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Die nächste Kette für München: US-Unternehmen zieht in ein bekanntes Gebäude in der City

Ein US-Unternehmen zieht Ende November in die Sendlinger Straße und verkauft – im Gegensatz zum weltberühmten Vormieter – keine Mode.
Julia Wohlgeschaffen
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Das ehemalige Verlagsgebäude der Süddeutschen Zeitung in der Sendlinger Straße. Lange hatte Abercrombie & Fitch hier eine Filiale.
Das ehemalige Verlagsgebäude der Süddeutschen Zeitung in der Sendlinger Straße. Lange hatte Abercrombie & Fitch hier eine Filiale. © A.T. Kearney/pa

München - Muskulöse Männer mit nacktem Oberkörper begrüßen am Eingang die unzähligen Menschen, die in einer langen Schlange stehen und warten, bis sie endlich das dunkle, stark parfümierte Geschäft betreten können – solche Szenen ereigneten sich im Oktober 2012 in der Sendlinger Straße, als Abercrombie & Fitch in der Hofstatt seinen Flagship-Store eröffnete. München erlebte damals einen wahren Hype in der Sendlinger Straße.

Junge Männer mit nacktem Oberkörper gehörten zum Konzept von Abercrombie & Fitch.
Junge Männer mit nacktem Oberkörper gehörten zum Konzept von Abercrombie & Fitch. © imago

Nachmieter für ehemalige Abercrombie-Räume steht schon lange fest

Auf rund 3.000 Quadratmetern Ladenfläche und drei Etagen verkaufte das US-amerikanische Mode-Unternehmen seine Ware – bis gute acht Jahre später, im Januar 2021, das Aus für den Abercrombie-Vorzeigeladen in München folgte.

Und obwohl es damals schon hieß, dass ein neuer Mieter für die Räumlichkeiten bereits gefunden sei, blieben die Türen bei Hausnummer acht bis jetzt verschlossen – fast drei Jahre lang.

Seit der Corona-Pandemie hat sich das Zentrum von München sehr verändert. Viele Geschäfte mussten schließen, neue Läden haben eröffnet – und manche stehen seit Monaten oder gar Jahren leer. Die AZ zeigt Ihnen in einer neuen Serie den Wandel der Einkaufsmeilen in der Innenstadt und erklärt die Hintergründe.
Seit der Corona-Pandemie hat sich das Zentrum von München sehr verändert. Viele Geschäfte mussten schließen, neue Läden haben eröffnet – und manche stehen seit Monaten oder gar Jahren leer. Die AZ zeigt Ihnen in einer neuen Serie den Wandel der Einkaufsmeilen in der Innenstadt und erklärt die Hintergründe. © imago / AZ

"Das war ein Leerstand, der uns jedes Mal beim Vorbeigehen geschmerzt hat", sagt Wolfgang Fischer von City Partner, der Vereinigung der Unternehmen der Münchner Innenstadt. Ende November soll sich das aber endlich ändern.

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Wieder zieht ein US-Unternehmen in die Sendlinger Straße

Über dem Eingang, wo früher der Schriftzug "Abercrombie & Fitch" zu lesen war, wurden nun die Buchstaben "RH" befestigt. Sie verraten, wer hier inzwischen eingezogen ist: Wieder ist es ein US-amerikanisches Unternehmen – nur dürfte dessen Bekanntheitsgrad deutlich geringer sein als der von Abercrombie 2012, denn in Europa gibt es bisher kaum Filialen des Unternehmens.

Hier wird noch fleißig gearbeitet: Ende November will das amerikanische Möbel-Unternehmen RH seine Filiale in der Hofstatt in München eröffnen – da, wo vorher Abercrombie & Fitch war.
Hier wird noch fleißig gearbeitet: Ende November will das amerikanische Möbel-Unternehmen RH seine Filiale in der Hofstatt in München eröffnen – da, wo vorher Abercrombie & Fitch war. © jw

RH (Restoration Hardware) ist ein kalifornischer Luxus-Möbelhändler, zum Sortiment des amerikanischen Einrichtungshauses gehören etwa Betten für ein paar tausend Euro, aber auch Lampen und Textilien zu ähnlichen Preisen.

Der Name des Unternehmens fiel schon 2021, als es um die Neuvermietung der Ladenfläche ging. Andrea Brandt von der Hofstatt liefert eine Erklärung dafür, dass die Filiale allerdings erst jetzt öffnet: "Das liegt hauptsächlich an Corona", schildert sie gegenüber der AZ. Aufgrund der Pandemie hätten die amerikanischen Unternehmer nicht aus Amerika nach München fliegen können, dadurch habe sich die Eröffnung verzögert.

Bei den Münchner Unternehmen kommt der Neuzugang offenbar gut an: "Was wir sehr begrüßen, ist, dass es ein Store ist, den es nicht schon fünf Mal in München gibt", sagt Wolfgang Fischer. Das mag zwar zutreffen, die Einrichtungs-Branche generell ist in der Innenstadt aber durchaus gut vertreten – vor allem in der Sendlinger Straße: Hier gibt es etwa Kare, Konzept Haus Interiors und Casa 43: Geschäfte, in denen auch Möbel oder Wohnaccessoires verkauft werden.

Kare in der Sendlinger Straße. Hier gibt es viele Einrichtungs-Geschäfte.
Kare in der Sendlinger Straße. Hier gibt es viele Einrichtungs-Geschäfte. © Foto: Bernd Wackerbauer
Ein weiteres Einrichtungsgeschäft in der Sendlinger Straße: Konzept Haus Interiors.
Ein weiteres Einrichtungsgeschäft in der Sendlinger Straße: Konzept Haus Interiors. © jw

In der Sendlinger Straße gibt es etliche Möbel- und Design-Geschäfte

"Die Sendlinger Straße mutiert zum Möbel-Accessoires-Design-Cluster", sagt Fischer. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass das Geschäft für die Einrichtungs-Branche während der Pandemie so gut lief: Viele Deutsche gaben ihr Geld dafür aus, ihr Heim schön einzurichten.

Ob die Münchner auch bei RH Schlange stehen werden, um sich das neue Geschäft in der Sendlinger Straße anzuschauen, wird sich im November zeigen. Für das Unternehmen, das kurz vor München auch einen Standort in Düsseldorf eröffnete, sollen die beiden deutschen Filialen aber offenbar nur der Auftakt zur europäischen und weltweiten Filialisierung sein. Laut der "Immobilienzeitung" sind weitere Geschäfte in Paris, Brüssel und Madrid, aber auch in London, Mailand und Sydney geplant.


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24 Kommentare
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  • Haan am 22.11.2023 01:13 Uhr / Bewertung:

    Ein Möbelladen in einer Fussgängerzone? Vielleicht kommt demnächst ein Autohaus auf die Idee, eine Zweigstelle dort zu eröffnen.

  • NeoBavaria am 21.11.2023 10:42 Uhr / Bewertung:

    Man kann sich auch freuen, dass es noch Geschäfte gibt, die in solche Objekte reingehen. Von daher viel Erfolg!

  • Bluto am 20.11.2023 13:51 Uhr / Bewertung:

    Ein kleiner Ausflug auf die Homepage verrät: Esszimmerstühle liegen bei 460,- bis 2.800,- Euro pro Stück.
    Dafür gibt es die billige Matratze schon ab 7.800€.
    Ein wahrlich langer Weg für einen Platz, der mal eine Zeitung für 80 Pfennig verkauft hat...

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