Dschihad-Bub lebt nach seiner Rückkehr im Jugendheim

Am Donnerstag ist der 14-Jährige am Münchner Flughafen gelandet. Juristisch muss er kaum Strafe fürchten.
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Erkan (14) verteilt Ausgaben des Koran an einem „Lies“-Stand am Münchner Stachus.
Erasmus Monitor Erkan (14) verteilt Ausgaben des Koran an einem „Lies“-Stand am Münchner Stachus.

München - Zehn Monate Hoffen und Bangen sind vorüber. Erkan (Name geändert) ist wieder zurück in München. Seine Mutter holte ihn am Donnerstagabend am Münchner Flughafen ab.

Der Lufthansa-Flug LF 1785 setzt kurz vor 18 Uhr am Münchner Flughafen auf. An Bord des Airbus A 321-200 aus Ankara ist auch Erkan. Zwei türkische Polizisten begleiten ihn, damit der Teenager aus Forstenried nicht wieder ausbüchst. Auf Beschluss des Jugendamts darf er vorerst nicht zu seiner Mutter zurück.

Im Juli letzten Jahres war der damals erst 13-jährige Iraker mit Hilfe seiner Tante und seinen Cousin in die Türkei geflogen. Erkan wollte nach Syrien und sich dort der Terrormiliz IS anschließen (AZ berichtete).

Die Tante und deren Sohn wurden festgenommen. Gegen die Frau wird ermittelt wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Erkan schlug sich bis ins türkisch-syrische Grenzgebiet durch, wurde dort aber von Sicherheitskräften abgefangen. Die letzten Monate verbrachte er in einem Waisenhaus in Ost-anatolien.

Erkan wurde bei seiner Rückkehr nach München am Donnerstag von der Polizei in Empfang genommen.

Der Bub wird die kommenden sechs Wochen in einer geschlossenen Jugendhilfeeinrichtung in der Landeshauptstadt verbringen. Psychologen werden sich um ihn kümmern. Aber auch die Polizei und der Staatsschutz werden etliche Fragen an ihn haben. Dabei geht es vor allem darum, ob von dem Teenager eine Gefahr ausgeht, ob er noch immer den Plan verfolgt, sich den Kämpfern des IS anzuschließen.

Juristisch wird Erkan für den Versuch, den IS zu unterstützen, kaum zu belangen sein. Als er aufgegriffen wurde, war er erst 13 Jahre alt und damit noch nicht strafmündig.

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