Die schärfsten Schafroth-Sprüche vom Nockherberg: "Muss man selbst mit Bulldog bremsen"
München – Erst in der Mönchskutte, dann in grüner Samtweste geht der Allgäuer zu Werke, geißelt die politische Unkultur in der abgelaufenen Wahlkampfzeit, beschäftigt sich viel mit seinen politischen Lieblings-Protagonisten Söder und Merz, auffallend wenig diesmal mit Aiwanger, und fasst Grüne und Linke traditionell mit Samthandschuhen an. Seine besten Sprüche im Überblick:
Über den Wahlkampf
"Wir haben uns durch eure Wahlkampfreden im klösterlichen Fernsehraum unumkehrbar radikalisiert. Merz, Söder, Telegram und X haben uns gezeigt, dass es nicht nur das Gute gibt!"
"Wir sehen doch, was ihr abgeliefert habt in diesem Turbo-Wahlkampf: ein Kondensat. Da war wirklich alles drin, außer das Wesentliche. Manchmal sieht man vor lauter Wahl die Bürger nicht mehr."
Schafroths Lieblingsopfer: Ministerpräsident Markus Söder (CSU)
Über Markus Söder
"Politik ohne Umweg übers Hirn direkt ins Bauchgefühl. Baue deine eigenen Feinde und präsentiere dich als Erlöser eines selbstgeschaffenen Problems. Und der Markus hat selbstgeschaffene Probleme en masse. Atomausstieg. Wehrpflicht abgeschafft. Netzausbau versemmelt. Chaos auf der Schiene. Ramsauer, Scheuer, Dobrindt – die Dreifaltigkeit der Inkompetenz."

Über Söder und Grüne
"Aus den Grünen in so kurzer Zeit solche Hassfiguren zu machen. Der Markus hat seine populistische Piccolo-Flöte gezückt und ist wie ein singender Geck durch die Innenstädte getänzelt. Schlimmer als Pest und Cholera ist die Katharina. Markus, Angst wird nicht kleiner, wenn man sie teilt."
"Angst hast! Ja, wenn man dein Reden hört, dann denkt man, die Göring-Eckardt ist heut früh mit dem Besen losgeflogen. Eine Wahlkampf-Geisterbahn, durch die du den Wähler da durchgeschickt hast. Ich träum schlecht nach deinen Reden! Ich träum, die Grünen steigen mit glühenden Warzennasen nachts in den Keller. Verstellen was, dass am End die Heizung kein Öl mehr braucht! Schwarze Magie."
Schafroth: "Ihr seiz keine Politiker, ihr seiz hochbezahlte Nebelmaschinen"
Über Söder und Social Media
"Reden wir über Ängste. Man wär kein Mensch, wenn man in diesen Tagen nicht Angst hätte. Aber so zu tun, als hätt man keine, ist eine Sackgasse, Freunde. Angst essen Seele auf. Wer dem Markus auf Social Media folgt, würde sagen: Angst essen Leberkäs."
Über Söder und Merz
"Wie ihr im Bierzelt loslegts. Bei eurer Themensetzung, da meint man wirklich, wir haben keine Probleme: Gendern, Plastikdeckel-Verordnung, Veggie-Day. Die Leut so ablenken, dass man vergisst, was man wollte."

"Konzertierte Wählerverwirrung. Wahnsinn. Ihr seiz keine Politiker, ihr seiz hochbezahlte Nebelmaschinen und der Markus thront in der Mitte über allen, er hat seine Berufung gefunden: Diskokugel. Dreht sich um sich selbst und schillert je nach Stimmung in allen politischen Farben. Immer schneller, immer schneller."
"Wie du Zepter und Reichsapfel darreichst. Königsmacher! Merz-Kröner – und wer genau hinschaut, der sieht die Details, wie du dem Merz die Krone aufs Haupt gedrückt hast, das hat eher ausgesehen wie ein berufstätiges, alleinerziehendes Elternteil, das dem Kind um 5 vor 8 einen zu klein geratenen Fahrradhelm draufpresst. Und dann besorgt zuschaut, wie der kleine Fritzi wacklig mit seinen Stützrädern vom Hof fährt."
Watschn fürs Kabinett: "Auf Kommando den Chef beweihräuchern"
Über Söder und sein Kabinett
"Anna, Judith, Klaus, Albert, Michaela. Ohne Spaß jetzt. Ich mach mir Sorgen um euch. Kaum reckt mal eins von den Ministerial-Blümchen den Kopf hoch, kommt der Markus mitm Aufsitzrasenmäher und trimmt sein politisches Putting-Green."
"Aber das folgt einer Regel! Der sogenannten Söderschen Strahlkraft-Deckelung. Die Strahlkraft einzelner Minister darf das Zehnfache der Söder-Strahlung nicht übertreffen, ein Minister muss deshalb auf Pressefotos das Zehnfache seiner Körpergröße hinter dem Söder stehen. Ist der Raum nicht groß genug, so muss er sich außerhalb des Raums aufhalten. Holetschek, Füracker, Blume, Kaniber, wenn ich euch seh, da fühl ich mich an meine Zeiten als Messdiener erinnert: Am Rand stehen und auf Kommando den Chef beweihräuchern."

"Markus, was denkst du dir dabei, schau sie dir an, die können unter dir keine Statur entwickeln, denen fehlen die Knochen. Du hältst sie aufrecht wie ein Exoskelett. Wenn da mal einer nach dir kommt, Markus, und das warme CSU-Backrohr aufmacht, dann fallen die zamm wia halbgare Hefezöpf."
"Beim Reiter geht gar nix vorwärts"
Über Anna Stolz (Bildungsministerin)
"Und dann protestieren die Lehrkräfte. Die sagen, bei den Bauern hat's was gebracht, bei uns nicht. Weil ein schmächtiger Deutschlehrer im rostigen Volvo gegen einen Fendt nicht ankommt. Anna, wenn du die Lehrkräfte zur Räson bringen willst, fahr mal mitm Bulldog vors Gymnasium."
"Die Lehrer spuren nicht. Und jetzt bittet ihr die Lehrer, dass die Lehrer die Schüler anwerben sollen, Lehrer zu werden. Ein Lehrer soll dem Schüler sagen: Werde wie ich! Liebe Anna Stolz, die Serie Walking Dead funktioniert nicht, wenn Menschen freiwillig zu Zombies werden wollen."
Über Christian Bernreiter (Bauminister)
"Was hab ich vorletztes Jahr gesagt, der niederbayerische Herkules. Der menschgewordene Betonmischer. PU-Schaum in den Adern. Aber es geht nix vorwärts."
Über OB Dieter Reiter
"Es geht alles so langsam. Bauprojekte, Großbaustellen, Infrastruktur, alles so lahm, beim Reiter geht gar nix vorwärts. Dieter, München ist so lahm, dass mittlerweile die Allgäuer zur Entschleunigung herkommen. 30 km/h aufm Mittleren Ring, der Mittlere Ring ist die einzige dreispurige Straße, wo man mit einem Bulldog bremsen muss."

Schafroth über Grüne: "Jetzt sitzens da, als hättens mit der Stricknadel in die Steckdos neiglangt"
Über Albert Füracker (Finanzminister)
"Der Mehring wollte die Faxe abschaffen. Da hat der Albert aufgeschrien, nein, meine Steuerzahler wollen die Steuererklärung faxen, weil der Albert sagt: Meine Freunde sind die Steuerzahler, das ist eine schöne Umschreibung dafür, dass man wenig Freunde hat."
Über die Grünen
"Katha, Katrin, Gisela, wem sag ich das. Voll auf Strom gesetzt, ihr wolltet zeigen, Öko und Economy, das passt zamm, und jetzt sitzens da, als hättens mit der Stricknadel in die Steckdos neiglangt. Auf dem Beschleunigungsstreifen Richtung Zukunft Gas geben und dann ist euch das halbe Land hinten runtergefallen."
"Die Grünen haben das auch versucht. Wo die Herren sich immer mehr ärgern, über die ganzen Ricardas und Annalenas, sagen die Grünen, Strategiewechsel. Nehmen wir a mal eine Gisela, das ist ein Vorname, vor dem die Konservativen keine Angst haben."
Über die Bayern-SPD
"Und denken wir an so einem Abend auch an die, die Randgruppen. Liebe Bayern-SPD."
Schafroth zu Ilse Aigner: "Wenn du Ordnungsgelder für Stillosigkeit verhängen könntest, dann bräucht der Markus ein Sondervermögen"
Über Holger Grießhammer (SPD-Fraktionschef)
"Holger Grießhammer, ein besonnener Handwerker. Haben sich die SPDler gedacht, probieren wir mal das Gegenteil von einem Aristokraten mit kurzer Zündschnur. Holger, ich weiß, du erwartest jetzt das Übliche. Der Sozialdemokrat, der von der schwarzen Meute fertiggemacht wird. Aber heute ist es anders, ich muss dich zunächst einmal vorstellen, damit die Menschen überhaupt wissen, dass du Sozi bist. Du schaust ja nicht so aus, du schaust eigentlich aus wie ein Bayer, ihr tarnt euch immer besser."
Über Ilse Aigner
"Liebe Ilse, wenn du Ordnungsgelder für Stillosigkeit im Wahlkampf verhängen könntest, dann bräucht der Markus noch ein Sondervermögen."
Über die Linke
"Und dann holen die Linken plötzlich auf mit Fakten. Ja gibt's denn das! Die sprechen doch tatsächlich einfach an, was die Leut umtreibt. Sapperlott. Da muss es doch klingeln bei euch. Vielleicht wollen die Leute klare Sprache. Die Dinge benennen, die einem ins Auge springen. Zum Beispiel, dass man mit Blick auf die Einkommensstruktur in unserem Land ja draufkommen könnt, ob es a bissl zu viel Elite gibt. Vier neue Milliardäre pro Woche."
Schafroth zu Merz: "A Cessna ist der VW Golf des Rechtsanwalts"
Über das Bürgergeld
"Aber interessant ist ja schon, dass die Neiddebatte, die sich nach oben richtet, verpönt ist. Aber die Neiddebatte, die sich nach unten richtet, also der Neid der Geringverdiener auf die Bürgergeldempfänger, der scheint sehr erwünscht zu sein. Die Neiddebatte nach unten wird eingeschürt wie ein Kaminfeuer in der Merzschen Jagdhütte. Prost auf dass reich reich bleibt und arm arm."
Über Friedrich Merz
"Dann rufen die Union und die FDP gleich: Neiddebatte! Wenn man dem Fritzi Merz seine Cessna nicht vergönnt, ja mein Gott Leut, a Cessna ist der VW Golf des Rechtsanwalts."
MDMA? "Der Hubert denkt sich, wos für ein Maschinenbau-Verband ist das?"
Über Hubert Aiwanger
"Ich will auch die guten Dinge ansprechen. Der Hubert hat sein rechtspopulistisches Gschwätz unter Kontrolle gebracht, einigermaßen. Hubert, die einen sagen, du hast die AfD-Rhetorik übernommen, ich sag von Landwirt zu Landwirt, nennen wir's Blauzungenkrankheit, schaut nicht schön aus, aber ist heilbar. MDMA. Hubert MDMA, MDMA, der Hubert denkt sich, wos für ein Maschinenbau-Verband ist das? MDMA. Hubert, sei froh, dass du nicht nach Berlin musst. Du hättest die erste Nacht im Berghain nicht überlebt. Wobei, in der Lederhose hat man gute Chancen reinzukommen. Man muss sie sich halt über den Kopf ziehen."
Über das Schulden-Paket
"Geld verprassen! Da zuckt Huberts doppelläufige Gerechtigkeits-Flinte. Nicht mit mir! Ich hab noch nicht einmal im Leben einen Dubai-Schokolod gegessen. Ein unbeugsamer Kleinbauer droht mit der Verweigerung des Wegerechts. Ihr kommts hier nicht durch! Nur über meinen Eicher. Und der Seehofer meldet sich sogar zu Wort. Markus, wer war das nochmal? Ich glaub, der hat dir charakterliche Mängel bescheinigt."
"Wenn man eine 180-Grad-Wende bei der Schuldenbremse verkaufen kann, dann mit dem fränkischen Brummkreisel da vorn.
Liebe Grüne, lehnts euch zurück, jetzt könnts stressfrei zuschauen, wie die Union das umsetzt, was ihr die ganze Zeit wolltet. Das macht doch Hoffnung. Prost auf die Hoffnung!"
Über Gasbohrungen
"Die Schöpfung bebauen und bewahren – und was machts ihr Gelegenheits-Christen? Am Ammersee Gas-Bohrungen planen. Manche sagen, das ist ein Vergehen an der Schöpfung, manche sagen, wenn ein Polit-Dinosaurier wie der Hubert in die bayerische Erde bohrt, ist das kein Fracking, sondern Ahnenforschung."
Schafroth über Michaela Kaniber: "Sie hat den Schutzstatus für Wölfe abgesenkt. Markus, könnt man als Botschaft verstehen"
Über Ulrike Scharf (Sozialministerin)
"Aber, bezeichnend ist doch, liebe Ulrike Scharf, dass du einen Preis gewonnen hast und ihn nicht zeigst. Hättest ihn halt heut mitgebracht! Den Ungleichstellungspreis vom DGB. Der DGB sagt, du bringst beim Thema Geschlechtergerechtigkeit nix vorwärts. Lieber DGB, ihr überschätzt das bayerische Ministeramt. Von der Ulrike zu verlangen, dass sie in die Politik eingreift, das ist, als würde man von Kachelmann verlangen, dass er die Jahreszeiten beeinflusst."
Über Michaela Kaniber (Landwirtschaftsministerin)
"Michaela? Vielleicht deute ich die Zeichen auch falsch. Die Michaela sendet ihren Protest verschlüsselt. Sie hat den Schutzstatus für Wölfe abgesenkt. Markus, könnt man als Botschaft verstehen."
Über sich selbstals Fastenprediger
"Haben wir das Rad der Zeit zu schnell gedreht? Das beginnt mit der Frage, wer steht hier an diesem Pult. Die Leut wollen hier seit jeher einen fiesen gwambaddn Mönch, gesegnet mit dem altbairischen Dialekt – und was haben wir ihnen geboten? Einen laktose-intoleranten Allgäuer, der keine 60 Kilo auf die Waage bringt. Wir wollten zu schnell zu viel."