Krasse Temperatur-Unterschiede: Entwickelt sich die Münchener Innenstadt zur Hitzefalle?

Die Grünen fordern mehr Bäume, besonders in der City von München; indes veröffentlicht die Stadt eine Karte kühler Orte.
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Viel versiegelte Fläche, kein Grün - am Odeonsplatz wirds besonders heißt.
Viel versiegelte Fläche, kein Grün - am Odeonsplatz wirds besonders heißt. © IMAGO

München - In dieser Woche hat man es mal wieder gemerkt ‒  an vielen Orten in der Stadt staut sich die Hitze regelrecht. Ein Wie-im-Backofen-Gefühl hat man freilich vor allem in der Innenstadt, wo sich Asphalt und Hausfassaden aufheizen. Gerade für Alte, Kranke und Kinder ist das besonders anstrengend.

Die Fraktion von Grünen und Rosa Liste treibt dieses Thema besonders um. Sie hat deshalb im Juli an beliebten Plätzen selbst Messungen durchgeführt. Die zeigen: "Wo viel Grau und wenig Grün vorhanden ist, sind die Temperaturen teils fast doppelt so hoch, wie wenige Meter weiter auf einer Wiese mit Bäumen", so die Fraktion.

Münchens Innenstadt hat ein Hitzeproblem: Ohne Schatten sind die Temperaturen fast doppelt so hoch

Am Odeonsplatz beispielsweise wurden am Tag der Messung 40,6 Grad gemessen, im Hofgarten nebenan waren es nur 23,8 Grad. Am Sendlinger-Tor-Platz waren es 38 Grad, im nahe gelegenen Nußbaumpark nur 24,9 Grad. Selbst am Stachus neben dem Brunnen, der ja eigentlich Kühlung bringen soll, wurden 39,5 Grad gemessen, während es in der Grünanlage am Maximiliansplatz nur 20,8 Grad waren. 

Schon ein paar Bäume, gerne auch in Verbindung mit Wasser, wie hier am Rindermarkt, helfen die Temperaturen zu senken.
Schon ein paar Bäume, gerne auch in Verbindung mit Wasser, wie hier am Rindermarkt, helfen die Temperaturen zu senken. © IMAGO

Und: Selbst ein paar Bäume bringen schon einen messbaren Effekt. Am Rindermarkt und am Marienplatz wurde die Bodentemperatur jeweils in der Sonne und zum Vergleich im Schatten von Bäumen gemessen. Die Ergebnisse sind deutlich: Am Marienplatz wurden 40,9 versus 24,5 Grad gemessen, am Rindermarkt 39,1 im Vergleich zu 25 Grad. Am Tag der Messung lag die maximale Lufttemperatur laut Deutschem Wetterdienst übrigens bei 27,7 Grad Celsius an der Messstation Flughafen.  

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Zu dem Anliegen passt, dass das Gesundheits- und das Kommunalreferat gerade eine "coole Karte" der Stadt veröffentlicht hat, als Teil des städtischen Hitzeschutzkonzepts. Die interaktive Karte (muenchen.de/hitze) zeigt kühle Orte wie Parkanlagen, Grünflächen und die Münchner Badeseen, aber auch öffentlich zugängliche kühle Innenräume, etwa in Kirchen. Zudem sind in der Karte die öffentlichen Trinkwasserbrunnen und Toilettenanlagen mit Trinkwasserspendern verzeichnet.

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34 Kommentare
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  • SagI am 09.08.2024 14:18 Uhr / Bewertung:

    Ein paar Tage wegen Hitze jammern und den Rest des Jahres die hohen Heizkosten beklagen.

  • Benni Hund am 08.08.2024 14:59 Uhr / Bewertung:

    Wer wissen möchte, was Hitze ist, der versuche einmal im Italien- Urlaub eine Stadtbesichtigung.
    Thema München...
    Wir haben doch genügend Wasser... Dieses Wasser läßt sich doch problemlos auf die Straße spritzen.
    Das bindet Staub und sorgt seht schnell für Abkühlung.

  • Dana am 08.08.2024 15:08 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Benni Hund

    Kann mich erinnern als Kind, als im Sommer die Sprengautos gefahren sind. und zwar überall. Das war damals ein riesiger Spass. Aber man spart ja an allen Enden.

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