Münchner Dschihad-Bub (14) kommt zurück
München - Bereits am Donnerstag könnte der Schüler aus Forstenried am Flughafen in München eintreffen. Das Ende einer abenteuerlichen Spinnerei eines frustrierten Teenagers aus der Münchner Vorstadt, der davon träumte, ein IS-Kämpfer zu werden.
Das Innenministerium und das Sozialreferat der Stadt sind nach Informationen des Bayerischen Rundfunks mit der Rückkehr des inzwischen 14-Jährigen einverstanden. Erkan (Name geändert) soll hier in einer geschlossenen Jugendhilfeeinrichtung untergebracht werden. Er wird zudem die erste Zeit unter Beobachtung der Polizei gestellt, bis geklärt ist, ob von dem Dschihad-Bub eine Gefahr ausgeht.
Der Schüler aus Forstenried hatte einige Zeit Kontakt zur Salafisten-Szene in München, bevor er im Juli 2015 plötzlich aus einer Jugendeinrichtung in Dachau türmte und abtauchte. Mit Hilfe einer Verwandten und dem Reisepass eines Freundes erreichte er im Sommer 2015 die Türkei. Sein Ziel: Syrien, die Kämpfer der Terrormiliz IS.
Sicherheitskräften gelang es damals, den Buben im türkisch-syrischen Grenzgebiet abzufangen. Monatelang saß er in einem Abschiebelager in Erzurum-Ascale in Ostanatolien, wie „Erasmus Monitor“ schreibt, ein Internetblog, der über die deutsche Dschihadisten-Szene berichtet. Zuletzt war Erkan demnach in einem Waisenhaus im Osten der Türkei untergebracht. Erkans Mutter kämpft seit einem dreiviertel Jahr mit Hilfe eines Anwalts darum, dass ihr Sohn wieder zurück nach München darf. Der 14-Jährige hat die irakische Staatsbürgerschaft, ist aber hier aufgewachsen und hat gültige Aufenthaltspapiere.
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