Kommentar

Maxi Schafroth am Nockherberg: Das war wohl seine letzte Salvator-Rede

Maximilian Schafroth: Seine inzwischen schon fünfte Fastenpredigt auf dem Nockherberg enttäuscht in weiten Teilen. AZ-Vizechefredakteur Thomas Müller meint: Die Messe ist gelesen.
Thomas Müller
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Maxi Schafroth, Schauspieler und Kabarettist, hält beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg die Fastenpredigt.
dpa/Sven Hoppe Maxi Schafroth, Schauspieler und Kabarettist, hält beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg die Fastenpredigt.

München - Ich geb's ja zu. Ein Edel-Fan von Maxi Schafroth als Fastenprediger war ich noch nie. Und heuer? Hat er mich auch nicht mehr umstimmen können. Seine Rede war, gelinde gesagt, eine Katastrophe.Sein selbst-reflektiver Ansatz, in Mönchskutte gewandet - ein hoffnungsfroher Beginn. Wie meinte er doch? "Die Leut wollen hier seit jeher einen fiesen gwambaddn Mönch, gesegnet mit dem altbairischen Dialekt" - ja, ganz witzig. Und vielleicht auch nicht ganz falsch. Aber wenn's bloß das Landsmannschaftliche wäre.

Sein wenig subtiles und meist mäßig witziges Eindreschen auf Söder, Merz - irgendwie erwartbar, und doch ein sehr stumpfes Schwert. Die traditionelle Schonung der Grünen? Inzwischen geschenkt. Und der (eine!) Witz über die unbekannte Bayern-SPD hat seit Walter Sedlmayr selig ungefähr einen so langen Bart wie ein Prophet aus dem Alten Testament, in dem er sich offenkundig besser auszukennen scheint als in der Politik. Nein, lustig war das alles wirklich nicht. Wieder mal nicht.

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Laue Stimmung beim Salvator-Anstich

Ja, natürlich, es war auch dieses Mal wieder einiges Richtige, Mahnend-Nachdenkliche, Kluge dabei. Aber halt doch wieder mit dem erhobenen Zeigefinger, moralin-sauer in der Tonart, bierernst im Grundtenor. Das richtige Konzept für eine bierdunst-geschwängerte Nockherberg-Rede? Selten hat man eine derart laue Stimmung beim Salvator-Anstich erlebt.

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Wie's auch gehen kann, hat Luise Kinseher bei ihrem beschwingt wie umjubelten Mini-Auftritt, getragen von einer heiteren Leichtigkeit, gezeigt. Nein, wenn mich nicht alles täuscht, dann wird das der letzte Auftritt von Maxi Schafroth am Nockherberg gewesen sein. Ich lege mich hier einfach mal fest: Die Messe ist gelesen. Und das wär auch ganz gut so.

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  • FlWe am 14.03.2025 23:06 Uhr / Bewertung:

    "Die Fastenpredigt ist da, um den Spiegel vorzuhalten." Da waren sich viele Derbleckten einig. Aber lieber ein Abgesang auf den angeblich schlechten Redner, anstatt sich mit dem Spiegelbild auseinander zu setzen. Aber letztlich ist es auch ein Spiegel für den Wähler und Kommentierer selbst...ja mei dann halt nächstes Jahr ein gefälligerer Redner mit Lobeshymnen auf alle Populisten. Wird bestimmt a Gaudi.

  • Monaco_Flote am 13.03.2025 21:04 Uhr / Bewertung:

    Man hat scheinbar nix verpasst, wenn man es nicht gesehen hat. Eigentlich schade um den Nockherberg war mal meine schöne Veranstaltung. Am besten ist es man schaut es nicht mehr an, dass ärgert sie am Meisten.

  • Witwe Bolte am 13.03.2025 14:48 Uhr / Bewertung:

    Die Gruberin oder Helmut Schleich wären ab 2026 eine gute Wahl.

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