Die Münchner S4 bekommt nur drei Gleise
München - Die S4 zwischen Pasing und Eichenau wird - zumindest erst einmal - nur dreigleisig ausgebaut. Einen Bedarf für ein viertes Gleis gibt es einer Machbarkeitsstudie zufolge derzeit nicht. Der Freistaat will sich aber die Option offenhalten, in Zukunft zu erweitern. Das gab die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) nun bekannt.
Drei Gleise reichen im Fall der Münchner S4 nicht
Eigentlich hatten sich Deutsche Bahn und Freistaat 2014 geeinigt, die S4 dreigleisig auszubauen. Als sie jedoch Verkehrsministerin wurde, sei ihr schnell klar geworden, dass es richtig sei, ein viertes Gleis "mitzudenken", sagte Schreyer. Diese Haltung begrüßt der Fahrgastverband Pro Bahn. Perspektivisch reichen aus Sicht des Verbands drei Gleise allerdings nicht.
Das sieht auch das Verkehrsministerium so. Zwar stagniere die Einwohnerzahl gerade, doch nach Corona werde München weiterwachsen. Darauf will das Verkehrsministerium vorbereitet sein. Bei den Planungen für den S-Bahnausbau wird deshalb ein viertes Gleis berücksichtigt. Auch wenn dies höhere Kosten zur Folge hat und länger dauert.
Option eines vierten S-Bahn-Gleises soll erhalten bleiben
Denn die Brückenbauten und Bahnsteige sollen so hergestellt werden, dass ein Ausbau später schnell möglich ist. Außerdem müssen sich Freistaat und Bahn mit den Kommunen abstimmen, damit diese ihre Flächen nicht bebauen.
Bisher rechnete das Verkehrsministerium mit Kosten von 300 Millionen Euro. Hinzukommen 35 Millionen Euro, damit es möglich bleibt, in der Zukunft schnell ein viertes Gleis zu realisieren. Allerdings werde durch diese Vorarbeiten der spätere Ausbau günstiger.
Bis der Bau jedoch tatsächlich beginnt, dauert es noch viele Jahre. Alleine die Vorplanungen werden sich drei Jahre hinziehen. Danach folgt ein Genehmigungsverfahren, das auch noch einmal drei, vier Jahre dauern kann. Und erst dann beginnt der Bau des dritten Gleises.