Ehemaliges Paulaner-Gelände in München: Der reichste Deutsche kauft 320 Wohnungen

Er ist das Sahnestückchen auf dem früheren Gelände der Paulaner-Brauerei, jetzt hat die Bayerische Hausbau einen Großteil des Welfengartens für eine Rekordsumme verkauft.
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Die Transaktion umfasst rund 27.300 Quadratmeter Mietfläche für Wohnen und Gewerbe.
Die Transaktion umfasst rund 27.300 Quadratmeter Mietfläche für Wohnen und Gewerbe. © Bayerische Hausbau Real Estate/Hans-Rudolf Schulz

München - Die Anlage mit Mietwohnungen auf dem ehemaligen Areal der Paulaner Brauerei wechseln den Besitzer. Die Bayerische Hausbau Real Estate hat den Komplex im Welfengarten in München-Au an die Holding des Hamburger Unternehmers Klaus-Michael Kühne verkauft.

Für Münchner Rekordsumme: 320 Wohnungen im Welfengarten verkauft  

Bei dem Geschäft geht es um 320 Wohnungen, teilt der neue Eigentümer die Quantum Immobilien KVG mit, insgesamt sind es rund 27.300 Quadratmeter Mietfläche für Wohnen und Gewerbe. 290 dieser Wohnungen sind den Angaben zufolge freifinanziert und deren 30 nach dem sogenannten München-Modell frei gefördert. Etwa 1100 Quadratmeter sind als  Gewerbe- und Gastronomiefläche vorgesehen.

Der Unternehmer Klaus-Michael Kühne (87) ist unter anderem Mehrheitseigentümer des Logistikdienstleisters Kühne + Nagel International AG.
Der Unternehmer Klaus-Michael Kühne (87) ist unter anderem Mehrheitseigentümer des Logistikdienstleisters Kühne + Nagel International AG. © Axel Heimken/dpa

Bei dem Deal handelt es sich um den wohl teuersten Wohnungsverkauf in der Geschichte der Landesshauptstadt. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, ging das Neubaugebiet an der Welfenstraße für 264,5 Millionen Euro an Tochterunternehmen der Kühne Holding AG, das ergebe sich aus den Grundbuchakten zu den Grundstücken.  

Quantum-Geschäftsführer Berghoff: "Ausgezeichnetes und langfristiges Investment"

Die AG gehört dem Hamburger Unternehmer Klaus-Michael Kühne, der vom Magazin Forbes in der Rangliste der reichsten Deutschen an der Spitze geführt wird – mit einem geschätzten Vermögen von 41,8 Milliarden Euro. Dass es sich beim Kaufpreis für die Wohnanlage um einen Rekordwert handeln dürfte, ergibt sich laut "SZ" aus einer Statistik des Gutachterausschusses der Stadt.

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"Die Wohnungen im Welfengarten stehen für hochwertigen und modernen Wohnraum in beliebter Lage Münchens, nicht weit von der Isar und Innenstadt entfernt. Wir freuen uns, dieses erstklassige Objekt für unseren Investor erworben zu haben und sehen darin ein ausgezeichnetes und vor allem langfristiges Investment", wird Quantum-Geschäftsführer Martin Berghoff in der Mitteilung des Unternehmens zitiert.

Bayerische Hausbau: "Der Mieter steht im Mittelpunkt" 

Den Angaben zufolge sind alle Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen "mit Echtholzparkett, Fußbodenheizung und bodentiefen Fenstern" ausgestattet, "Vergleichbares" gelte auch für den geförderten Anteil. Alle Wohnungen verfügen demnach über einen eigenen Balkon oder eine Terrasse, Pkw-Stellplätze sind in der quartierseigenen Tiefgarage vorgesehen.

"Der Welfengarten stellt ein herausragendes Trophy-Asset dar. Hier, sowie bei all unseren anderen Objekten, steht der Mieter im Mittelpunkt. Wir freuen uns, mit Quantum einen Käufer gefunden zu haben, der diesen Grundsatz im Asset Management weiter vorantreibt und die Nachbarschaft auf dem ehemaligen Areal der Paulaner Brauerei so weiterhin bereichert", sagt Bastian Zägelein, Leiter An- und Verkauf der Bayerischen Hausbau, über den Deal.

Bayerische Hausbau: Auch bundesweit ein erfolgreicher Immobilien-Player

Die zur Schörghuber-Unternehmensgruppe gehörende Bayerische Hausbau ist auf dem Münchner Markt eines der größten Immobilienunternehmen und agiert bundesweit. Den Wert ihres Immobilienportfolios in ihrem Stammmarkt München beziffert sie selbst auf etwa 3,5 Milliarden Euro.

Mai 2017, Grundsteinlegung der Bayerischen Hausbau des Bauabschnittes Welfengarten an der Welfenstraße: Dr. Jürgen Büllersbach, Stadtbaurätin Dr. Elisabeth Merk, Alexandra Schörghuber und Dr. Hermann Brandstätter (von links).
Mai 2017, Grundsteinlegung der Bayerischen Hausbau des Bauabschnittes Welfengarten an der Welfenstraße: Dr. Jürgen Büllersbach, Stadtbaurätin Dr. Elisabeth Merk, Alexandra Schörghuber und Dr. Hermann Brandstätter (von links). © imago/STL

In den vergangenen Jahren baute das Unternehmen rund 1500 neue Wohnungen auf dem Paulaner-Areal und verkaufte die meisten einzeln. Bis auf knapp 70 bereits 2019 veräußerte geförderte Wohnungen behielt sie den Komplex "Welfengarten" mit insgesamt 390 Wohnungen zunächst.

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50 Kommentare
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  • Sapere aude! am 09.08.2024 12:41 Uhr / Bewertung:

    "Bald kommen auch hier die ersten Mieterhöhung."

    Warum auch nicht? Preise steigen, Löhne steigen - also auch Mieten. Eigentlich wären Indexmietverträge die logische Konsequenz, denn die orientieren sich an der Inflationsrate. Wenn aber die Inflationsrate stärker steigt als die ortsübliche Vergleichsmiete, ist das für Mieter ein schlechtes Geschäft, Allerdings hatten wir auch eine sehr lange Phase niedriger Inflationsraten und da waren Indexmietverträge für Mieter eine feine Sache.

  • Himbeer-Toni am 09.08.2024 08:21 Uhr / Bewertung:

    Nur weil der Staat, trotz Rekordsteuereinnahmen, mit dem Geld nicht haushalten kann, fällt euch nichts anderes ein als "die Reichen müssen mehr Steuern zahlen".
    Anstatt das man den überbordenden Sozialstaat, incl. den Milliarden an Migrationskosten kürzt, wird nur geneidet. Wie war das einmal: "Arbeit muss sich lohnen". Stimmt, besonders für den Staat!
    Die Reichen werden euch noch mehr die lange Nase zeigen und nach Österreich oder die Schweiz auswandern (komisch, da geht anscheinend alles besser), zudem ihre Firmensitze noch mehr in karibische Inselstaaten verlegen, und dann gibts rein gar nichts. Und recht haben sie!

  • ClimateEmergency am 09.08.2024 14:24 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Himbeer-Toni

    Rekordsteuereinnahmen gibt es dank Inflation in jedem Jahr, in dem Steuern nicht gesenkt werden.

    "Anstatt das man den überbordenden Sozialstaat, incl. den Milliarden an Migrationskosten kürzt, wird nur geneidet."
    Zu Recht. Es findet immer mehr Umverteilung von unten nach oben statt.
    Dazu kommt, dass viele Reiche reich geerbt haben statt dafür gearbeitet haben und hinterziehen jedes Jahr 100 Mrd Steuern - meist trotz maximalen Luxus während es bei den Migrationskosten um Leib und Leben, den minimalen Lebensstandard und zukünftige Arbeitskräfte geht.

    "Die Reichen werden euch noch mehr die lange Nase zeigen und nach Österreich oder die Schweiz auswandern"
    Wie das, wenn es doch in der Schweiz eine Vermögenssteuer gibt?

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