Ermordeter Student wird in Obermenzing beigesetzt
München – Sechs Jahre lag Alexander H. verscharrt im Garten eines Einfamilienhauses in Haar. Seine Familie glaubte, der Literaturstudent sei wegen einer Frau nach Rumänien gegangen. Tatsächlich war er ermordet worden. Seine Ex-Freundin sitzt unter dringendem Tatverdacht in U-Haft (AZ berichtete). Heute nimmt die Familie Abschied von Alexander H.. Auf dem Friedhof von Obermenzing soll der 29-Jährige seine letzte Ruhestätte finden. Vorher findet in der Carolinenkirche im allerengsten Familien- und Freundeskreis eine Trauerfeier statt.
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Viele Jahre hatten Alexanders Adoptiveltern gehofft, dass ihr Sohn sich eines Tages doch noch meldet. Er hatte in München studiert, war aber Anfang 2010 von einem Tag auf den anderen verschwunden. Die Familie suchte lange Zeit nach ihm. Die Eltern engagierten sogar einen Privatdetektiv. Doch auch der fand keine Spur von dem Vermissten.
Bis vor wenigen Wochen galt Alexander H. als verschollen. Dann meldete sich ein Zeuge bei der Mordkommission, um sein Gewissen zu erleichtern. Alexander H. sei tot, die Leiche verscharrt in einem Garten in der Zunftstraße. Seit Januar sitzt Gabriele P. (31) unter Mordverdacht in der Frauenabteilung der JVA Stadelheim in U-Haft. Sie hat inzwischen zugegeben, dass sie Alexander H. getötet hat. Warum, ist unklar. Die Pädagogikstudentin behauptet, sie könne sich nicht mehr daran erinnern. Sie habe alles, was mit dem Tod von Alexander H. zu tun habe, verdrängt.
Wie Alexander H. starb, ist ebenfalls unklar. Der Tote wurde in der Gerichtsmedizin obduziert. Doch der abschließende Bericht mit den Laborergebnissen liegt der Mordkommission noch nicht vor. Der Tod ihres Ex-Freundes muss das Gewissen der Studentin schwer belastet haben. Jahrelang litt Gabriele P. unter schweren psychischen Problemen. Sie ging sogar zu einem Therapeuten. Doch helfen konnte der ihr nicht. Gabriele P. hatte in den Sitzungen nie erwähnt, dass sie einen Menschen getötet und zusammen mit ihrem neuen Freund die Leiche verscharrt hatte.
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Christian K. (33) sitzt deshalb ebenfalls in der JVA Stadelheim in U-Haft. Gegen ihn wird wegen Strafvereitelung ermittelt. Der 33-Jährige stolperte im Haus seiner Freundin zufällig über den Toten. Die Leiche lag eingeschlagen in einen blauen Plastiksack in einem Zimmer.
Er drängte darauf, dass der Tote verschwinden müsse. Gabriele P. soll regelrecht erleichtert gewesen sein, dass sie ihr Geheimnis endlich jemandem anvertrauen konnte. Gemeinsam vergruben sie daraufhin die Leiche.
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