OB Dieter Reiter: "Faktischer Stillstand der Corona-Impfungen" in München

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hat sich zum erneuten Impfstopp von AstraZeneca geäußert. Der OB spricht von einem "faktischen Stillstand der Corona-Impfungen" in München. Auch eine andere - am Dienstag beschlossene - Tatsache ärgert ihn.
Michael Schleicher |
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Dass München nicht als Modellstadt für Corona-Öffnungen infrage kommt, kann OB Dieter Reiter nicht nachvollziehen.
Dass München nicht als Modellstadt für Corona-Öffnungen infrage kommt, kann OB Dieter Reiter nicht nachvollziehen. © imago/Sven Simon

München - München setzt die Impfungen mit AstraZeneca für Personen unter 60 Jahren vorsorglich wieder aus, das teilte die Stadt am Dienstag mit. Zuvor hatte Berlin bereits das vorläufige Aus für den Impfstoff verkündet, da wieder vermehrt Fälle von Hirnvenenthrombosen in Deutschland aufgetraten.

Erziehungs- und Lehrpersonal kann erstmal nicht geimpft werden

Für München hat das Aussetzen der AstraZeneca-Impfungen schwerwiegende Folgen, wie Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) nur wenige Stunden später klarmachte. "Für München bedeutet diese erneut völlig veränderte Einschätzung den faktischen Stillstand der Corona-Impfungen", schreibt Reiter in einem Statement. Vor allem das Impfzentrum ist der Stadt zufolge vom Stopp betroffen. Auch die laut Reiter "fest eingeplanten Impfungen des gesamten Erziehungs- und Lehrpersonals" müssten nun sofort gestoppt werden.

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Reiter ist sauer, findet klare Worte und bezeichnet die Nachricht, dass die Ständige Impfkommission ihre Einschätzung bezüglich AstraZeneca "erneut diametral verändert" habe als "enttäuschend, ja geradezu niederschmetternd".

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Das Problem in München: Dem OB zufolge erhalte die Stadt von den anderen Impfstoffen, allen voran dem von BioNtech, deutlich zu wenig Impfdosen. "Dies ist für mich als Oberbürgermeister nicht mehr nachvollziehbar und auch nicht mehr tragbar", schreibt Reiter. Seine Forderung: Endlich Klarheit bei AstraZeneca schaffen! "Und dass endlich die für die Münchner Bürgerinnen und Bürger notwendige Menge an Impfstoff geliefert wird."

München wird keine Modellstadt: "Schwer nachvollziehbar"

Doch auch eine andere Tatsache, die am Dienstag beschlossen wurde, ärgert ihn: München wird definitiv keine Modellstadt für Corona-Öffnungen! Das gab Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Mittag nach dem bayerischen Impfgipfel bekannt. Er bezog sich dabei auf die Einwohnerzahl der Bewerberstädte – lediglich Städte mit einer Einwohnerzahl von maximal 100.000 könnten am Modellprojekt teilnehmen.

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"Ich bedauere, dass München nicht in die Reihe der Modellstädte aufgenommen wurde", schreibt Reiter. Die Begrenzung der Einwohnerzahl als einziges Kriterium halte er persönlich für "schwer nachvollziehbar". "Selbstverständlich wären wir in München wie bisher höchst verantwortungsvoll mit einer solchen Option umgegangen."

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22 Kommentare
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  • Stadtbummler am 31.03.2021 12:34 Uhr / Bewertung:

    Der Herr Reiter scheint sehr unflexibel zu sein. Wenn sich etwas, das er geplant hat und davon ausgegangen ist dass es so bleibt, sich ganz unverschämt ändert, dann ist er verärgert und sucht -naturlich- die Schuld bei anderen.

    Herr Reiter, dass Unvorhergeehenes Eintritt und sich Situationen schlagartig ändern können, nennt man Leben.

  • Der wahre tscharlie am 30.03.2021 21:57 Uhr / Bewertung:

    An Herrn Reiters Stelle wäre ich auch langsam sauer.
    Ohne die Staatsregierung, explizit Holetscheks Gesundheitsministerium, läuft doch garnichts, wie dem Artikel über das Thema "Modellprojekt" zu entnehmen ist.

    Irgendwi erinnert mich das ein bischen an die "Lex Schuirer", falls noch jemand weiß, was das war. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich seit damals wenig geändert hat. Ohne den "Segen" des CSU-Gesundheitsministeriums dürfen die Kommunen und Bürgermeister in Bayern nicht machen, was sie für richtig halten.
    Man stelle sich vor, ein bayr. Bürgermeister wendet das "Rostock-Modell" an, ohne Rücksprache mit München. Vermutlich wird er dann sofort nach München einberufen, zu einem Vier-Augen-Gespräch.

  • Rudi 678 am 30.03.2021 20:21 Uhr / Bewertung:

    Nun wer sich bereits mit Astra geimpft hat bei dem dürfte jetzt langsam die Zeit des Erwachens beginnen. "War ich ein Versuchskaninchen?" "Wie verhält es sich mit dem Spätfolgen?" Offen gestanden ist weiß es nicht. Aber ich würde jetzt auch nicht von einem Dealer irgend ein Pulver einschmeißen mit dem Versprechen, dass die geilste Zeit meines Lebens folgt. Kann gut gehen, kann aber auch ein scheiß Trip werden.

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