug des Job-Centers in die Kapuzinerstraße übernahm die Vivacon AG das Gebäude für ihr Luxus-Projekt „yoo“. Designer Philippe Starck hat die 65 Wohnungen (70 bis 225 Quadratmeter) sowie „Town-Häuser“ in dem Gründerzeit-Komplex gestaltet. 2007, als die Generalsanierung abgeschlossen war, kostete der Quadratmeter zwischen 3650 und 6850 Euro.

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Die gebürtige Ungarin Elvira S. war nach dem Tod ihres Ehemannes aus dem Umland in das Palais gezogen. Horst S. war wenige Monate zuvor überraschend mit 64 Jahren gestorben – eines natürlichen Todes, wie Markus Kraus, Chef der Mordkommission, betont.

Der Unternehmer hatte mehrere Firmen gegründet, war mit technischen Erfindungen äußerst erfolgreich. Zu den bekanntesten gehören die Pfandschlösser für Einkaufswagen, die heute fast an jedem Einkaufswagen in den Supermärkten weltweit zu finden sind. Nach seinem Tod wurden einige der Patente auf seine Witwe übertragen.

Elvira S. brauchte nicht zu arbeiten. Sie war Gesellschafterin, lebte von Ausschüttungen. In München lebte sie offenbar sehr zurückgezogen. Sie pflegte Kontakte in ihr Heimatland, trat in der Münchner Gesellschaft kaum in Erscheinung.

 

Elvira S. wurde am Dienstagmittag zum letzten Mal gesehen

 

Am Dienstag (2. Februar) um die Mittagszeit wurde sie von einem Concierge am Eingang zum Palais gesehen – der Mann war nach Erkenntnissen der Mordkommission der letzte, der sie lebend sah. „Danach wurde sie von verschiedenen Personen vermisst, die sie alle nicht erreichen konnten“, so Markus Kraus.

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Am Mittwoch entschloss sich der Concierge, mit einem Zweitschlüssel ihre Wohnung zu öffnen. Er fand die Millionärin tot vor. Markus Kraus: „Schon vor Ort gab es Hinweise, dass sie keines natürlichen Todes gestorben war.“ Die Obduktion bestätigte den Verdacht: Die Frau war erdrosselt worden.

„Anhaltspunkte für einen Sexualmord gibt es nicht. Es schaut auch nicht nach einem klassischen Raubmord aus“, so der Chef der Mordermittler, obwohl noch nicht sicher geklärt sei, dass nichts gestohlen wurde. Einbruchsspuren gibt es jedenfalls nicht. Daraus schließen die Ermittler, dass Elvira S. ihren Mörder entweder selbst in die Wohnung gelassen hat – oder der Täter einen Schlüssel hatte.

Fühlte sich die Millionärin möglicherweise nicht sicher genug in dem Palais, in dem sie zur Miete wohnte? Nach AZ-Informationen wollte sie in diesen Tagen ins „The Seven“ an der Müllerstraße umziehen. Dort hätte sie im Gegensatz zum „Isar Stadtpalais“ rund um die Uhr die Dienste eines Concierge in Anspruch nehmen können. Elvira S., hatte sich in dem ehemaligen Heizkraftwerk eine Luxus-Wohnung gekauft.

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