Maxi Schafroth am Nockherberg: Das war wohl seine letzte Salvator-Rede
München - Ich geb's ja zu. Ein Edel-Fan von Maxi Schafroth als Fastenprediger war ich noch nie. Und heuer? Hat er mich auch nicht mehr umstimmen können. Seine Rede war, gelinde gesagt, eine Katastrophe.Sein selbst-reflektiver Ansatz, in Mönchskutte gewandet - ein hoffnungsfroher Beginn. Wie meinte er doch? "Die Leut wollen hier seit jeher einen fiesen gwambaddn Mönch, gesegnet mit dem altbairischen Dialekt" - ja, ganz witzig. Und vielleicht auch nicht ganz falsch. Aber wenn's bloß das Landsmannschaftliche wäre.
Sein wenig subtiles und meist mäßig witziges Eindreschen auf Söder, Merz - irgendwie erwartbar, und doch ein sehr stumpfes Schwert. Die traditionelle Schonung der Grünen? Inzwischen geschenkt. Und der (eine!) Witz über die unbekannte Bayern-SPD hat seit Walter Sedlmayr selig ungefähr einen so langen Bart wie ein Prophet aus dem Alten Testament, in dem er sich offenkundig besser auszukennen scheint als in der Politik. Nein, lustig war das alles wirklich nicht. Wieder mal nicht.
Laue Stimmung beim Salvator-Anstich
Ja, natürlich, es war auch dieses Mal wieder einiges Richtige, Mahnend-Nachdenkliche, Kluge dabei. Aber halt doch wieder mit dem erhobenen Zeigefinger, moralin-sauer in der Tonart, bierernst im Grundtenor. Das richtige Konzept für eine bierdunst-geschwängerte Nockherberg-Rede? Selten hat man eine derart laue Stimmung beim Salvator-Anstich erlebt.
Wie's auch gehen kann, hat Luise Kinseher bei ihrem beschwingt wie umjubelten Mini-Auftritt, getragen von einer heiteren Leichtigkeit, gezeigt. Nein, wenn mich nicht alles täuscht, dann wird das der letzte Auftritt von Maxi Schafroth am Nockherberg gewesen sein. Ich lege mich hier einfach mal fest: Die Messe ist gelesen. Und das wär auch ganz gut so.
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