Entgleiste Lok in München: Zugstrecke in Riem wohl ab Mittwoch wieder befahrbar

Nach dem heftigen Zugunfall in Riem brauchen die Pendler weiter Geduld. Bis voraussichtlich Mittwoch wird die Zugstrecke zwischen München-Ost und Markt Schwaben nur eingleisig befahrbar sein.
von  Bernhard Lackner
Sogenannte "Hemmschuhe" hoben diese Lok am vergangenen Samstag von den Gleisen.
Sogenannte "Hemmschuhe" hoben diese Lok am vergangenen Samstag von den Gleisen. © Thomas Gaulke

München - Schlechte Nachrichten für Pendler auf der Strecke zwischen München-Ost und Markt Schwaben: Nach der Entgleisung eines Güterzuges am vergangenen Samstag wird die Strecke über Riem bis voraussichtlich Mittwoch kommender Woche (09.05.) nur eingleisig befahrbar sein. Dies teilte die Bahn am Donnerstag mit.

Bis dahin wird es also weiterhin zu starken Fahrplaneinschränkungen kommen. Betroffen sind die Fahrgäste der S-Bahn auf der Linie S2 Richtung Erding sowie der Südostbayernbahn (SOB) auf der Strecke zwischen Mühldorf und München.

Seit vergangenen Mittwoch steht zumindest eines der vier Gleise wieder für den Zugverkehr zur Verfügung. Die S-Bahn und die SOB haben folglich ihre Fahrpläne aufeinander abgestimmt, um die Strecke zumindest in deutlich geringerer Taktung befahren zu können.

So verkehren die S-Bahnen:

Derzeit fährt stündlich eine S-Bahn je Richtung zwischen Erding und München Ost. Zwischen Erding und Markt Schwaben besteht weitgehend ein 20-Minuten-Takt. Dazu kommen einzelne S-Bahnen, die morgens und nachmittags zwischen Petershausen und Markt Schwaben verkehren. Zusätzlich pendeln Busse zwischen Heimstetten und Berg am Laim.

So verkehrt die SOB:

Bei der SOB gibt es morgens und nachmittags einzelne Züge, die komplett zwischen Mühldorf und München Hbf fahren und an allen Stationen halten. Die anderen Züge verkehren nur zwischen Mühldorf und Markt Schwaben. Die Fahrgäste haben Anschluss an Busse, die ohne Halt direkt zwischen Markt Schwaben und Ostbahnhof (Haltestelle an der Friedenstraße) fahren. Weil die durchgehenden SOB-Züge stark ausgelastet und auch die Buskapazitäten beschränkt sind, empfiehlt die SOB ihren Fahrgästen, möglichst über Landshut bzw. Rosenheim zu fahren. Die Fahrkarten werden auf den Umleitungsstrecken ohne Aufpreis anerkannt.

Bevor die weiteren stark beschädigten Gleise von den Zügen befahren werden können, müssen erst drei Weichen komplett erneuert und sieben instandgesetzt sowie Schienen, Schwellen und Schotter repariert werden. Erst danach kann die stark beschädigte Oberleitung ausgetauscht und der Zugbetrieb wieder vollständig aufgenommen werden. Millionenschaden verursacht: Hier wird die Lok geborgen

Ein pflichtwidrig nicht entfernter "Hemmschuh" hatte am Samstag für die Entgleisung des Güterzuges gesorgt und einen Schaden von rund vier Millionen Euro angerichtet, verletzt wurde zum Glück niemand. Warum genau die Sicherheitsvorrichtungen vor Abfahrt des Zuges nicht entfernt wurden, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Zunächst wurde davon ausgegangen, dass die Strecke ab Dienstag wieder befahrbar sein würde.

Lesen Sie hier: Güterzug entgleist in Riem - Die Wut der S-Bahn-Pendler

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